Der unhölfliche Patient

47 4 0
                                    

"Alana, könntest du mal kurz kommen, hier ist ein Neupatient.", ruft die Sekretärin um Thresen. Ich war gerade dabei ein wenig Doku, der letzten Patienten zumachen.

Zügig bewege ich mich nach vorne und sehe jemanden, der sehr nervös wirkt auf mich.

"Hallo ich bin die Frau Hamton, was kann ich für Sie tun?", stelle ich mich höflich vor. "Ich muss jetzt sofort behandelt werden.", erklärt er mir ungeduldig.

Innerlich wurde ich super wütend. Wie dreist kann man wohl sein? Nicht mal eine Begrüßung, geschweige denn eine Vorstellung seinerseits. Absolut nichts! Nur er muss jetzt sofort behandelt werden. Solche Leute kann ich überhaupt nicht ab.

Aber ich versuche mir meine Gedanken zu verkneifen und erkundige mich stattdessen nach seinem Rezept.

"Ich besitze noch keins.", erklärt er mir. "Wenn Sie sich keins holen, dann müssten Sie das ganze Rezept privat bezahlen. So müssten Sie nur ein Teil bezahlen.", erläutere ich ihm den Sachverhalt.

"Ist mir egal, ob ich das alles selbst, oder nur einen Teil, bezahlen müsste.", gibt er läßig, an der Theke angelehnt, zurück.

Na, der fühlt sich ja super toll. Wenn es nach mir gehen würde, würde ich ihn gern an eine andere Therapeutin verweisen. Dieser Mann nervt mich schon nach 3 Minuten, total.

"Können wir jetzt beginnen?", spricht er mit einem genervten Unterton im Satz.

Grrr, was erlaubt er sich den? Was denkt er denn... wer er ist?

"Das geht nicht sofort, da ich mit Ihnen erst einen Termin, für das Anamnesegespräch, ausmachen muss. Wie würde es bei Ihnen, den diese Woche Mittwoch, um 10 Uhr passen?", Frage ich bei Ihm nach.

"Da habe ich ein Fotoshooting. Den ganzen Vormittag.", verneinte er meine Frage und schüttelte zur Bestätigung den Kopf.

"Wie wäre es den am Donnerstag um 9 Uhr?", hacke ich nach und warte auf seine Anwort.

"Ein sehr wichtiges Interview, kein Chance, das klappt nicht.", ratert er sein nächsten Termin herrunter, als ob er sie auswendig gelernt hat.

Ich schaute jetzt gezielt nach Nachmittagsterminen in meinen Terminkalender. "Wie wäre es um 18 Uhr oder um 16 Uhr am Donnerstag?", ich hoffe innerlich, das er einen der Termine zusagen wird. Doch er schüttelt den Kopf und erklärt mir das er dort einen Auftritt hätte.

Na super. Wie soll denn, das bitte klappen, einen einfachen Termin zu finden? Also entscheide ich mich dafür, das er mir all seine freien Zeiten nennt und ich sie mit meinen vergleiche.

"Naja heute früh und wenn ich mich beeile morgen um 12 Uhr.", erklärte er mir.

In meinen Plan stand für morgen um 12 Uhr  zwar nichts, aber dies war meine Mittagspause, die mir mir bei 8 Stunden Arbeit zusteht.

Innerlich wäge ich kurz ab ob, ich mir diesen Stress wirklich an tuen möchte. Und entscheide mich schlussendlich dafür die Zähne zusammen zu beißen und auf meine Pause, morgen zu verzichten.

"Ok alles klar, morgen um 12 Uhr und seinen sie bitte pünktlich.", erklärte ich ihm.

"Jaaa, bis dann.", er hebt die Hand und geht aus der Praxis nach draußen.

Gott was, war das denn für ein unhöflicher und unflexibler Mann. Und wo wir dabei sind, er hat sich nicht einmal bei mir vorgestellt.

Ich schlürfe zu der Sekretätrin und nuschel zu ihr:"Hat der junge Mann, Ihnen seinen Namen geäußert?". Sie nickt und hält mir einen Zettel hin.

Der Name dieses Mannes war, Harry Styles.

Das Problem Harry Styles!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt