6 Kapitel

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*Melis P.O.V*

Ich ließ Yvo wieder los und sah in ihre blauen, großen Augen. Ihre Mundwinkeln zogen sich ein Stück nach oben, als ich sie kitzelte um ihr Lachen zu hören. "Ach Meli, hoffentlich wird alles gut."

Nach wenigen Minuten fuhren wir auf den Parkplatz des weißen, mit vielen Fenstern bestückten Krankenhauses. Nick suchte einen Parkplatz in der Nähe des Eingangs, was sich als leicht herausstellte, weil wenig Leute hier waren und der Parkplatz ein riesiges Fleckchen war.

Nick machte uns die Türen des schwarzen Autos auf, ich stieg aus und stellte meine Füße auf den, wie mir schien, neuen und schwarzen Asphaltes. Die gläsernen Schiebetüren die den Eingang zum Krankenhaus anzeigte gingen zur Seite und wir traten in einen weißen Vorraum, ein paar Leute saßen auf blauen Sesseln neben Türen und in verschiedenen Notaufnahem, denn wie fast alles hier war aus Glas oder weiß.

Nick geleitete uns zur Rezeption des Spitals. "Was haben Sie?", fragte die gelangweilte Frau, die an einem Kaugummi kaute. Ihre blonden Haare waren fettig und hingen schlapp herunter. Ich nannte ihr meine Daten und meinen Unfall. Die Frau zeigte auf ein Schild, dass den HNO anzeigte. Nick dankte der Frau. In seiner Stimme hörte ich die Abneigung zu ihr, ich mochte sie auch nicht.

Wir bogen dort ein wo der Pfeil des Schildes hinzeigte. Eine weiß, blaue Tür war vor uns und der Boden war blitze blank poliert. Ich lachte, als ich mein verschwommenes Ebenbild darin sah.

Yvo drückte gegen die Türe, aber sie ging nicht auf. "Du Trottel, da steht ziehen", grinste ich und Yvo schlug sich die Hand vor die Stirn.

Wir traten in einen, wie auch alle anderen, weiß gestrichenen Raum ein, an der Stirnseite waren fünf Türen auf denen stand: Behandlungsraum 1, Behandlungsraum 2, Behandlungsraum 3...

In der Mitte des Raumes standen mehrere Stühle in blau. Wir setzten uns hin und warteten mehrere Minuten, als auf einmal meine Mama mit bleichem Gesicht in der Tür, durch die wir gekommen sind, stand. "Um Gottes willen, Schatz! Was ist denn passiert? Ist es sehr schlimm? Michi hat mich angerufen und gemeint ich soll kommen, aber so wie deine SMS war, wäre ich sofort gekommen." 'Wenn ich nach Hause komme bringe ich Michi um.' Mama kam auf mich zu und setzte sich auf den freien Sessel neben mir. "Ma-ma, du brauchtest doch nicht kommen, hab ich dir doch gesagt. Und ich weiß noch nicht was ich habe oder ob es schlimm ist."

Ich starrte auf den Boden und meine allzu bekannten Stirnfalten kamen zum Vorschein. Diese bekam ich immer wenn ich wütend oder peinlich berührt war.

"Melanie McClary bitte in Behandlungsraum 2", eine laute Stimme drang aus den Lautsprechern die direkt über unseren Köpfen befestigt waren. Mama stand auf. "Nein Mama du bleibst da, ich gehe alleine", redete ich auf sie ein. Nick kam mir zur Hilfe und legte seine Hand auf ihre Schulter, da setzte sie sich hin und starrte mir nach, als ich zum Raum ging den die Frau im Lautsprecher genannt hatte.

Zwei Monate im ChaosWo Geschichten leben. Entdecke jetzt