5 Kapitel

26 2 0
                                    

*Yvos P.O.V*

'Soll ich es ihr sagen? Oder einfach unbemerkt wegwischen? Sie bekommt ja fast gar nichts mehr mit, mein Gott sieht sie bleich aus!' waren meine ersten Gedanken als ich auf Melis Hand sah. Die blutete förmlich und sie war auch schon ganz blass und ich glaube ihr Ohr ist auch nicht ganz gut. 'Wo war nur die Telefonnummer von Nick?' "Schau mal Meli, du blutest auf der Hand, warte ich verbinde das kurz, nicht dass ich noch zu Gräfin Dracula werde und dir das blut aussauge", schon kam ein kleines Lächeln auf ihr kasweißes Gesicht. Ich suchte die Schubladen in der Küche nach Verbandszeug ab, da hatte ich in der fünften Lade auch schon Glück. Ich umwikelte ihre Wunde mit dem Verband und lies sie wieder auf der Küchencouch sitzen um die Nummer von Nick zu suchen. "Ah, da ist sie", stöhnte ich zufrieden auf. "Was?", fragte Meli. "Nicks Nummer, ich muss ihn anrufen. Er ist ja außerdem Hausarzt", antwortete ich ihr. Sie nickte nur.

Am Telefon erklärte ich Nick die Situation und er meinte ich soll den Verband in einer Stunde wechseln und das Ohr unberührt lassen. Sie kämen in zwei Stunden wieder. Und Meli soll sich ins Wohnzimmer vor den TV zur Ablenkung setzten.

Gesagt getan. Meli begab sich ins Wohnzimmer und ich lief in der Küche auf und ab. Wie konnte das passieren?

Ich musste mich abregen. 'Vor den Fernseher mit dir' sagte ich mir. Ich setzte mich zu Meli auf das Sofa und legte meine Hand um ihre Schulter. Armes Mädchen.

Nach einer Stunde wechselte ich, wie gesagt, den Verband und Emilia und Claire kamen vom Freibad nach Hause. Sie gingen in ihre Zimmer um nicht zu stören und mit ihren Eltern zu telefonieren. Nach noch einer Stunde hörte ich wie die Tür aufging und zwei Kinder, Nick, Margit und Oma Ella herein kamen.

"Mädchen, diese Pferde, ich wusste, dass die Hengste sich nie vertragen werden", kreischte Oma Ella als sie Melis Gesicht und Hand sah. Nick nickte und wies Meli in die Küche um die Wunden zu untersuchen. Das wollte und konnte ich nicht sehen, ich machte mir so viele Vorwürfe, da ich zu feige war um einzugreifen und Meli es an meiner Stelle tat und jetzt verletzt war.

Margit kam zu mir zur Couch und Oma Ella brachte die kleinen Kinder zu Bett. "Ich weiß was du denkst. Mach dir keinen Vorwurf, du konntest ja nichts dagegen tun, es war ein Schock für dich. Da ist es ganz natürlich, dass du einfach wie versteinert warst. Aber Hauptsache ist ja, dass Melanie nichts schlimmeres passiert ist", redete Margit auf mich ein. Ich legte meinen Kopf auf ihre Schultern und sie fuhr mir mit ihren Händen über den Kopf.

*Melis P.O.V*

Nick und ich gingen in die Küche und ließen Margit und Yvo zurück.

"Was tut mehr weh?", fragte Nick mich plötzlich. "Mhm... irgendwie die Hand, denn mein Ohr spüre ich gar nicht", sagte ich etwas zu barsch. "Jaja, dann schau ich mal dein Ohr an."

Er untersuchte es und stellte fest, dass er das nicht machen kann, da er, wie er sagte, nur Hausartzt ist und die im Krankenhaus das machen müssen.

Als er sich die Hand ansah meinte er: "Die ist nicht so, hat zwar sicher schlimm geblutet, aber es ist nur ne mittlere Wunde. Die cremén wir kurz mit der Cremé ein, und verbinden sie wieder. Morgen musst du den Verband wechseln und übermorgen auch noch mal. Also kannst du ihn in drei Tagen runter machen." Ich nickte nur.

"Wenn du dir was anderes anziehen willst, hol dir was. In fünf Minuten fahren wir ins Krankenhaus", schrie Yvo über die Stufen hinauf. Schnell zog ich mir einen sauberen Pulli an, der an den Ärmel nicht so blutig war, und die Jeans, die ich vorhin angezogen habe, ließ ich an. 'Warum? Ich will nicht ins Krankenhaus! ICH HASSE DIESE DINGER' Ich regte mich immer über Spitäler und ihre Arbeiter auf, egal wann und wo. Ich hasste sie.

Wir stiegen in Nicks Auto ein, also Nick, Yvo und ich. "Kannst du mir mein Handy geben?", fragte ich Yvo, die mein Handy hielt, ich wusste nicht warum. Als ich es hatte schrieb ich nur kurz drei Nachrichten, eine an meine Mama, die in der Therme war, eine an meinen Bruder und eine an Tim.

An Mama:

Hallo Mama,

ich hatte einen Unfall mit den Pferden.

Wir fahren gerade ins Krankenhaus, bitte mach dir keine zu großen Sorgen, ich melde mich wenn ich wieder "zu Hause" bin. Und ich komme NICHT nach Hause, es wird schon nicht wieder passieren und es ist sicher auch nicht so schlimm.

An Michi:

Hei "Bruderherz", ich hatte nen Unfall mit den Pferden. Kannst du mal Mama anrufen, ich kann sie gerade nicht wirklich anrufen. Aber ich hab ihr schon eine SMS geschikt. Sind gerade auf den Weg zum Krankenhaus. Bye:*

An Tim:

Hi,

kannst du ins Krankenhaus kommen? Ich brauch dich jetzt bitte:/ ich weiß, dass ich erst einen Tag hier bin, nein noch nicht einmal einen und es ist schon Abend, aber bitte.

Ich hatte nen Unfall mit den Hengsten. Komm bitte schnell, sind schon auf dem Weg dort hin.

Hoffe du kommst:*

Ich musste schauen, dass ich bei Mama und Michi nicht dramatisch klang, denn sonst müsste ich nach Hause und das wollte ich nicht. Aber bei Tim ist es etwas Anderes. Da kann ich ihm schon zeigen, dass es weh tut, denn mein Ohr machte seid guten 10 Minuten manchmal so Zuckungen, die höllisch weh taten.

"Wie geht's dir?", fragte mich Yvo und sah mich halb schuldbewusst, halb traurig an. "Gut", gab ich mit einem leichten Grinsen von mir, "Yvo es ist nicht deine Schuld. Das weißt du. Komm lass dich umarmen."

Ich schloss Yvonne in eine feste Umarmung am Rücksitzes des schwarzen Autos von Nick.

Diesmal ein etwas längeres Kapitel:) hoffe es gefällt euch, nicht sehr dramatisch oder so, aber egal^^

Vllt kommt nächste Woche das neue Update

Zwei Monate im ChaosWo Geschichten leben. Entdecke jetzt