Wie könntest du mich lieben, wenn nichtmal ich es kann

...ask you to...

Er stand einfach dort, ließ sich gerade einen Kaffee rauslaufen und lächelte mir für einen Moment zu.
So ein schönes Lächeln hatte ich noch nie gesehen. Ich kann nicht beschreiben warum, aber es berührte mich sofort im Herz.

Doch ich tat was ich immer tat. Ich blieb kalt, versuchte -wenn auch krampfhaft- die Mauer, die ich um mein Herz errichtet hatte, standhaft zu halten.

Sie diente als purer Selbstschutz.
Zu viele Menschen hatte ich verloren. Zu viele hatten mich fallen lassen.
Zu viele Stiche ins Herz.

Gut, eine lange Zeit drohte ich daran kaputt zu gehen, doch in all der Zeit alleine, in der ich mir selbst ausgeliefert war, gezwungen mich mit meinem Innersten zu beschäftigen, traf ich eine Entscheidung.

So stand ich auf, errichtete diese Mauer und ließ niemanden in mein Herz, von dem ich mir nicht sicher war es nicht zu bereuen.

Doch er lächelte mich nur an, ließ mir freundlicherweise auch einen Kaffee raus, und schon begann sie bedrohlich zu wanken.

Naja, sie dann ganz für sich zu Fall zu bringen dauerte auch nicht mehr lange.
Ein paar Minuten.
Eine Kaffeepause in der wir uns sofort wunderbar unterhielten.
Eine Frage nach meiner Nummer, da er mich unbedingt nach der Arbeit heimfahren wollte, schließlich besaß ich noch kein Auto.
Eine Autofahrt voller Lachanfälle aus tiefstem Herzen.
Ein gemeinsames Abendessen.
Eine ganze Nacht in der wir chatteten.

Ich kann nicht genau sagen wann er es geschafft hatte. Doch am nächsten Morgen hüpfte ich förmlich aus dem Bett, strahlend, von innen heraus.

Ich brachte keinen Bissen herunter. So ging es mir sonst immer in schlechten Zeiten. Doch es war mir egal. Es ging mir super. Ich strahlte wie noch nie, eine unfassbare Glückseeligkeit erfüllte mich.

Ich freute mich zu leben.

Voller Energie begab ich mich zur Arbeit, nahm einen Bus früher und setzte mich in den Pausenraum, in der Hoffnung, er würde, ebenso wie ich, zu allererst einen Kaffee holen kommen.

Und das tat er.