Und mein Name war...

Nur eine Kette

Für dich ist es nur eine Kette. Eine schöne Kette, das stimmt, aber eben nur eine Kette. Ein silbernes Kreuz, Herz und Anker. Aber für mich ist es eines meiner wichtigsten Besitztümer, eine Erinnerung. Ich besitze sie seit sechs Jahren, seit meiner Kommunion. Sie ist mein einziges richtiges Erinnerungsstück an meinen Bruder. Er hat mir, als ich ihn das letzte Mal gesehen habe, ein Mäppchen nachträglich zum Geburtstag geschenkt. Eine süße Idee, ja. Aber er hat nicht bedacht dass ich mit elf oder zwölf vielleicht zu alt für ein weiß-hellrosanes Prinzessinen Mäppchen war. Deswegen sehe ich diese Kette als einziges richtiges Erinnerungsstück. Eine ganz normale Kette. Damals habe ich noch an Gott geglaubt. Früher habe ich die Symbole anders gesehen als jetzt, aus;

Kreuz~der Glaube an Gott
Herz~die Liebe
Anker~Sicherheit

wurde;

Kreuz~der Tod
Herz~Schmerz
Anker~verlorener Halt

Die Zeiten ändern sich. Früher wollte ich eine Prinzessin werden, jetzt möchte ich sterben. Früher hatte ich Angst vor Monstern und dem Tod. Wovor habe ich jetzt Angst? So gesehen vor nichts. Physischer Schmerz? Mein bester Freund. Der Tod? Das was ich begehre. Monster? Es gibt nur Menschen die sich wie Monster verhalten, die ertrage ich schon tagtäglich. Also; Warum fürchten? So verändern sich die Dinge. Aber was genau verändert die Dinge? Die Zeit an sich ist es nicht. Vielleicht sind es die Dinge die um uns herum sind, die uns verändern. Die Dinge die uns verlassen oder uns anderweitig unter anderem negativ beeinflussen, zum Beispiel Mobber. Ich denke viele Faktoren haben dazu beigetragen das aus dem Mädchen, welches eine rosarote Prinzessin sein wollte, ein Mädchen gemacht hat was nur noch schwarz-weiß sieht und sich in ihrer Welt aus Musik zurückzieht wird. Ich habe mich verändert, du hast es nicht mal richtig mitbekommen.

Eine Kette als Zeuge der Veränderung.

Ein extra kurzes Kapitel, aber wenn ihr wollt könnt ja mal gerne eure Interpretationen in die Kommentare schreiben.