Kapitel 6

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Kurz vor 10 Uhr ging ich in die Küche und wartete auf ihn. Ich konnte die Nacht nicht schlafen, meine Augen wollten sich keine Ruhe nehmen und meine Gedanken ließen mich nicht los. Meine Eltern wollten an dem Abend noch mit mir reden, es wirkte so, als hätten sie mir etwas zu offenbaren, jedoch hatte ich keine Kraft und keinen klaren Kopf, um ihnen zuzuhören. In mir herrschte gerade ein pures Chaos, ein Krieg, der gerade erst angebrochen war. Ich hatte so viele Fragen, doch meine Antworten konnte ich nur durch diesen Mann bekommen. Und dazu musste ich Geduld haben und warten.
Als er um 10:30 Uhr immer noch nicht da war gab ich die Hoffnung auf. Warum sollte mir dieser Fremde auch meine Schwester bringen? Ich lachte leise vor mich hin über meine Dummheit. Wie konnte ich auch nur für eine Sekunde glauben, dass sie wieder zurück kam, dass Jasmina wieder in mein Leben kam? Man Hayat man, seit wann denkst du nicht nach? Seit wann vertraust du jemandem? Ich wurde langsam verrückt. Erst Recht, weil ich anfing mit mir selbst zu reden. Doch plötzlich riss mich ein Klingeln aus meinen Gedanken. Die Tür. Jemand hatte geklingelt. Ich blickte zur Uhr: 11 Uhr. Mein Herz schlug schnell, wahnsinnig schnell. 10 Uhr war zwar bereits vorbei, aber wer weiß, vielleicht geschah doch noch das, was ich mir erhoffte.
Ich ging mit langsamen Schritten zur Tür, denn ich wusste, wenn ich mich nicht erst einmal beruhigte, dann würde das nicht gut enden.
Vor der Tür blieb ich stehen und versuchte durch das kleine Türglas zu sehen, allerdings konnte ich niemanden erkennen und als es zum zweiten Mal klingelte öffnete ich die Tür, doch was ich sah verwirrte mich.

Die Regentropfen meines Herzens Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt