14.04.2018

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Gestern Abend habe ich einen neuen Tiefpunkt erreicht, ich habe mir vorgestellt wie ich Suizid begehe. Ist das seltsam? Das ich seltsam bin wusste ich auch schon vorher. Ich habe mir vorgestellt, ich würde ins Bad gehen, die Badewanne mit Wasser füllen, mir ein Messer oder Rasierklingen zu nehmen und mir die Pulsadern aufschneiden. Oder mir ganz viele kleine Wunden zufügen. Vielleicht würde ich auch zu viele Schlaftabletten nehmen. Aber dann würde ich meinen Tod nicht richtig miterleben, ich würde einfach einschlafen. So habe ich mir meinen Tod früher vorgestellt- wenn ich alt bin, einfach einschlafen und nicht mehr aufwachen. Mich zu erhängen wäre keine Option für mich, ich habe ja schon jetzt Panik wenn ich keine Luft mehr bekomme. Keine Angst, nein es ist so als ob mein Körper dann die Kontrolle übernimmt, er will nicht sterben. Nur mein Geist will es. Beim Ritzen kann ich die Warnsignale die mein Körper aussendet noch ausblenden, oder 'wollen'. Es klingt gruselig, aber ich muss das Blut sehen sonst denke ich das es zu sanft war und ich meinem Körper noch mehr zumuten kann bzw. muss. Aber mein Körper will nicht sterben, das zeigt er mir zum Beispiel in meinen Träumen- ich hatte in einem Traum ein Nahtoderlebnis und ich habe instinktiv gehandelt. Eine Stimme meinte dann ich solle mein Leben mehr schätzen.

Wenn ich mir jetzt, einen Tag später, nochmal meine Gedanken überdenke, kommt es mir gruselig und irgendwie surreal vor. Ich habe mich fast umgebracht und wenn meine Eltern nicht da gewesen wären, hätte ich es wirklich gemacht. Ich wäre mit einer Wahrscheinlichkeit von 90% tot. Statt mich umzubringen habe ich mich an meinem Handgelenk geritzt, zu oberflächlich um die Pulsadern zu zerstören. Das alles fällt mir aber erst jetzt auf, wenn ich nochmal meine Gedanken von Gestern überdenke, wenn ich die Wunden sehe. Es ist so gruselig. Wie lange werde ich es aushalten, mich Abends fast umzubringen und morgens vor mir selbst zu ekeln? Werde ich es irgendwann mal schaffen wieder in den Spiegel schauen zu können, ohne mich verstecken zu wollen? Ich weiß es nicht. Ich weiß nichts. Alle wissen schon wo sie studieren wollen, wo sie arbeiten wollen oder wo sie die in die Lehre gehen wollen. Ich weiß ja nicht mal ob ich in einem Jahr noch lebe, oder ob ich mich schon davor umgebracht habe. Meine Standartantwort auf die Frage 'Was möchtest du mit deinem Leben noch so anstellen?' Ist das ich alles auf mich zukommen lassen werde. Niemand versteht, dass ich damit unter anderem meine das ich nicht weiß ob ich davor schon tot bin. Aber; woher sollten sie es auch wissen? Niemand weiß das, außer mir. Das ist anscheinend das einzige was ich weiß. Nichts ist wie es scheint.










~wie ihr im Titel seht ist das Kapitel sehr alt, aber ich habe mich irgendwie nie getraut es zu veröffentlichen.

Und mein Name war...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt