5. Kapitel

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Hermiones Herz sank augenblicklich in die Hose. Sie hätte es ahnen müssen. Verflucht noch mal, dass hätte so klar sein müssen. Nie im Leben, wäre dies hier gut gegangen oder sie hätten sich vertragen. Harry und Ron hatten sich aber auch nicht einmal bemüht, was Hermione auch sauer machte. Wozu hatte sie sich so ins Zeug gelegt und ein ganzes Dinner aufgetischt, wenn es niemand zu interessieren schien? Sie waren beide nur gekommen, um sich gegenseitig fertig zu machen. Natürlich, wie konnte sie nur so dumm sein und etwas anderes annehmen. Pansy's Gesicht sah ruhig und entspannt aus, wie als würde es sie überhaupt nicht interessieren, dass Malfoy gerade so gedemütigt wurde. Das machte Granger so unglaublich sauer. Draco stand immer noch da, mit erhobenem Zauberstab und sah Potter eindringlich an. "Ich schwöre dir, bei Merlin's Bart, ich nehme dich so was von außeinander!" Harry warf verzweifelte Blicke in die Runde und wartete nur darauf, dass man ihm von dem Stumm-Zauber befreite.
Schnell sprach Hermione diesen und Harry setzte sofort zum Gegenangriff an. "Stupor!", hallte es durch den Raum und Draco wurde mit
einem Ruck nach hinten geschleudert. Direkt in Hermione's Lieblingsschrank. Damit war Harry definitiv zu weit gegangen. Ron stellte  sich ebenso neben Harry auf und beide warteten bis Draco wieder zu sich kam. Pansy war erschrocken aufgesprungen und stellte sich hinter Ginny, die schnell das Weite gesucht hatte. Sie wusste nicht wie sie ihrem Mann helfen konnte und ließ dies lieber bleiben. . "Harry, hör auf! Sofort!", schrie sie. Anscheinend hatte er sie gar nicht wahr genommen oder wollte es auch gar nicht, denn er schubste Hermione zur Seite und lief zu Draco der sich allmählich wieder zu bewegen anfing. "Expelliarmus!" Und Draco war entwaffnet. Sein Schädel brummte höllisch von dem Aufschlag und da er jetzt auch entwaffnet war, wusste er nicht was er jetzt tun sollte. Sein Blick suchte Granger und war deutlich erleichtert, als er sie unversehrt vor fand. Ron hatte sich beschützerisch vor sie gestellt. Vermutlich, weil er dachte, Draco könnte auch auf sie los gehen. Harry folgte Draco' s Blick verwundert und Malfoy nutzte die Chance um mit einem Ruck auf Harry zu springen. Dieser taumelte erschrocken zurück und krachte in den Esstisch, der von der Wucht nur so in sich zusammen brach. Anscheinend waren die Muggeltische nicht aus dem stabilsten Holz. Das Geschirr klirrte unter den beiden und Draco packte Harry an der Kehle. Am liebsten wollte er eine von den Scherben nehmen und ihn die Kehle aufschneiden, aber so blutrünstig, sollte er dann doch nicht sein.  Harry drehte ihn ruckartig, selber auf den Rücken und drückte ihn mit beiden Händen den Hals zu. Er hätte auch Draco weiter schikanieren können, wenn er schon mal entwaffnet war, aber er wollte ihm die Chance geben, auf dem gleichen Niveau zu kämpfen. Draco's Gesicht verfärbte sich mit langsam, stetig, steigender Zeit immer mehr lila und er ließ die Hand um Harry' s Kehle lockerer und tastete nach einem zerbrochenen Teller. Ohne das Harry es kommen sah, rammte Draco es ihn in seinen Arm und zog es der Länge nach runter. Harry schrie vor Schmerz  und richtete sich auf. Ginny weinte schon und wollte zu ihrem Mann rennen, doch Draco ließ es erst gar nicht zu. Eigentlich sollte hier die Grenze sein. Sollte seine Frau nehmen und aus diesem beschissenen Verräterhaus zerren. Doch er konnte irgendwie nicht aufhören. Irgendetwas öffnete sich und es fühlte sich so befreiend an. Als hätte er die ganzen Jahre nur darauf gewartet. So war es doch auch oder? War er vielleicht auch einfach nur komplett am durchdrehen? Er gab Potter einen Kinnhaken, der zurück stolperte und von einem ziemlich wütend aussehenden Ron aufgefangen. Er erhob jetzt seinen Zauberstaub und richtete ihn auf Draco. "Aufhören. Sofort. Ich will das du mein Haus verlässt. Oder ich schwöre dir bei Albus, ich bringe dich um." Es schien als hätten alle in diesem Raum die Luft angehalten. Man konnte nur das leise Wimmern von Ginny hören und die beruhigenden Worte, die Hermione, ihr zu flüsterte. Pansy hingegen war sichtlich angetan, von dem Schauspiel was sich vor ihr bot. Sie musste sagen, dass sie in diesem Augenblick ziemlich scharf auf Draco war. Diese hochgekrempelten Ärmel seines Hemdes, die zersausten Haare und diesen blutrünstigen Blick, machten ihn so unglaublich heiß. Genau das war der Draco den sie kannte und nicht der, der freiwillig hier hin wollte, zu diesem ganzen Gesindel . "Oh, du kleiner Wiesel. Was machst du wenn ich nicht gehen würde? Holst du dann deine Rattenfamilie?", zischte Draco. Er wollte mehr. Er wollte nicht mal seinen Zauberstab, er wollte einfach weiter mit seiner Faust in Harry's Gesicht dreschen. Ron wusste selber, dass leere Drohungen nichts brachten. Natürlich konnte er sich verteidigen, doch er konnte einfach Draco nicht das Wasser reichen. So sehr er es auch wollte. Harry blutete immer stärker und da konnte auch Granger, Ginny nicht mehr abhalten ihren Mann zu sich zu holen und zu versorgen.
Nun standen sich nur noch Draco und Ron entgegen. "Entschuldige dich!", forderte Ron. Bitte was? Wo waren sie denn? Im Kindergarten? Draco beschloss zu gehen, einfach weil er sich das nicht mehr antun wollte.
Aber nicht ohne einen wundervollen Abgang. Er holte mit seiner Rechten aus und traf Ron unterhalb des Kinnes. Dieser sackte sofort zusammen und lag bewusstlos am Boden. Zufrieden drehte er sich um und winkte Pansy zu sich. Er erkannte aus dem Augenwinkel, wie ein dunkler Schatten auf ihn zu lief und er hätte schwören können, dass es Harry war. Ohne hin zu sehen rammte er seinen Ellenbogen in den Bauch und schubste ihn nach hinten. Nur um dann fest zu stellen, dass er gerade Hermione in den Haufen voller Scherben geschmissen hatte. Sein Atem stockte und er konnte gar nicht mehr reagieren. Nein, nein, nein, das wollte er nicht. Bei Merlin's Bart wie konnte das passieren? Alles blieb stehen, für einen kurzen Moment. Er sah einfach nur zu, wie das Blut über ihre Handflächen rann und wie sie ihn entgeistert anstarrte. Niemals in seinem Leben hätte er sie verletzen wollen. Konnte bitte jemand die Zeit zurück drehen? Endlich setzte sein Verstand wieder ein und mit großen Schritten eilte er zu ihr um ihr auf zu helfen. "Hermione, es tut mir so leid, ich dachte du wärst Harry gewesen..." Warte.. Hatte er sie gerade tatsächlich mit Hermione angesprochen? Doch das tat nichts zur Sache, denn als er sich näher zu ihr beugte, rutschte sie sofort ein Stückchen weiter von ihm weg. Es war ihr total egal, dass sie ihre Hände damit nur weiter aufschnitt. Hauptsache er kam ihr nicht zu Nahe. Und da sah er es. In ihren Augen und alles zog sich in ihm zusammen. Sie hatte solche Angst und es gab nur einen Grund. Sie hatte Angst vor ihm. Und auf eine merkwürdige Art und Weise bereietete ihm dad Schmerzen. Und zur Hölle, diese Schmerzen, brannten innerlich noch viel mehr, als seine körperlichen. Hermione konnte seinen schmerzerfüllten Blick nicht deuten. Aber es war ihr in dem Moment, furchtbar egal. Am liebsten hätte sie ihn mit einem Fluch belegt und dem Ministerium Bescheid gesagt. Doch sie dachte,  die Männer würden das auch alleine regeln. Pustekuchen. Er konnte sehen, dass sie enttäuscht war. Das sie wirklich gehofft hatte, dieses Treffen könnte etwas ändern. Doch natürlich tat es das nicht. "Granger...bitte..", flüsterte er flehend und streckte ihr, seine Hand entgegen. Er betete stumm, sie würde sie nehmen. Doch als sich ihre Augen vor Zorn verdunkelten, wusste er, er hatte verloren. Er hatte etwas verloren, was noch nicht einmal ihm gehört hatte. "Verlasst auf der Stelle mein Haus. Jetzt."

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