Kapitel 22

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Dieses miese Arschloch!

Mittlerweile bin ich auf dem Weg nach Hause und immer noch rauche ich vor Wut.

Wie kann er es wagen Behauptungen über mich anzustellen, obwohl er mich absolut nicht kennt?!

Ich habe genau gemerkt wie er mich die gesamte Doppelstunde mit Blicken durchbohrt hat.

Kaum komme ich an schmeiße ich meine Tasche in den Flur und verlasse die Wohnung wieder.

Leise vor mich hin schimpfend renne ich die Treppe runter und-

stolpere über das Brett.

Das. Kann. Doch. Jetzt. Echt. Nicht. Wahr. Sein!

Ich hiefe mich vom Boden hoch und stapfe weiter zu meinem Motorrad mit dem ich dann, auf Höchstgeschwindigkeit, in die Stadt zum Kreativhaus brause.

Tamara erwartet mich schon.

"Hallo Melody-Schatz wie geht's dir? Alles gut? Du siehst ein wenig aufgebracht aus." strahlt sie mich an.

Ein wenig aufgebracht ist ein wenig untertrieben. Wahrscheinlich sehe ich aus, wie ein Stier, dem jemand seit 15 Minuten mit einem roten Tuch direkt vor dem Gesicht rum wedelt.

Ich atme einmal tief ein und wieder aus.

Komm runter Mel, alles ist in Ordnung.

Ich schenke Tam ein müdes Lächeln.

"Ja, alles okay."

Ihr Gesicht strahlt so viel Fröhlichkeit aus, dass man schon fast geblendet ist.

"Na dann ist ja gut, die Kinder vom Zeichenkurs warten draußen, weil so schönes Wetter ist. Also hopp hopp!"

Ich hole schnell den Button und meine Zeichensachen und mache mich auf den Weg.

Der erste Überblick zeigt, dass viele Kinder dabei sind, die öfters kommen, aber auch neue Gesichter zu sehen sind.

Angie ist auch da.

Sie tollt gerade mit ein paar anderen Kindern über die Wiese und lacht herzlich.

Du brauchst noch ein Geschenk für Freitag, vergiss das nicht!

Was würde ich nur ohne dich tun.

Weiß nicht, wahrscheinlich verrecken?!

Ich wäre jetzt eher bei 'ein ruhiges und glückliches Leben führen' aber gut.

Pass bloß auf was du sagst, sonst erzähle ich allen, wie furchtbar dämlich du bist!

Tja nur schade, dass die anderen dich nicht hören können, nicht wahr?

Du bist gemein.

Aaaww ist die innere Stimme jetzt beleidigt?! Duzi duzi du!

Du weißt schon, dass du seltsam bist, oder?

Ja ich weiß, danke.

Ach ja noch eins.

Schieß los.

Willst du nicht mal langsam deinen Kurs geben.

Oh, ja das sollte ich vielleicht.

Lächelnd gehe ich auf die Kinder zu, die sich in einem Kreis versammeln.

Weil es so gut passt zeichnen wir heute Dinge, die wir hier draußen sehen.

Ich gehe hin und wieder rum und gucke, wie es läuft. Als ich zu Angie blicke muss ich leise lachen.

Statt zu zeichnen hat die eine Pusteblume gepflückt und pustet, sodass die ganzen kleinen Samen wegfliegen.

Einer Eingebung folgend setze ich mich hin und beginne das kleine Mädchen zu zeichnen, das sich bereits eine Neue Pusteblume genommen hat.

Die Zeichnung wäre ein tolles Geschenk, dazu noch irgendwas anderes und ich hab mein Geschenk.

Die Zeit vergeht schnell und es ist schon bald Zeit zu gehen.

Zusammen mit Angie gehe ich lachend zurück ins Gebäude, als sie plötzlich los rennt und ihm in die Arme springt.

Blake.

Ich beachte ihn einfach nicht und verabschiede mich noch von seiner kleinen Schwester, der ich nochmal versichern muss, dass ich Freitag komme.

Aus dem Augenwinkel nehme ich ein Augenrollen des Spastens war. Pha! Arschloch!

Nachdem ich Tamara noch beim Aufräumen geholfen habe, verabschiede ich mich und trete meinen Weg nach Hause an.

Mel! Mel!

Was?

Du brauchst noch neues Shampoo, schon vergessen, heute Morgen hast du es leer gemacht.

Ja, und?!

Geh doch eben in die Stadt du dummes Ding!

Ist ja gut! Du musst ja nicht gleich mit Beleidigungen um dich werfen! Mit so einer Art wirst du niemals einen Freund finden.

Ach, aber du oder was. Soweit ich mich erinnern kann bist du noch schlimmer.

Ach ja, stimmt ja. Aber ich will auch gar keinen Freund. Und du kannst gar keinen Freund haben. Was laber ich also für eine Scheiße?!

Das frag ich mich bei dir auch jeden Tag.

Gott, ich bin einfach müde.

Mit meinem Motorrad zuckel ich gemütlich zum nächstbesten Drogeriemarkt und kaufe Shampoo und Duschgel.

Als ich den Laden wieder verlasse laufe ich geradewegs in eine Person rein.

"Oh, Entschuldigung, das tut mir Leid. Alles okay?" fragt sie und hält mir ihre Hand hin, da ich bei unserem Zusammenstoß unsanft auf dem Hintern gelandet bin.

"Ja, alles gut ich-" als ich die Person anblicke weiten sich meine Augen überrascht.

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In wen ist sie wohl reingelaufen?

Ich hoffe es ist nicht schlimm, dass ich meine Updatetage momentan nicht wirklich einhalten kann, aber ich stecke mitten in der Arbeitenphase. Also kommen die Kapitel jetzt etwas unregelmäßiger. Sorry😓

Als was würdet ihr wiedergeboren werden?

Zbogom

The One and LonelyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt