Chapter thirteen

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P.o.V. Rosalie Piers
Ein weiterer Tag am Set ist vergangen. Meine Laune hebt sich glücklicherweise stündlich heute. Trotzdem packt mich das Heimweh sehr und zieht mich ein wenig runter. Deswegen beschließe ich eine meiner Lieblingspersonen anzurufen.

Hierfür gehe ich ein wenig abseits des Geländes in einem kleinen Park spazieren. Als ich einen schönen und schattigen Platz unter einem Baum finde, lasse ich mich genau dort nieder. Danach nehme ich mein Smartphone und drücke den Kontakt der gewünschten Person.

"Hallo Rosie. Schön, dass du anrufst. Wie geht es dir denn?", erklingt auch gleich die Stimme der wunderbaren Freundin meines Bruders. Sie ist mit meinem Bruder seit nunmehr sechs Jahren ein Paar und ich kann mir niemand besseren für ihn vorstellen. Jessica hat mich auch damals herzlich empfangen, als ich zu ihnen gezogen bin. Ich sehe sie wie eine beste Freundin, wobei sie auch manchmal wie eine Mutter für mich ist.

Lächelnd antworte ich: "Hallo Jess. Es ist unglaublich wieder deine Stimme zu hören. Mir geht es gut, ich habe mich endlich an den Alltag eines Schauspielers gewöhnt. Ab nächster Woche kommt ein Lehrer und wird mich unterrichten. Es könnte also kaum besser laufen. Und wie sieht es bei euch aus? Steht die Wohnung noch?"

Ihr warmes Lachen erklingt. "Ja, hier steht noch alles. Allgemein ist alles beim Alten. Also mach' dir keine Sorgen um uns. Das Einzige, was fehlt, bist du. Ohne dich ist es hier ziemlich leer. Seppel und ich haben schon überlegt einen Hund zu adoptieren. Schließlich hatten wir dich nun als Probelauf." Gegen Ende stimme ich in ihr Lachen ein.

So plaudern wir noch ein wenig. Mehr als einmal laufen mir Tränen über die Wangen. Dieses geschieht jedoch sowohl vor Freude, als auch vor Traurigkeit. Nach einer Ewigkeit müssen wir leider aber unser Gespräch beenden, weil Jessica selbst zu ihrer Spätschicht muss.

Jessica arbeitet als vollausgebildete Kellnerin in einem echt noblen und teuren Schuppen. Demnach wird sie leider nicht bezahlt, dennoch macht es ihr sehr viel Spaß. Sie hat mir sogar dort im vorigen Sommer einen Ferienjob besorgt.

Trotz des beendeten Telefonats sitze ich noch ein wenig unter dem Baum und denke nach. Ich frage mich nur, ob ich ein glücklicher Mensch bin. Dabei meine ich es nicht auf emotionaler Ebene, sondern im Sinne des Begriffes 'Glück'. Habe ich viel Glück im Leben bisher gehabt?

Natürlich bin ich erst 16 Jahre alt, trotzdem sind mir schon einige Dinge passiert.

Plötzlich kommt mir eine Erinnerung in den Kopf, die wahrscheinlich mein größtes Glück im Leben enthält. Der Tag, an dem unsere Oma uns zu sich nahm.

"Habt habt ihr alles eingepackt?" fragt meine Großmutter mit einem misstrauischen Blick. Mein großer Bruder schaut mich an. Ich nicke zögerlich. Ich habe alles zusammengepackt, oder? "Ich schaue nochmal nach", sagt er nun seufzend. Mit hängendem Kopf stampft er die Treppen hinauf. Wenige Minuten kommt er mit meinem Lieblingskuscheltier in der Hand hinaus. Es ist eine einfache Giraffe.
"Guido!" rufe ich und schnappe ihn mir. Mein Bruder rollt nur die Augen und schimpft: "Pass doch endlich auf deine Sachen auf, Rosie!" Wieder nicke ich zögerlich.
"Nun", sagt Großmutter, "dann können wir ja jetzt los."
Wir steigen in ihr kleinen Fiat. Alleine sitze ich auf der Rücksitzbank. Es fängt an zu regnen. Der Motor wird angemacht und langsam bewegt sich das Auto. Ich betrachte das Haus, aus welchem wir gerade ausziehen, solange ich kann. Tränen laufen mir über die Wangen.
Ich bin zwar nur 4 Jahre alt, aber eines habe ich verstanden: Das ist ein Abschied für die Ewigkeit.

Guido existiert immer noch und wacht momentan in meinem Bett über den Trailer.

Erst jetzt bemerke ich, wie spät es ist. Erschrocken nehme ich die Dunkelheit um mich herum wahr. Schnell mache ich mich auf dem Weg zurück zum Gelände, bevor mich irgendjemand sucht.

Doch sobald ich auch nur durch den Eingang bin, empfängt mich förmlich eine Gruppe von besorgt aussehenden Menschen. Allen voran Mama Chris.

Oh nein, das wird eine lange Belehrung werden.

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H-hallo? Liest das hier noch jemand? Ich erzähle trotzdem weiter.
Also, ich habe endlich die Story nach einem nächtlichen Geistesblitz vollkommen überarbeitet und einige Sachen hinzugefügt. Für Alt-Leser: Bitte wundert euch nicht, Jessica ist die Freundin von Seppel, ich habe sie nun mit hineingebaut. Ab jetzt wisst ihr auch ein wenig mehr über sie.

Ich weiß jetzt leider nicht, wie regelmäßig ich ein kapitel hochladen werde, da ich momentan mein Augenmerk bei 'Founded Girl' habe und das hier für mich eine Nebenstory zurzeit darstellt. Trotzdem möchte ich euch wissen lassen, dass es fortan weitergeht, denn auch ich bin gespannt auf das Ende.

Naja, das war es nun von mir.
Bis dann
Eure Letara <§

Just luck or more? (Tom Holland FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt