Kapitel 10

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"Sie sagte, dass sie im Dienst von Asuka stand und die Katze, die wir finden sollten, wäre ihr Yokai gewesen."
Yato legte seinen Arm um mich, während ich erzählte und zog mich näher an sich heran.

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Überrascht sah ich in seine Augen, sie waren so liebevoll und aufmerksam zugleich, keine Spur von dem kalten Ausdruck meiner Erinnerungen an diesem Tag und doch konnte ich sie nicht vergessen.
"Was hat sie noch gesagt?", fragte Yato, ohne seinen Blick von mir abzuwenden. "Das ihr Leben bald vorüber wäre und wir auf ihre Katze,  Minki,  aufpassen sollen. Sie würde uns finden, wenn es soweit wäre und uns gute Dienste leisten. Diese Frau wird bald sterben, ich konnte die Aura des Todes um sie spüren.", antwortete ich traurig und erwiderte seinen Blick. Leise atmete er aus und fing an zu lächeln, während die Anderen uns still beobachteten. "Asuka ist eine Halbgöttin, sie hatte nie ein Medium. Du stehst anscheinden unter ihrem Schutz."
Meine Augen weiteten sich überrascht und ich zuckte ein wenig zusammen als er mir näher kam. "W-wie meinst du das?", fragte ich verwirrt und wendete meinen Blick von Yato ab, eine leichte Röte zeichnete sich auf meinen Wangen. Nun stockte auch Yukine's Atem und er sah Yato ungläubig an, während er an seinem Becher nippte.
"Heißt das, diese Frau war Asuka?"
"Ich glaube ja. Alles andere kann ich mir schlecht vorstellen.", sagte Yato nickend und schob mir die Kiste hin. "Bitte öffne sie, Kira."
Vorsichtig nahm ich sie an mich, während ich den Deckel abnahm und holte tief Luft als ich den Inhalt sah.
Es waren mehrere Bündel von Geldscheinen, alte Bilder, Schmuckstücke und eine kleine Karte, doch die Bilder überraschten mich am meisten. Sie zeigten Yato und mich, zusammen mit der alten Dame, als wir noch Kinder, Menschen waren und auch kurz bevor wir in die Schlacht zogen. Wir wirkten so glücklich miteinander, nun verstand ich den Sinn ihrer Worte.
Ihr seid eine weise und freundliche Göttin, habt keine Angst vor der Vergangenheit und wenn ihr weiterhin auf euer Herz hört, wird sich alles zum Guten wenden.
Sie hatte recht, ich brauchte keine Angst vor der Vergangenheit zu haben, Yato war nicht mehr derjenige, der mich damals angegriffen hatte, er hatte sich geändert.
"Wow, ist das viel Geld!", riefen Yato und Yukine gleichzeitig, während sie die Bündel aus der Kiste holten und über den Tisch verteilten.
"Vielleicht solltest du, ab sofort Kira die Aufträge überlassen, scheint mir lukrativer als deine 5 Yen.", sagte Daikoke grinsend und erntete einen finsteren Blick von Yato. Sie hatten die Bilder gar nicht beachtet, daher entschloss ich mich, sie zusammen mit der Karte an mich zu nehmen und später genauer anzusehen. Lächelnd beobachtete ich meine vier Freunde, wie sie sich freuten und rum alberten. "Hey, denkt dran, das ist Kira ' s Lohn.", ermahnte Kofuku, während sie Yato und Yukine tadelnd ansah und musste lachen, als die Beiden in eine Art Schockstarre verfielen. Leicht bedröppelt schoben sie das Geld zu mir und machten einen enttäuschten Eindruck. "Pass lieber auf, sonst gibt es Yato wieder für unnötigen Kram aus.", fügte Daikoke grinsend hinzu und sorgte damit dafür, dass er sich an die Brust griff und theatralisch zusammensackte. Lachend beobachtete ich, wie die anderen Drei nur kopfschüttelnd schmunzelten und sich wieder dem essen zuwanden.
"Yato?", fragte ich nach einer Weile und sah ihn an. "Hm?" "Können wir morgen bitte nach einem Shinki suchen?" Grinsend nickte er mir zu, während er aufstand und mir andeutete mit ihm in den Garten zukommen. Verwundert sah ich ihm nach und folgte ihm.

Als wir draußen standen, seufzte er jedoch nur und sah mich prüfend an. "Ist wirklich alles okay bei dir? Du warst so komisch, als ihr wieder gekommen seid.", fragte er leise, in den Himmel blickend und schloss seine Augen. "Yukine scheint sich auch Sorgen um dich zu machen, dass spüre ich. Wenn du etwas hast, kannst du es mir ruhig sagen, dafür sind Freunde da." Ich zuckte kurz zusammen und lächelte, leicht traurig, während ich mich auf die Terasse nieder lies. "Mach dir keine Sorgen, mir geht's gut. Ich bin nur etwas geschafft, der gestrige Abend steckt ja auch noch in mir.", log ich vorsichtig, zog die Beine an und legte meine Arme darum. Doch Yato glaubte mir nicht, er sah mich ernst an und kam auf mich zu. "Lügnerin, ich merk doch, dass dich irgendwas beschäftigt. Etwas an deiner Art ist anders, als wärst du abwesend.", erneut seufzte er leise, doch seine Stimme war sanft, dass Gegenteil zu seinem ernsten, durchdringenden Blick. Mein Herz setzte kurzzeitig aus, als er sich vor mich hockte und meine Hand nahm. "Yato, es ist wirklich alles in Ordnung. Ich bin nur etwas müde und es ist auch schon spät.", versuchte ich ihn aus dem Weg zu gehen, doch es brachte nichts. "Tch! Wenn du es nicht sagen willst, werde ich es eben raus finden.", seufzte er leise, seine Augen funkelten dabei kurz auf und zogen mich in ihren Bann - sein Blick war besorgt und doch wirkte er neugierig, aufrichtig und liebevoll. "I-ich habe mich nur an etwas erinnert, was mir ein wenig Angst gemacht hat, mehr nicht.", antwortete ich nun leise und zog meine Hand von ihm weg, doch er griff sie erneut. Langsam legte er meine Hand in seine, während er mir beruhigend über den Handrücken strich und mich mitfühlend ansah. "Du solltest vor deiner Vergangenheit keine Angst haben, was geschehen ist, kannst du nicht mehr ändern. Das Einzige was jetzt noch für dich zählen sollte, ist die Gegenwart und deine Zukunft.", flüsterte er leise, während ich überrascht in seine Augen schaute. "Natürlich, ist die Vergangenheit ein Teil von dir, doch statt sie zu fürchten, solltest du sie akzeptieren. Egal welche Entscheidungen du damals getroffen hast, sie waren richtig."
Langsam bildeten sich Tränen in meinen Augen und bahnten sich einen Weg über mein Gesicht - er wirkte mit einem Mal so nachdenklich, ruhig und lächelte vor sich hin.
"Y-yato, i-ich...", schluchzte ich leise und versuchte einen klaren Gedanken zu fassen, doch er unterbrach mich.
"Halt dich fest, ich will dir etwas zeigen.", lächelte er, zog mich zu sich und hob mich hoch. "Y-yato, was...", mit großen Augen sah ich ihn an, was hatte er vor?
"Schließ deine Augen, ich sag dir wenn wir da sind. Vertrau mir einfach."
Leise seufzend wischte ich die Tränen aus meinem Gesicht und schloss meine Augen, während ich seinen Duft einatmete - er roch so unbeschreiblich gut.
Ich merkte wie der Wind durch meine Haare wehte, als wir angekommen waren und Yato anfing zu springen. "Wo bringst du mich hin?", flüsterte ich leise, während er seinen Griff um mich verstärkte. "Lass dich überraschen, wir sind gleich da.", lachte er leise und rannte weiter. Es vergingen nur wenige Minuten als er mich plötzlich absetzte und stützte, meine Beine waren ein wenig wackelig. "Noch nicht aufmachen, ein paar Meter sind es noch.", seine Stimme war sanft, als er mit einer Hand meine Augen verdeckte und von hinten an mich ran trat. Vorsichtig führte er mich durch die Gegend, immer wieder blieb er kurz stehen und half mit über etwas hinweg zu steigen. "Vorsichtig, hier ist es etwas glatt.", sagte er leise und legte seinen Arm um meinen Bauch. Doch, als ich den nächsten Schritt machte rutschte ich aus und zog Yato mit mir zu Boden. Er drehte mich zu sich um und legte seine Arme schützend um mich, als wir einen Hang hinab rutschten. Nur knapp konnten wir uns fangen und stoßen leicht an einen größeren Felsen. "Ah verdammt.", fluchend sah er sich um, ehe er sich vor mich hockte und mein Bein und meine Hand begutachtete. Sie hatten durch den Sturz mehrere Schrammen und Kratzer abbekommen und bluteten ein wenig. "Das nächste Mal sollte ich dich vielleicht doch wieder tragen.", seufzte er fast flüsternd und nahm sein Halstuch ab, um eine größere Schramme an meiner Hand zu verbinden. "Aber wenigstens sind wir jetzt da."
Mit einer Mischung aus Schmerz und Verwunderung sah ich ihn an. Er grinste, deutete auf den See vor uns und wollte mir aufhelfen.
Er war von Kirschbäumen, welche auf ihre Blütezeit warteten, umrandet, eine alte Brücke verband die Ufer und das Wasser in ihm schien leicht zu dampfen. "Wunderschön.", sagte ich lächelnd, während ich seine Hand fasste und aufstand. Langsam gingen wir auf die kleine Brücke, während Yato seinen Arm um mich gelegt hatte, da ich ein klein wenig taumelte und lehnten uns an das Geländer. "Immer, wenn ich mit meinen Erinnerungen an meinen Vater zu kämpfen habe, komm ich hier her.", lächelnd blickte er auf das Wasser. "Ich habe das Gefühl, als kann ich mich hier fallen lassen und alles Schreckliche, was ich einmal getan habe, vergessen. Ich weiß nicht warum, aber dieser See hat etwas unglaublich beruhigendes an sich."
Er wirkte wirklich ruhig und, irgendwie auch glücklich, während er seinen Blick über den See schweifen lies. Lächelnd bettete ich meinen Kopf an seiner Schulter und schloss die Augen, während ich seinen Worten lauschte. "Vielleicht kann dir dieser Ort auch helfen, deine Vergangenheit zu akzeptieren und deine Ängste zu vergessen.", sachte legte er seine Hand unter mein Kinn und hob es an, sodass ich ihm direkt in seine Augen schauen konnte, als ich meine öffnete. Mein Herz fing an laut zu pochen, als er meinem Gesicht näher kam und, lächelnd, seine Stirn an meine legte, mich näher an sich zog. "D-danke.", stammelte ich verlegen, spürte wie mir die Hitze ins Gesicht stieg. "Danke, dass du mich her gebracht hast."
Ich weiß nicht mehr wie lange wir so da standen und schweigend, die Nähe des Anderen genossen. Lächelnd erinnerte mich an die Bilder, die Amaterasu mir zeigte, an die zwei Kinder, Yato und ich, wie wir uns das erste Mal trafen. Damals war ich es, die ihn versorgte, er war damals gestürzt, bei dem Versuch auf einen Baum zu klettern, hatte er sich den linken Knöchel verstaucht. Seit diesem Tag, wuchs unsere Freundschaft, wir erlebten Höhen und Tiefen, und durch diese entstand Liebe. "Komm, lass uns etwas weiter gehen.", flüsterte Yato leise, holte mich aus meinen Gedanken, während er mich langsam über die Brücke führte und mich weiterhin ansah.

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Hallo meine Lieben ☺

Ich wollte mich erstmal, für die vielen Reads und Votings, bei euch bedanken. Ich freue mich wirklich sehr☺ Gerne könnt ihr mir auch euer Feedback geben, oder auch gern auch Kritik, positiv, wie negativ. Möchtet ihr vllt, dass ich etwas anders schreibe, oder habt vielleicht Ideen oder Vorschläge, dann schreibt sie gerne in die Kommentare☺ Ich würde mich sehr freuen, eure Meinung zu lesen.

Ich wünsche euch allen ein schönes Osterfest.^^

Liebe Grüße

eure Kirayatogami

Möge das Schicksal uns verbinden  (oc x yato)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt