Kapitel 2

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Als ich den Blick von der wunderschönen Aussicht abwendete, die in meinem Herzen eine angenehme Wärme verbreitete, sah ich vor mir nur einen wütenden Mann. Ich konnte mich nicht wirklich auf seine Worte konzentrieren, denn irgendwas an seinem Blick faszinierte mich. Diese Kälte verbunden mit Wut, aber gleichzeitig diese Leere und Einsamkeit, die ich in seinen Augen ablesen konnte, weckten mein Interesse. Ich verstand nur einzelne Wortfetzen wie „Kellnerin" und "Bestellung", die er von sich gab. Aber bis dahin konnte ich noch keinen wirklichen Zusammenhang finden und sein Geschrei und seine aufbrausenden Worte und Gesten machten es mir schwer in Ruhe über sein Problem nachzudenken. Plötzlich setze sich der Mann und fing an behutsam auf mich einzureden. Irgendwas stimmte nicht mit ihm. Wie konnte ein Mensch von der einen zur anderen Sekunde seine Laune so stark verändern? Er starrte mich an und fragte mich leise, aber so, dass ich es hören konnte, ob ich hier Kellnerin sei und wo sein Kaffee blieb und in mir breitete sich eine Wut aus, da ich nicht verstehen konnte, wie eine Person einfach so fremde Leute wegen eines Missverständnisses und so einer eingeschränkten Geduld anschreien konnte. Ich packte meine Sachen und ließ ihn sitzen. Hätte ich meine Zeit nur 3 Sekunden mehr an ihn verschwendet, hätte ich mich nur geärgert, denn so eine Situation konnte meinen inneren Frieden in einem kurzen Moment zerstören und meine kalte und diskussionswillige Seite wecken und darauf hatte ich keine Lust, zumindest jetzt nicht. Hätte ich jedoch gewusst, was auf mich zu kommt, hätte ich mich lieber mit dem Blödmann gestritten als mich auf den Weg nach Hause zu machen, denn seit dem Tag habe ich meinen Frieden vollkommen verloren. Seit dem Tag war meinem Leben einem Krieg ausgesetzt, bei dem ich die Rolle eines verwundeten Soldaten einnahm, der mit seinen Kräften langsam aber sicher am Ende war.

Die Regentropfen meines Herzens Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt