IV

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"Klasse: Das ist euer neuer Mitschüler, Darian Farrant. Ich hoffe ich kümmert euch gut um ihn." mahnte uns der Schuldirektor, bevor er den Klassenraum verließ und uns mit Mrs. Beldford und dem neuen Schüler, Darian, alleine ließ.
Ich gab dem neuen Schüler eine Musterung: braune, längere, glatte Harre, die ihm ins Gesicht und teilweise sogar ins Auge fielen, gerade Nase, hohe Wangeknochen, leicht ausgeprägter Kiefer und―last, but not least―freundliche braune Augen die von geraden Augenbrauen umrahmt wurden. Ich bemerkte wie Alex schon Schnappatmung bekam und musste grinsen. Ich glaube der Typ, auch bekannt als Darian, war genau ihr Typ. Würde mich wundern wenn sie ihn nicht schon in der ersten Woche mit mir bekannt machen würde. Und natürlich flirten (Alex dachte dann doch nicht nur an mich) "Okay, Darian. Willst du irgendetwas von dir erzählen oder lieber darauf verzichten und einfach Platz nehmen?" fragte Mrs. Beldfor nun, natürlich gab sie ihm die Wahl, nette Lehrerin halt. "Ich denke, ihr werdet mich noch früh genug kennenlernen." beantwortete seine tiefe Stimme ihre Frage. Sie nickte freundlich und bedeutete ihm sich neben die schüchterne Kim zu setzen. Alex neben mir zog eine enttäuschte Schnute, was mich zum kichern brachte. Ich stupste sie leicht an. "Macht doch nichts, er hat es doch gesagt: du lernst ihn schon früh genug kennen." "Ja, aber vielleicht will er dann gar nichts mit mir zu tun haben." verwirrt kräuselt ich die Stirn. "Und da hätte eine Beschreibung von ihm geholfen?" versuchte ich zu verstehen. Alex verdrehte total genervt die Augen, als wäre Antwort total offensichtlich, tja, Spioler: war sie nicht. "Ja klar. Dann hätte ich vielleicht Gemeinsamkeiten gefunden." verdrehte sie die Augen. "Ich habe es verstanden, du willst ihn kennenlernen, kein Grund mich an zu bitchen." sagte ich vorsichtig, sowie eingeschüchtert. Ihre Miene wurde sofort schuldbewusst. "Sorry. Ich wollte nicht fies sein. Ich hatte halt noch nie wirklich Glück mit neuen, deswegen habe ich Angst das er mich nicht mögen wird." erklärte sie mir. "Keine Sorge, wenn ich es mit dir aushalten kann, kann das jeder." zwinkerte ich.
Empört stach sie mir in die Seite. Ich war nicht kitzlig, außer an meiner Seite und das wusste diese miese Schlange! wütend funkelte ich sie an. "Das solltest du lieber lassen, sonst landest du noch im Höllenloch, wegen Misshandlung deiner besten Freundin." warnte ich sie mit erhobenem Zeigefinger.
Sie fing nur an laut zu lachen. "Alexandra, würde es dir etwas ausmachen uns an deinem Glück teilhaben zu lassen oder dies leise zu tun?" kam es plötzlich von unserer Lehrerin vor der Tafel. Hochrot schüttelte meine Freundin ihren Kopf und brachte mich damit fast dazu laut loch zu prusten, ich konnte mich aber noch zusammenreißen.
Funkelnd sah sie mich nun an "Das ist alles deine Schuld" fauchte sie mir―
leise―zu. Ich gluckste "Sorry. war nicht meine Absicht. Aber ein netter Nebeneffekt" fügte ich grinsend hinzu. Ihre Augen formten sich zu Schlitzaugen, was ein sicheres Zeichen für Wut war.
Ich wandte mich ab und begann Mrs. Beldford zuzuhören, wie sie einen Vortrag über die neue Lektion, die wir nun bearbeiten würden, hielt.

ES KLINGELTE und signalisierte damit, dass wir nun Pause hatten. Und obwohl die freundliche Spanischlehrerin fantastisch war, hatte sie die Angewohnheit, immer zu überziehen. Sehr zum Leidwesen der Schüler. Einige begannen schon einzupacken, darunter Darian, ich und Alex. Auch wenn Spanisch eines meiner―wenigen―Lieblingsfächer war, musste ich es trotzdem nicht länger als nötig haben.
"Mrs. Beldford! Wir haben schon aus." rief ein Schüler in die Klasse
"Und wir müssen zur nächsten Klasse"
rief ein anderer. Die Frau an Pult seufzte mit einem Blick auf die Uhr "Okay, ihr könnt gehen, der Unterricht ist beendet" entschied sie und sorgte damit für Aufbruchsstimmung. Alle packten, sammelten und räumten ihr Sachen zusammen, um in weniger als einer Minute aus dem Raum zu stürmen. Allen vorran Darian. Alex hingegen, brauchte immer etwas länger, während ich neben ihr ungeduldig auf den laminierten Boden trommelte. "Okay, ich habe es vertsanden, du willst gehen. Aber lass' dein nerviges Fuß-geklapper aus dem Spiel!" schnaufte Alex genervt. Ich grinste und brachte meinen Fuß zum stillstand. "Thank god" stieß sie erleichtert aus.
"So Alex, noch...vier Stunden, dann hast du freien Zugang zu meinem Gesicht sowie Klamotten―" quietschend begannen ihre Augen zu leuchten "Das aber nur unter einer Bedingung: wir bleiben nicht länger als drei Stunden in deinem beschissenen Club und ich darf entscheiden ob Alkohol heute etwas für mich ist." Sie schien kurz mir sich selbst zu disskutieren, nahm jedoch trotzdem noch meine ausgestreckte Hand an. "Na dann! Ab zu dem schlimmsten Tag meines Leben!" rief ich enthusiastisch―das war eine Lüge―aus. Und hielt Alex meinen Arm hin, in den sie sich lachend einharkte. "Ich kanns kaum erwarten" sagte sie aufgeregt. "Ich kanns auch kaum erwarten...das dieser Tag vorbei ist." murmelte ich und bekam einen empörten Schlag vonALex die ihren Mund aufriss. "Was? Ich machs mit, heißt nicht ich freu' mich" erklärte ich. Sie begann wieder zu lachen, winkte ab stellte auch noch etwas fest: "Du bist absolut Hoffnugslos!"
Da hatte sie recht.

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