Kapitel 15

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Ich reiche Liss ihr gefühltes 100ste Taschentuch, während sie heulend den Film guckt.

Ich kann darüber nur die Augen verdrehen. Der Film ist okay, nicht so mein Ding, aber von meiner Position aus ganz erträglich.

Ich hänge Kopfüber von der Couch.

Da meine liebe Freundin schon angefangen hat zu heulen bevor der Film überhaupt gestartet ist habe ich mir die Zeit damit vertrieben die Süßigkeiten zu futtern. Schließlich kommt sie ja nicht dazu.

Und dreimal dürft ihr jetzt raten, was wir gucken.

Trommelwirbel.........

Titanic.

Also mein Fall ist es nicht. Ich hätte lieber Batman geguckt. Aber naja, so habe ich die Süßigkeiten Großteils für mich alleine und so auf dem Kopf zu gucken hat irgendwas.

Irgendwie bin ich inerhalb der ersten 5 Minuten immer weiter mit dem Oberkörper runter gerutscht, bis ich mit dem Kopf nach unten hing.

"Liss weißt du wo-" er stockt.

Ich kann Blake von hier aus nicht sehen, da das Sofa mit der Lehne zur Tür steht, aber ich nehme mal an, dass es ihn wohl etwas verwirrt hat neben dem Kopf seiner Schwester keinen weiteren Kopf zu sehen, sondern ein paar Füße, die über die Lehne baumeln.

Man hört Schritte über das Parkett gehen und schon schiebt sich ein Kopf in mein Blickfeld, der mich leicht verstört ansieht.

"Hi" grüße ich und widme mich dann wieder dem Film. Oder eher den Süßigkeiten.

"Was zur Hölle machst du da?!"

"Einen Film gucken?! Mehr oder weniger." den letzten Teil murmel ich, aber das kurze Grinsen, das über sein Gesicht huscht sagt mir, dass er es trotzdem gehört hat.

"Kopfüber?" Blake zieht skeptisch eine Augenbraue hoch.

"Ja Kopfüber"

Obwohl ich genügend Abstand von Alissa und ihren Taschentüchern genommen habe, damit sie ihren Gefühlen freien Lauf lassen kann und ich nicht nass werde, ist immer noch genug Platz auf der riesen Couch, auch als das Walross sich jetzt neben mich fallen lässt.

Ich greife mir ein M&M aus der Packung und stecke es mir in den Mund.

Ein Geräusch lässt mich wieder vom Fernseher weg sehen und als ich meinen Kopf zur Seite drehe, blicke ich unweigerlich in Blakes grinsendes Gesicht.

Ich erschrecke mich so sehr, dass meine Füße kurz den Halt an der Lehne verlieren und ich mit dem Kopf auf den Boden knalle.

Mit zusammen gekniffenen Augen hiefe ich mich wieder einigermaßen hoch und reibe mir meinen Kopf.

Neben mir höre ich Blake lachen. Er lacht sosehr, dass auch seine Füße den Halt verlieren und er auf den Boden knallt.

Jetzt bin ich es, die lacht.

Er rutscht wieder ein Stück nach oben. Unsere Nasenspitzen berühren sich fast.

Woah, seit wann versteht ihr euch denn so gut?

Eine gute Frage.

Ich drehe mich wieder von ihm weg und gucke zum Bildschirm.

Schulter an Schulter beobachten wir das Geschehen.

Für etwa 10 Sekunden.

Ich strecke meine Hand nach den M&Ms aus. Eins werfe ich in die Luft und fange es Kopfüber mit dem Mund wieder auf.

The One and LonelyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt