Liebes Tagebuch,

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heute sind zwei meiner Freunde und ich in Sport irgendwie auf das Thema Ritzen gekommen. Frag nicht wieso (Du bist ein Buch, warum sage ich du sollst nicht Fragen?!). Eine meiner Freundinnen hat in jeden Fall einen Bekannten der sich ritzt bzw. von dem sie denkt, dass er sich ritzt. Meine andere Freundin meinte dann, dass sie sich nicht vorstellen könnte jemanden zu kennen, der sich ritzt. Eine ziemliche Ironie, oder? Eine Person die sich ritzt steht neben ihr. Also kennt sie auf jeden Fall mindestens eine Person die sich ritzt. Innerlich habe ich mich wegen der Ironie diesem Gespräches schrottgelacht. Weil ich das ja nicht zeigen konnte habe ich einfach nur geschwiegen und zugestimmt. Manchmal Frage ich mich warum ritze ich mich überhaupt? Für mich ist es wie eine Sucht geworden. Man spürt diesen Schmerz. Man ist nicht abgelenkt. Man ist da. Nicht in der Vergangenheit oder Zukunft. Im Jetzt. Der Geist ist einfach im Köroer verankert. Aber habe ich das Recht mich zu Ritzen? Hat mein Geist das Recht meinen Körper zu verletzen nur weil der Geist über ihn bestimmt? Weil der Geist nicht mit den Gefühlen, der Trauer, klarkommt? Weil der Geist zu schwach ist? Es gibt Leute die haben ein schlechteres Leben wie ich, aber ich bin zu schwach. Wie halten diese Leute das aus?

Ein neuer und sehr kurzer Teil. Das tut mir leid, aber Tagebucheinträge waren bei mir noch nie besonders lang. Vielleicht kommt in den nächsten Tagen noch so ein Tagebucheintrag. Tschö und schöne Grüße von dem faulen Mädchen, das diese Geschichte hier schreibt.

Und mein Name war...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt