Es ist große Pause, aber anstatt diese zu genießen sitzt Brith auf ihrem Platz in der zweiten Reihe und weint hemmungslos. Keiner ihrer Freunde kann sie beruhigen, keiner weiß, warum sie weint. Nach kurzer Zeit ertrage ich es nicht, meine Freundin so traurig zu sehen und bewege mich in Richtung zweite Reihe. Doch da kommt mir Ms McGeorg entgegen und fragt mich etwas über die englisch-Hü. Die junge Lehrerin hält mich bis zum Pausenende auf, ich kann also nicht mehr zu Brithney.
Zwei Stunden später kann ich endlich mit ihr reden. Mehr oder weniger. „Hey, was ist den los?", frage ich die noch immer weinende Brith. Sie gibt mir jedoch keine Antwort und schluchzt nur weiter in ihren Ärmel. „Sag schon! Vielleicht kann ich dir helfen", meine ich es nur gut. Wieder keine Antwort. „Wenn du reden möchtest, gerne. Ich höre dir zu. Wenn nicht, dann eben nicht", gebe ich ihr noch einmal die Chance. Als meine Frage oder Bitte abermals ignoriert wird, gehe ich zurück auf meinen eigenen Sitzplatz um dort meine Jause weiterzukauen.
Es ist schon nach der Schule als Brithney, mit geschwollenen Augen vom Weinen, zu mir kommt. Ohne auch nur ein Wort zu verlieren nehme ich sie fest in die Arme und drücke sie an meinen Oberkörper. „Sorry, dass ich dich vorher so ignoriert habe" kommt es unter ständigem Schluchzen aus ihr heraus. „Wenn du willst, können wir reden. Das hilft dir vielleicht", meine ich mitfühlend. „Ja, wollen wir uns um vier Uhr im Park auf der Bank unter der alten Eiche treffen?" fragt meine Freundin zögernd. „Gerne. Ich bringe Kekse und Saft mit. Dann kannst du mir alles erzählen, während wir ein bisschen picknicken." „Okay. Danke Sky.", das ist das erste Mal heute, dass ich sie lächeln sehe. Mit einem guten Gefühl mache ich mich auf den Heimweg.
„Hallihallo!", trällere ich beim öffnen unserer Haustüre. Meine Mama ist Sekretärin in einer Arztpraxis und hat heute ihren freien Tag. Stürmisch kommt mir auch der entlaufene Hund entgegen und spring an mir hoch. Ich kraule ihn schmunzelnd und gehe in die Küche, um Mum aufdecken zu helfen. „Na Süße? Wie war dein Tag?", fragt sie mich wie jeden Tag. „Schule. Nicht mehr, nicht weniger!", entgegne ich wenig beeindruckt. „Darf ich mich um vier mit Brith im Park treffen?" „Wenn du bis dahin deine Hausübung fertig hast, gerne. Bitte fang' aber auch bald mit dem Lernen für die Schularbeit an. Wann ist die nochmal?" „15. Oktober", ich verdrehe die Augen und entgegne: „ Warum jetzt schon?! Es ist gerade mal der 17. September!!!" „ Ja, okay. Ein bisschen Zeit ist noch."
Nach einem gemütlichen Mittagessen mit meiner Mum, Georgy und mir gehe ich in mein Zimmer hinauf, um an meinen Hausaufgaben zu arbeiten. Auch die Vokabel für den bald anstehenden Vokabel-Test in Französisch schaue ich mir durch. Nach einer halben Stunde kann ich aber noch immer nicht die neuen, französischen Wörter und wiederhole sie ein letztes mal. „Je vais faire du shopping aujourd'hui. Heißt: Ich gehe heute einkaufen.", versuche ich vergeblich mir die Wörter und Sätze einzuprägen. Vergeblich. Ich werfe einen Blick auf mein Handy und bemerke erst jetzt, wie schnell die Zeit vergangen ist. Es ist nämlich schon 15 Minuten vor vier! Ich schlage das Vokabelheft zu, hüpfe in Jeans und ein kurzärmeliges T-Shirt und hopse schnell die Treppe hinunter. Nach einem Abstecher in die Speißekammer um Kekse zu holen und in die Küche um in Flaschen Saft anzurühren, werfe ich mir eine Weste über, schlüpfe ich in meine dunkelroten Converse.
Nach einem fünf-minütigen Spatziergang zum Park finde ich mich neben Brith auf unserer lieblings-Bank unter der großen, alten Eiche wieder. Ich packe meine Mitbringsel aus und wir verspeißen die Kekse und trinken Schluckweise unseren Saft. Nach einer schweigsamen Weile frage ich Brith: " Was ist eigentlich passiert?" augenblicklich hört sie auf zu essen und schaut betrübt zu Boden. "Meine Schwester Pia reitet, so wie ich, sehr gerne. Gestern hatte sie einen schlimmen Sturtz. Sie war ausreiten mit ihrem Pferd Heidi. Plötzlich bewegte sich wegen einem aufsteigenden Fasan ein Busch am Wegrand. Heidi erschrak, warf sie ab und lief davon. Mit den beiden mit, war auch noch mein Hund. Er ist Heidi nachgerannt. Meine Mum, mein Dad und ich sind am Abend beim Abendessen gesessen, aber Pia hat gefehlt. Als sie dann nach 19 Uhr noch immer verschwunden blieb, machten wir uns mit unser anderen Hündin Chiny auf die Suche. Diese führte uns schließlich auf den Feldweg, wo Pia noch immer auf dem Boden lag. Wir konnten mit ihr reden. Sie verstand uns, aber sie konnte ihren Fuß nicht bewegen. Wir riefen den Krankenwagen und telefonierten auch mit dem Hofbesitzer Siegfried, auf dessen Hof unsere Pferde untergebracht sind. Siegfried gab uns Bescheid, dass Heidi unverletzt auf dem Hof wäre und versorgt in ihrer Box stehe. Einer fehlte aber. Honey, mein Hund. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam dann auch die Rettung und nahm Pia mit ins Spital. Wir fuhren hinter dem Aufo her und warteten auf der Notaufnahme, um zu erfahren, wie es ihr geht. Schlussendlich kam erst um 23 Uhr der Doktor und gab uns Bescheid, dass Pia Glück im Unglück hätte, unter einem Schock stehe und dass außer einem doppelten, glatten Fußbruch und einem geprellten Unterarm nichts Schlimmeres festgestellt hätte werden können. Zur Beobachtung behielten sie Pia aber noch im Spital. Einer war aber noch immer nicht da. Mein Hund." aufmerksam höre ich Brith zu und muss diese Geschichte erst einmal realisieren. "Aber... wie..." Ich drücke Brith ganz fest an mich und lasse sie erst wieder los, als sie aufgehört hat, abermals zu schluchzen.
"Klingelingelin.....Klingelingeling....." meldet sich eine halbe Stunde später mein Handy. Es ist meine Mum. Sie will wissen, wann ich essen komme. Ich versichere ihr, in 15 Minuten zu Hause zu sein und verabschiede mich kurz danach von Brith.
_________________________
Hi, ich hoffe euch gefällt das Kapitel. Wenn ihr Änderungsvorschläge habt, schreibt mir diese gerne, allerdings habe ich schon einen groben Plan. Ich freue mich, wenn ihr die Geschichte weiter empfehlen könnt!
Lg, Kiki <3
![](https://img.wattpad.com/cover/139340676-288-k120939.jpg)
DU LIEST GERADE
Sky, Freundschaft, Liebe und vieles mehr♡♡ | PAUSIERT|
AdventureSky, ein 14-jähriges Mädche wechselt Schule und lernt viele neue Leute kennen. Unter anderem Brithney...Außerdem handelt das Buch von Tieren, der guten Freundschaft und der wahren Liebe, auch wenn diese ein bisschen anders ist, als normale Liebe...