Mason:
Mein Tag hat schon richtig schlecht angefangen und so lief ich auch dem entsprechend schlecht gelaunt ins Klassenzimmer rein. Als ich sah, dass Tiara heute nicht da war trug das nicht dazu bei, dass ich besser Laune bekam, ganz im Gegenteil.
Ich weiß nicht, aber irgendwas hat das Mädchen an sich, was mich anzieht. Sie wirkt immer so traurig und so ängstlich, da kommt mein Beschützerinstinkt in mir hoch.
Ich setzte mich an meinen leeren Tisch und fing an, meine Schulsachen auszupacken.
Auf einmal merkte ich, dass vor mir jemand stand, ich hob meinen Blick und sah direkt in Jessicas Gesicht. Ich seufzte innerlich "Was willst du Jessica?" "Ach Mason, wir hatten einfach einen schlechten Start. Wie wärs, ich hab nach der Schule sturmfrei. Hast du Lust vorbeizukommen ?"
Genau die Art von Mädchen konnte ich ums verrecken nicht ausstehen. Ich meine, was denken sie denn wer sie sind, dass man gleich mit Ihnen in die Kiste steigt. Sollen die jemand anderen fragen, aber bei mir sind sie an der falschen Adresse.
"Jessica verpiss dich einfach", ich hatte jetzt keine Nerven, um mit ihr zu diskutieren, ich hoffte immer noch, dass Tiara noch auftauchte. Jessica warf mir einen verachtenden Blick zu und drehte sich schnaubend um.
Unser Physiklehrer Herr Müller kam rein und begann mit dem Unterricht, von Tiara fehlt jedoch jede Spur. Sie tauchte auch in der letzten Stunde nicht auf und Frau Schmidt fragte in die Klasse, wer denn so nett sein und ihr die Hausaufgaben bringen könnte.
Wie von selbst ging mein Arm nach oben. "Ah, sehr gut, danke Mason." Alle schauten mich an, als ob ich den Verstand verloren hätte. Ich verstand sie nicht.
Meine Hand hatte schneller reagiert als mein Verstand, jedoch konnte ich nun nach Tiara sehen, ohne irgendwie zu aufdringlich zu wirken, da sie mich letztens die ganze Zeit ignoriert hat.
Am Ende der Stunde ging ich vor zu Frau Schmidt, um mir die Adresse von Tiara zu holen und machte mich dann schon auf den Weg.
Dank Google Maps wusste ich, dass sie 10 min von der Schule weg wohnt und gerade mal 5 min von mir. So brauchten ich nachher wenigstens nicht zu überleben, wie ich heim kam.
Ich stand vor ihrem Wohnblock, das kahl und grau aussah. Langsam ging ich die Treppen hoch und suchte nach der richtigen Wohnung.
Als ich sie gefunden hatte, klingelte ich und wartete bis mir jemand die Tür auf machte. Es dauerte etwas, doch dann wurde die Tür geöffnet, Tiara stand vor mir und schaute mich verwirrt an.
Ich brachte keinen Ton heraus, da ich schockiert war. Ihr Gesicht ist voller Verletzungen und ich konnte gerade eine kurzen Blick auf ihre Arme werfen, bevor sie ihre Ärmel runterzog und mir die Sicht nahm.
Was ist mit ihr passiert?
Tiara:
Oh nein. Was macht Mason bitte hier. Das war nicht Teil meines Plans, ich wollte ihn auf Abstand halten, hab ihn extra ignoriert. Warum steht er jetzt einfach vor meiner Tür?
Er schaute mich schockiert an und da fielen mir erst die ganzen Verletzungen ein. Die in meinem Gesicht konnte ich nicht verdecken, aber ich versuchte unauffällig die Ärmel meines Oberteils runterzuziehen. Jedoch erhaschte er einen kurzen Blick darauf.
Am liebsten würde ich jetzt die Tür zuschlagen, mich in meinem Zimmer verstecken und nie wieder rauskommen, jedoch war ich wie gelähmt und konnte mich nicht bewegen. Ich starrte Mason die ganze Zeit an und wartete was er wohl zuerst sagen würde.
Oder würde er einfach davonlaufen? Würde er nachfragen? Ich glaube nicht, er kennt mich nicht, warum sollte ihn das interessieren.
Langsam kam wieder Leben in Mason und er hob seine rechte Hand langsam hoch und sie näherte sich meiner Wange. Ich zuckte jedoch zurück und blickte auf den Boden. Schnell nahm er seine Hand wieder runter.
"Was ist passiert? Wer hat die das angetan?", fragte er voller Sorge in seiner Stimme, jedoch war er auch wütend. Habe ich irgendwas falsch gemacht?
"N...niemand. Ich bin ge...gestolpert und hingefallen.", stotterte ich, mein Blick ist immer noch auf den Boden gesenkt.
"Lüg mich nicht an, Tiara. Das sieht ganz anders aus. Ich möchte dir nur helfen, aber dafür musst du mir erst sagen, was passiert ist und wer es war", sagte er mit sanfter und besorgter Stimme.
Ohne auf seine Antwort zu achten fragte ich ihn:"Was machst du überhaupt hier?" "Ich bin nur vorbeigekommen, um dir deine Hausaufgaben zu bringen."
Wieso machte er das? Früher hat mir auch nie jemand die Hausaufgaben gebracht.
"Danke, aber das wäre nicht nötig gewesen, morgen musst du das nicht mehr tun." Ich wollte nicht, dass er mich so sieht.
Er legte seine Hand vorsichtig unter mein Kinn und drückte mein Kopf hoch, so dass ich ihm ins Gesicht schauen musste.
"Und was ist, wenn ich das will?" Ich bekam Gänsehaut, da sein Gesicht meinem so nah war, dass ich seinen Atem spüren konnte.
Was machte der Junge mit mir? Wieso hatte so eine starke Wirkung auf mich? Ich konnte das alles nicht. Er ist mit schon viel zu nah gekommen.
Ich wich zwei Schritte zurück. "Du solltest jetzt gehen." Ohne ein weiteres Wort zu sagen, drehte ich mich um und schloss die Tür hinter mir.
Ich hoffte nur, er würde hier nicht nochmal auftauchen, wenn nämlich er hier wäre, hätte ich ein großes Problem.
In solchen Momenten wird mir wieder klar, dass ich kein normales Leben führen könnte. Ich weiß nicht, wann das alles vorbei ist und ob es jemals endet.
Aber eins wusste ich, ich musste auf jeden Fall Abstand zwischen Mason und mir bringen.
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Rescue in form of a bad boy- Rettung in form eines Bad Boys
RomanceTiaras Leben läuft nicht so ab, wie es sich normalerweise für ein 17-jähriger Teenie gehört. Zu Hause bekommt sie nichts als Gewalt zu spüren und dann läuft sie auf einmal mitten in den neuen hinein...