Kapitel 2

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Ich trat hinein und es war still. Das war ungewöhnlich, so machte ich mich auf den Weg und suchte ihn. Er war jedoch nirgends in der Wohnung und ich atmete auf.

In der Küche schnappte ich mir einen Apfel, nahm meine kleine Handtasche, stopfte mein Buch hinein und machte mich auf den Weg in den Park. Ich lief eine Weile spazieren um meinen Kopf frei zu bekommen.

Nach einer Weile setzte ich mich auf eine Bank, holte mein Buch raus und fing an zu lesen. Wie es bei mir oft vorkam, vertiefte ich mich so in das Buch, dass ich alles um mich herum vergaß.

Plötzlich hörte ich, wie sich neben mir jemand räusperte und ich erschrack mich so extrem, dass ich aufsprang und sich meine Tasche mitsamt dem Inhalt auf dem Boden verstreuten. Ich kniete mich hin und sammelte schnell alles wieder auf , bis ich zwei Hände sah, dir mir halfen.

Als ich mich wieder aufrichtete und meinen Blick hob, sah ich in Masons grüne Augen. "Entschuldige, ich wollte dich nicht erschrecken." Lächelte er mir zu. Er stand mir zu nah, weshalb ich einen Schritt zurück wich. "Schon gut, ist ja nichts passiert." Ich hielt meine Tasche und mein Buch fest in der Hand, strich mir meine Haare zurück und schaute auf den Boden.

Ich kann seinen Blick förmlich auf mir spüren und das war mir etwas unangenehm und ich fragte mich, warum er nicht schon längst wieder gegangen ist, worauf wartet er? Vllt haben Jessica und ihre Mädels ihn ja um den Finger gewickelt und er fing nun auch an mich zu nerven. Obwohl, sonst hätte er sich kaum entschuldigt.

Ich war so in meinen Gedanken vertieft, dass ich nicht gemerkt habe, dass er anscheinend mit mir geredet hat. Denn nun winkte er mit seiner Hand vor meinem Gesicht herum. Ich schaute ihn fragend an.

"Ich hab dich gefragt, wie du heißt?", sagte er mir lächeln.

Wieso wollte er das wissen? Und wieso ist er auf einmal so nett zu mir, heute morgen ist er doch auch einfach weggelaufen.

"Tiara", beantworte ich ihm seine Frage.

"Nun, Tiara, ich lauf jetzt weiter. Man sieht sich." Er lief an mir vorbei und zwinkerte mir zu. Erst jetzt fiel mir auf, dass er Sportsachen trug und wahrscheinlich gerade dabei war zu joggen.

Ich weiß nicht, was ich von ihm halten sollte, keine Frage er sieht gut aus und gerade war er auch nett zu mir, aber ich hab mir selbst versprochen niemanden zu nah an mich ranzulassen und das werde ich auch einhalten. Es ist zu meinem eigenen Schutz.


Während ich die Tür aufsperrte hörte ich ihn schon schnarchen. Das ist ein gutes Zeichen, das heißt, dass er mal wieder zu viel getrunken hat, aber jetzt wenigstens noch länger schlafen wird.

In meinem Zimmer zog ich mir erstmal etwas Bequemes an und fing dann an zu zeichnen. Während ich zeichnete vergaß ich meistens immer alles und konzentrierte mich nur darauf.
Irgendwann wurde es spät und ich machte mich fertig fürs Bett.

Mason:

Schon wieder eine neue Schule. Das ist jetzt schon die zweite Schule innerhalb von einem Jahr. Das ist echt ätzend, aber ich weiß, dass meine mum nur das beste für mich will und sie durch den neuen Job mehr verdient und sie denkt, dass es mir dadurch besser geht.

Es gibt nur noch mich und meine mum, da ich Einzelkind bin und unser Nichtsnutz von Vater uns vor vielen Jahren allein gelassen hat. Jedoch kamen wir bis jetzt auch gut ohne ihn klar.

Ich sperrte gerade die Tür zu unserer Wohnung auf, da ich gerade eine Runde joggen war, um meinen Kopf frei zu bekommen. Ich ging schnell duschen und dann in die Küche um mir was zu trinken zu holen, in dem Moment hörte ich die Tür und wenige Sekunden später steht meine mum in der Küche.

"Mason, mein Schatz", bei ihrem Spitznamen verdrehte ich wie immer die Augen sagte aber nichts. "Wie war die neue Schule? Ich hoffe, sie war nicht wie die letzte.", sagte sie lachend. Für den Kommentar warf ich ihr einen bösen Blick zu, fing aber danach auch an zu lachen.

Auf der letzten Schule war ich -ohne anzugeben oder sonstiges- ein echter Weiberheld und das wusste meine mum. Es ging so weit, dass zwei von denen vor unserer Haustür standen.

"Es ging. Ja es gibt 3 so Mädchen, aber ich denke die bekomm ich schnell in Griff", und schon musste ich an Tiara denken, sie sieht so traurig aus und verängstigt. Ich würde gerne wissen was los ist.
Was ist los mit mir? Sonst interessiert mich doch auch nicht wie es irgendwem geht.

"Mum ich bin dann weg, ich Treff mich mit Jungs aus der Schule", sagte ich und ging aus der Wohnung. Ja, vier Jungs haben mich gefragt, ob ich etwas mit ihnen  unternehmen will und da sie ganz ok schienen, hab ich ja gesagt.

Tiara:

Ich ging gerade durch die Eingangstür unserer Schule und erinnerte mich daran, dass wir Deutsch hatten, ich stöhnte innerlich. Eigentlich mochte ich Deutsch ja, aber es war zur Zeit immer so langweilig.

Wie immer versperrten mir Jessica und ihre Freundinnen den Weg zu meinem Tisch. Ich wollte an ihnen vorbei laufen, merkte jedoch nicht, dass sie mir einen Fuß stellte und knallte auf den Boden. "Hoppla!", hörte ich Jessica sagen und alle anderen fingen an zu lachen. Meine Knie brannten wie Feuer und ich versuchte meine Tränen zu unterdrücken.

"Bist du komplett bescheuert?!" Hörte ich auf einmal eine mir allzu bekannte Stimme und spürte, wie mich jemand sanft am Arm packte und versuchte aufzuhelfen. "Ist alles okay bei dir?", ich schaute auf und sah in das besorgte Gesicht von Mason. "Jaja alles gut" "Lass die blöde Bitch doch auf dem Boden, du bist viel zu gut für sich", hörte ich Jessica sagen.

Ich spürte, wie Mason sich anspannte und drehte sich zu Jessica am. "Hör mir jetzt ganz genau zu, du weißt einen Scheißdreck über mich, deshalb kannst du garnicht beurteilen, wer gut genug für mich ist, denn ich bin im Stande, dass selbst zu entscheiden. Ich besitze nämlich so etwas wie Gehirn, im Gegensatz zu dir."

Schnaubend verließ Jessica die Klasse und ihr kleinen Entlein watschelten ihr hinterher.

Während sich alle über Jessica lustig machten, drehte sich Mason zu mir und schaute mich ernst an. "Und jetzt ehrlich, wie gehts es dir? Tut dir was weh?" Ich war so verblüfft und verwirrt, dass ich kein Wort rausbrachte. Noch nie hat mir jemand geholfen, wenn es um Jessica geht.

"Wa..warum hast du mit geholfen?" stammelte ich. "Ich hasse diese Weiber, die denken, ihnen gehört der verdammte Universum." Er setzte an und wollte noch etwas sagen, doch da kam Frau Schmidt herein und fing mit dem Unterricht an.

Ich könnte mich jedoch nicht konzentrieren und dachte die ganze Zeit an den Jungen neben mir. Wieso hat er mir geholfen? Er kennt mich doch gar nicht. Und falls er mich näher kennen lernen würde, würde er sich ganz schnell wieder abwenden. Wer wollte den bitte ein gebrochenes Mädchen, dachte ich mir traurig.

Nachdem es geläutet hat ging ich so schnell wie möglich in die Pause. Mason versuchte mit mir zu reden, jedoch blockte ich ihn ab und versuchte ihn zu ignorieren bis der Unterricht zu Ende war. Es ist besser so und ich weiss nicht, wie ich mich ihm gegenüber verhalten soll und was er von mir erwartete.

Jungs wie Mason bedeuteten Ärger.

Rescue in form of a bad boy- Rettung in form eines Bad BoysWo Geschichten leben. Entdecke jetzt