Prolog

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Mein Name ist Kira, ich bin 18 Jahre alt, ich bin gestorben und doch nicht tot. Ich hatte ein schönes Leben, zwar keine Familie, aber dafür meine Freunde.

Meine Eltern starben bei einem Autounfall, sie waren auf dem Heimweg von einem Firmenausflug, als bei ihrem Auto die Bremsen versagten.
So, zumindest, erzählten es mir die Betreuer im Jugendheim. Mit 2 Jahren kam ich dahin, weil ich, außer meinen verstorbenen Eltern, niemanden mehr hatte.

Doch aus irgendeinem Grund wusste ich, dass das nicht die ganze Wahrheit war.
Ich wusste, dass sie mir etwas verschwiegen hatten, ich konnte es spühren. Meine Freunde hielten mich für verrückt, als ich ihnen sagte, dass etwas an der Geschichte nicht stimmen würde, dass es mir jemand sagte. Doch sie dachten ich bildete es mit nur ein und so kam es, dass sie sich langsam von mir entfernten.
Anfangs merkte ich es nicht, es war kaum spürbar. Mit der Zeit hatten sie jedoch immer mehr Ausreden parat, aber es störte mich nicht,für mich waren sie immernoch meine Freunde.

Nacheinander wurden sie adoptiert und fanden auf diesem Weg Familien, die sie liebten. Es war gut so und ich freute mich für sie und trotz der Entfernung, persönlich wie räumlich, blieben wir in Kontakt.

Mein 18ter Geburtstag rückte immer näher und ich wollte ihn mit meinen Freunden feiern. Nachdem ich mir die Erlaubnis der Betreuer geholt hatte, um in einem Club, in der Stadt zu feiern, konnte ich anfangen zu planen. Es sollte eine kleine, lustige Feier werden, die Einladungen waren schnell verschickt und auch für die Verpflegung war gesorgt, nun musste ich nur zwei Tage warten und wir würden uns seit langem Wiedersehen, dachte ich zumindest.

Endlich war es soweit, mein Geburtstag war da und er hätte nicht besser beginnen können. Alles war von einer Schicht Schnee bedeckt und im Licht der Morgensonne rieselten weitere Schneeflocken herab.
Es war wie ein wunderschöner Tanz und ich hoffte innig, dass es den ganzen Tag so weiter schneien würde.
Ja, ich liebte den Winter und den Schnee, es taucht alles in eine Winterwelt und lässt die Umgebung so herrlich unschuldig wirken.
Langsam musste ich mich fertig machen, um nicht zu spät zu meiner eigenen Feier zu kommen, schließlich wollte ich noch ein paar Kleinigkeiten besorgen,damit alles perfekt werden würde.
Ich zog ein weißes Kleid an, schwarze kniehohe Stiefel und meinen schwarzen Mantel, ich mochte den Kontrast von hell zu dunkel.
Meine schwarzen Haare hatte ich bis auf ein paar Strähnen, zu einem Pferdeschwanz gebunden und meine grünen Augen mit Kajal betont. Ich betonte meine Augen immer sehr intensiv, wodurch ich von meinen Freunden immer Kätzchen genannt wurde, bei dem Gedanken daran musste ich schmunzeln.
Als ich endlich fertig war, musste ich mich beeilen, da ich mehr Zeit benötigt hatte als gedacht. Die Betreuer wollten mir ein Taxi bestellen, doch ich lehnte dankend ab, lieber wollte ich den Schnee genießen.

Auf dem Weg zum Club, lief ich durch ein Einkaufszentrum, um für meine Freunde ein paar Geschenke zu besorgen, als kleine Aufmerksamkeit nach so langer Zeit. Es dauerte nicht lang, bis ich für jeden das passende hatte, doch mir blieben noch ca 2 Stunden bis die Feier begann, also schlenderte ich noch ein bisschen durch die Straßen.
Nach kurzer Zeit kam ich an einem Juweliergeschäft vorbei und sah einen Ring, der mich an den meiner Mutter erinnerte, welchen sie auf Fotos trug. Durch Ferienjobs hatte ich im Laufe der  Jahre genug angespart, daher entschied ich mich ihn zu kaufen und betrat das Geschäft.
Außer mir waren noch 3 weitere Personen hier, die Verkäuferin und 2 bedrohlich wirkende Männer.
Zu spät bemerkte ich, dass sie bewaffnet waren und sie eine seltsam dunkle Aura umgab.
Leise versuchte ich mein Handy aus meiner Tasche zu holen, um Hilfe zu rufen, doch ich zitterte zu sehr und ließ es ausversehen fallen.
Blitzartig drehten sich die Männer um, wohlwissend, dass ich gerade mächtig in der Patsche war, wurde ich noch blasser als ich ohnehin schon war. Mein Körper war vor Angst wie gelähmt und in mir wuchs der Fluchtreflex, als ich plötzlich einen stechenden Schmerz in der Brust spürte. Ich hörte wie die Verkäuferin anfing zu schreien und das Rauschen meines Blutes, mein Puls wurde immer langsamer und meine Beine schwer und weich zugleich. Ich konnte mich nicht mehr halten, sackte zusammen und erkannte einen immer größer werdenden roten Fleck auf meinem Kleid. Meine Kraft schwand immer mehr und ich hatte Probleme meine Augen offen zu halten. Ich spürte nur noch Kälte und Dunkelheit und gab langsam  auf - diesen Kampf hatte ich verloren, dessen war ich mir bewusst.

"Komm, Sekki!", hörte ich jemanden schreien und es wurde schwarz um mich, ich würde meine Freunde nie wieder sehen. Vielleicht war es Schicksal, dachte ich mir damals, während eine Träne meine Wangen herab lief und ich aufhörte zu atmen.

Nun, dass ist meine Vergangenheit. Jetzt wisst ihr wie ich gestorben bin.
Doch warum ich nicht tot bin, dass muss ich herausfinden.
Mein vergangenes Ich, war voller Liebe und Freude, ich erinnere mich an alles und doch an nichts, vieles ist mittlerweile verschwommen.

Doch vergangen ist vergangen, genauso wie schmelzender Schnee, im Schein der Morgensonne.

Möge das Schicksal uns verbinden  (oc x yato)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt