Dunkle Nächte

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👆🏻 187 Sampler Tour, erste Reihe. Da konnte ich die Jungs anfassen und war sogar in Bonez Story ♥️🙌🏻

Das wars dann wohl mit schlafen.

Jonas ist raus aus dem Gefängnis. Und das am selben Tag an dem ich rausgekommen bin.
Das ist kein Zufall sondern so geplant gewesen.

Ich sehe Dimitri an und werde nervös. „Welche Probleme? Wovon sprichst du?"

„Der Grund, weshalb Gzuz im Knast war. Wegen unserer Bande, einer der Rebellen hat ihn bei den Bullen voll ins Messer laufen lassen, als die Regierung gerade so noch stand. Da hatten sich gerade unsere Banden etabliert. Auch die 187er haben da langsam aber sicher übernommen. Gzuz und Bonez wollten mit uns zusammenarbeiten. Das schien aber unserem Leader nicht so zu gefallen. Er merkte bald, dass die beiden mehr macht haben würden als er, wenn es sie so weiter machen lassen würde. Sie würden an Member gewinnen. Er hatte großes Misstrauen in die beiden und ließ sie eines Abends anschmieren. So konnte er verhindern, dass sie größer als er würden. Die beiden waren feiern und waren auf Drogen. Bonez konnte noch davonkommen als du Bullen sie durchsuchten. Bei ihm fanden sie nichts. Gzuz hatte noch Drogen bei sich, für die er dann eingebuchtet wurde. Angerufen hat ein Läufer von uns. Natürlich kam das dann raus und nun ist sicherlich Rache geplant. Niemand schätzt die 187er als Schwächlinge ein, die nicht zurückschlagen."

Ungläubig sehe ich Dimitri an. „Warum nur? Dimka, euer Leader scheint nicht gerade das beste Potential zu haben, um euch anzuführen. Zusammenarbeit ist besser als verfeindet zu sein. Und dann noch mit ihnen? Ich weiß noch nicht viel und muss mich in dieser Welt zurecht finden. Aber ich glaube kaum, dass Gzuz ein Mensch ist, der bei mehr Macht nicht auf die kleineren schaut." Ich halte mir die Hand vor die Stirn. „Wir haben noch miteinander geredet. Beim Hofgang am Gitter und darüber gespaßt was wir machen wenn wir rauskommen."
Ich sehe Dimka an. „Er meinte in den Urlaub fahren, an sonnige Strände und ich hab einfach mitgemacht. So als wäre die Welt außerhalb des isolierten Gefängnisses nicht schon zum Sandstrand geworden. Ich hab's verdrängt."
Ich atme schwer aus und überlege. „Und jetzt? Stehen wir jetzt vor einem Krieg? Das müssen wir verhindern! Ich muss zu Jonas und mit ihm reden!"

Ich werde von einer Sekunde auf die nächste nervös.
„Warte, beruhig dich! Du weißt nicht wo er gerade ist. Du kannst jetzt nicht los.", versucht Dimitri mich zu beruhigen und hält mich mit beiden Händen an den Schultern fest.

„Dann hilf mir. Frag nach ob jemand weiß wo er ist. Ich kann hinfahren!" Ich sehe meinen Gegenüber bittend an und weiß genau, dass er mir nicht lange widersprechen wird.
Zögernd holt er das Walkie Talkie hervor und fragt nach Jonas' Standort.

„Er ist schon auf dem Weg zu ihren Tattoo Shop. Da treffen sie sich.", hört man eine Stimme antworten und ich nicke.
„Ich weiß wo das ist. Aber ich denke es ist dumm dich mitzunehmen. Immerhin ist das am anderen Ende Hamburgs und du bist einer der Gegner.", vermute ich und bekomme Zustimmung von Dimitri.

„Ich weiß. Das geht nicht."
„Dann musst du mir deinen Wagen leihen, bitte. Ich verspreche dir, dass ich ihn dir heil wieder zurück bringe."

Wieder zögert Dimitri. „Bitte Dimka. Vielleicht verhindern wir so einen Bandenkrieg, der sowieso unnötig wäre."
Erst jetzt erweiche ich ihn und er übergibt mir seine Schlüssel.
„Kein einzigen Kratzer will ich sehen.", warnt er mich und lässt nur schweren Herzens den Schlüssel los.

„Nicht einen Einzigen. Versprochen. Kommst du Heim ohne Wagen?"
„Ja, ich lasse mich von einem Außenposten nicht weit von hier abholen. Das ist kein Problem.", antwortet Dimitri und ich umarme ihn.

„Pass auf dich auf. Es wird dunkel. Und zwar bin ich in dieser neuen Welt nun zum ersten Mal unterwegs, doch ich glaube dass es hier nachts nicht mehr sicher ist."
Dimka schüttelt bestätigend den Kopf. „Ist es nicht mehr. Pass auch auf dich auf. Wir sehen uns morgen."

Noch einmal hebt Dimitri die Hand und verschwindet dann zwischen den Menschen, die umher huschen um nach Hause zu kommen. Die Hauptpopulation besteht nämlich immer noch aus normalen Bürgern, die versuchen durch ihren Alltag zu kommen.

Es ist schwerer geworden, nachdem viele Jobstellen geschlossen wurden. Nur noch wenige Stellen laufen seit dem Umbruch noch und das Geld wird knapper.
Mittlerweile wird somit wieder Handel betrieben, was ich in diesem Moment beobachte, als ein Kerl mit einer Frau eine Kiste Wasser gegen Packungen von Zigaretten tauscht.

Nicht der beste Deal in meinen Augen.

Schnell lenke ich meine Konzentration wieder auf das wichtigste: Jonas finden, und zwar so schnell wie möglich.
Ich steige in den Wagen und fahre vom Bordstein weg auf die sandige Straße und gebe Gas.
Zum Glück gibt es nun keine Blitzer mehr. Dennoch halten sich erstaunlich viele an die Verkehrsordnungen, weshalb es doch nicht so viel Chaos gibt, als ich geglaubt habe.

Die Fahrt konnte für mich nicht schnell genug vorbei sein. Ich raste förmlich die Straßen entlang und überholte Autos wo es mir nur möglich war.
Als ich den kleinen Shop sah, der den 187ern gehörte, atmete ich aus. Die LED Anzeige über der Tür brennte noch und es schienen viele zu Besuch zu sein, denn durch die Glasfronten konnte man genug Menschen sehen, sodass der Laden voll war. Einige standen draußen und als sie meinen Wagen auf der gegenüberliegenden Seite zum halten kommen sahen, wurde die Info gleich nach innen weitergeleitet.

Eilig steige ich aus, vergesse dabei aber nicht den Wagen abzuschließen und bleibe zuerst unentschlossen stehen.
Ich kenne keinen der Jungs die außen standen Mittlerweile bereue ich es nie deren Musik gehört zu haben. So hätte ich jetzt wenigstens ein wenig Ahnung.

Im Getümmel innerhalb des Ladens tat sich was und zwischen all den Gesichtern kann ich endlich Jonas erblicken. Sofort gehe ich blindlings über die Straße und kann von Glück sprechen, dass in diesem Moment kein Auto kommt.

Auch Jonas scheint mich nun gesehen zu haben und kommt grinsend aus dem Studio raus.
Die Männer außerhalb machen ihm sofort Platz und ich beginne zu rennen, als ich freie Sicht auf ihn habe.
„Ich wusste dass du kommst.", sagte er und ich sprang ihm förmlich in seine Arme, die er sofort um mich schloss und mich somit fest an sich drückte.

„Ich hatte es dir versprochen.", sage ich nun gedämpft, da ich mein Gesicht in seinem Shirt vergrabe, welches frisch und sauber roch.

„Komm rein, ich stell' dir meine Bande vor. Vorausgesetzt du machst immer noch mit." Jonas lässt mich los und sieht mich ernst an.

Ich nicke. „Ja. Aber davor sollten wir miteinander reden. Alleine. Ich denke da ist noch etwas, dass ich sagen und erklären möchte."

Hinter Gittern (momentan pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt