3. Kapitel

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"Verdammt nochmal, nichts funktioniert hier!", fluchte Draco lautstark. Er arbeitete schon lange in Gringotts und war damit in die Geschichte eingegangen. Eigentlich arbeiteten hier nur Kobolde und es war ungewöhnlich einen "normalen" Zauberer dort anzutreffen. Draco wäre aber auch unter normalen Bedingungen gar nicht her gekommen. Sein Vater hatte das organisiert und das störte ihn gewaltig. Nie konnte er sagen das es sein Eigenverdienst war. Natürlich war auch ein wenig stolz auf sich, dass er in allen Munde war und jeder über ihn sprach. Oder die Leute auf der Straße ihn erfürchtigt anstarrten. Es tat ihm gut. Vor allem tat es seinem Stolz gut. Doch er wollte nicht mit dem Gewissen weiter leben, dass er nichts selber erreicht hatte. Zu gern wollte er sich etwas eigenes aufbauen um es seinen Vater zu zeigen. Aber würde er nicht das Gleiche machen wie schon vor 5 Jahren? Wieder versuchen etwas zu beweisen nur um daran zu scheitern? Schwer seufzte er auf. Er hatte eine Frau zu versorgen die schon an ihren Lebensstandard gewöhnt ist und vielleicht kamen doch irgendwann mal Kinder hinzu. Und wenn er jetzt wieder etwas Neues aufbauen müsste, dann hätten sie vielleicht nicht das nötige Kapital dafür. Ein Kobold kam auf ihn zu und streckte ihm ein kleines Päckchen entgegen. "Hier mach mal etwas nützliches und bring das ins Ministerium zu Mrs. Granger-Weslay." Draco musste schlucken. Er hatte schon öfters etwas in das Ministerium bringen müssen und hatte immer gehofft Hermione nicht über den Weg laufen zu müssen. Doch dieses mal müsste er ihr es persönlich vorbei bringen. Würde er das schaffen? Alleine schon wie er auf sie reagiert hatte in "Drei Besen". Wie sollte das denn nur dieses mal werden? Draco nickte nur und nahm das Päckchen ab. Er fragte erst gar nicht was darin war, es war schwer und wirkte auf eine Art und Weise geheimnisvoll, denn er bekam nie eine Antwort. Auch wenn er einen großen Stellenwert hier in dieser Bank hatte, gab es Sachen die ihn nichts angehen durften.
Er zog sich sein Jackett über und trat in die kühle Mittagsstund. Hoffentlich brachte er das reibungslos hinter sich. -------- Seine Schritte hallten über auf dem kühlen Marmor Boden und er versuchte seine Atmung zu beruhigen. Seine Augen waren starr auf die Tür gerichtet die immer näher zu kommen schien und er achtete nicht auf die Zauberer die stehen blieben um ihn näher zu betrachten. Die meisten aber, hatten Angst weil sie seinen Vater kannten. Doch dieser saß seit dem Tod des dunklen Lords in Askaban. Kein Wunder das sie alle dachten Draco würde nach ihm kommen.
Vor Granger's Tür blieb er stehen und atmete tief ein. Seine dünne lange Hand zitterte und er schlang sie noch fester um das Päckchen. Mit einer Hand klopfte er fest dreimal an die Tür und wartete. Und wartete. Und wartete noch gefühlte zehn Minuten weiter bis endlich eine selig grinsende Hermione die Tür aufmachte. Das Lächeln verebbte schlagartig als sie sah wer da vor stand. Draco wollte gerne etwas sagen, aber er war viel zu fasziniert wie sie ihn anschaute. Zu gern hätte er die Strähne die ihr in ihre Stirn hing, hinters Ohr gesteckt. Stattdessen drückte er ihr wortlos das Päckchen entgegen und wollte sich wieder zum Gehen abwenden. "Ehm, möchtest du denn nicht kurz herein kommen?", fragte sie. Er war erstaunt. Wo war die Hermione die ihn nur bissige Kommentare gab? Natürlich trat er ein und musste feststellen das überall wo sie war, man es merken würde. Ihr ganzes Büro war so ordentlich und akkurat eingerichtet, das es keine Zweifel hab das es ihrs war. "Wurde dir zu dem noch etwas gesagt?" Sie zeigte auf das Paket. Er schüttelte nur mit dem Kopf. Verdammt Draco, was ist nur in dich gefahren? "Möchtest du einen Kaffee? Ich habe gerade Mittagspause."  Erst dann fand er endlich seine Stimme wieder. "Ja gerne." Sein Tonfall war kalt. So wie in Hermione es kannte. Sie wusste selbst nicht wie sie auf die Idee kam ihn herein zu beten. Immerhin war Draco schon immer ihr Erzfeind und wenn Ron dass wissen würde, er wäre so was von sauer auf sie. Sie kann es ihm nicht verübeln. Doch trotzdem war sie neugierig auf Draco's Erfolg und hatte die Absicht ihn ein bisschen aus zuhorchen.
Die Stille war wirklich unangenehm, als sie den Kaffee machte und sie fühlte sich beobachtet. Doch er konnte nicht anders als sie anzuschauen. Sie war immer noch so schön, wie damals. Und auch wirkte sie immer mehr wie eine Autoritätsperson. Er wusste sie würde es ganz hoch schaffen hier im Ministerium. Sonst wäre es nicht Hermione. Jede einzelne Bewegung brannte sich in sein Gedächtnis und unwillkürlich stellte er sich vor, wie es wäre sie zu berühren. Bei ihr zu sein, in ihr zu sein. Sie zu lieben und sie zum schreien zu bringen. Natürlich vor Lust. Er erschrak über seine eigenen Gedanken und war deutlich froh als der Kaffee endlich fertig war. Warum hatte sie ihn denn unbedingt rein gebeten? Konnte er denn nicht einfach gehen? Sie drückte ihn die Tasse in die Hand und er zuckte unter der kurzen Berührung mit ihren Finger zusammen. "Ich habe gehört du bist jetzt Bänker bei Gringotts? Wie kam's dazu?" Draco wusste worauf sie hinaus wollte. Schließlich hatte er lang versucht aus dem Mädchen schlau zu werden und er war nicht dumm. Sie wollte nur heraus finden woher der Erfolg kam damit sie es Harry unter die Nase reiben konnte. Damit sie noch mehr über ihn herziehen konnten. Wütend knallte er die Tasse auf ihren Bürotisch und bereute es sofort wieder, als Kaffee aus der Tasse über wichtig aussehende Unterlagen schwappte. Fluchend versuchte Hermione die Akten zu retten. "Ich bin nicht dumm Granger." Ihren Nachnamen presste er mit so voller Ekelhaftigkeit aus, wie sie es gewohnt war. Fehlte nur noch das "Schlammblut". "Achja? Weswegen denn? Hat dich meine Frage gestört?" Draco schnaubte verächtlich durch die Nase. "Du willst nur das ich sage was du hören willst. Damit es wieder neue Klatschzeilen auf die Zeitung schaffen." Sie zuckte zusammen. Er hatte fast Recht behalten, doch trotzdem versuchte sie ihn ruhig zu bekommen. Langsam lief sie auf ihn zu und merkte wie unruhig er wurde. Wie seine Atmung flacher wurde und seine Augen hektisch durch den Raum flackerten. Sie konnte sich nicht denken wieso er so nervös war, aber sie hatte gerade unglaublich viel Lust ihn zu provozieren. So wie in den alten Zeiten. "Vielleicht... Vielleicht bin auch nur an deiner Beziehung zu Pansy interessiert und ob sie deinen Erfolg genießt?" "Das geht dich einen Scheiß an! Immerhin bist du nicht nur ein "Schlammblut" sondern auch noch ein Wiesel. Seit dem du mit dem Rotschopf verheiratet bist!" Sie verengte die Augen zu Schlitzen und bedachte ihn mit einem scharfen Blick. Seine grauen, düsteren Augen waren starr auf sie gerichtet und brachte sie für einen winzig, kleinen Moment aus dem Konzept.  Er sah gut aus. An dem Gedanken war nichts verwerfliches, dachte sie und schaute ihn noch genauer an. Seine platinblonden Haare hatte er zur Seite gegeelt, was sein feines Gesicht noch mehr betonte. "Wage es ja nicht jetzt noch Ron mit hinein zu ziehen!" Was ein widerlicher Kerl er doch wiederum war. "Du hast angefangen, Granger." Süffisant lächelte er ihr entgegen. Schnippisch streckte sie ihr Kinn nach oben und verschränkte die Arme vor ihrer Brust. "Oh jetzt sagen wir nichts mehr oder wie? Ich denke es ist für mich Zeit zu gehen." Er merkte wie es in ihrem Kopf ratterte und sie noch etwas hinzufügen wollte. "Wie wärs mit einem Abendessen Malfoy?" Unglaubwürdig sah er sie an. Was hatte sie gerade gemeint? "Du und Pansy seid gerne bei uns eingeladen. Wird Zeit das wir ein paar Sachen aus der Vergangenheit aus dem Weg räumen." Sie ging hinter ihren Schreibtisch und kritzelte eine Adresse auf ein Blatt Papier. Was zur Hölle passierte hier? "Ich weiß das du Harry hasst und er dich. Aber wir sind älter geworden und haben uns alle verändert. Wird Zeit das ihr vernünftig werdet!" Er nahm das Blatt entgegen und wusste immer noch nicht wie er reagieren sollte. "Also morgen Abend 19 Uhr. Seid pünktlich."

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