Rachel und Ravenclaw - Eine Reise ohne Ende | SSO FF

Kapitel 27 - Augen

Vor einer Stunde hatte Jessica das Zimmer verlassen. Rachel hatte sich im Raum umgesehen. Das Bett hatte Fächer unter der Matratze. In einem dieser Fächer war ein Bild. Ein Bild von Ravenclaw.

Rachel machte sich sofort Sorgen. Wo war ihr Pferd?!

Rae musste es wissen, also schlich sie sich aus dem Zimmer. Sie war in einem Flur angekommen, der für sie einfach zu viele Türen hatte. Dennoch beschloss sie, durch die Tür zu gehen, die rechts von ihr war. Ein weiterer Flur, doch dieses Mal führte eine breite Treppe nach unten. Rachel lief diese natürlich sofort nach unten, doch auf dem halben Weg wurde sie selber umgerannt und sie fiel zu Boden. Verdammt.

"Rachel", murmelte eine dunkle Stimme und Rae riss die Augen auf. "Was machst du denn?"

"Lass mich in Ruhe", wimmerte Rachel, kniff die Augen zusammen, um die Tränen zurück zu halten. "Lass mich einfach in Ruhe."

Auf einmal griff eine Hand nach ihrer und zog sie auf die Beine. Darko sah sie verwundert an und zog dann eine Augenbraue hoch. Statt seinem Mantel trug er heute eine schwarze Jogginghose und einen dunkelroten Pullover. Seine Haare waren - wie immer - nach oben gestylt.

"Ich glaube du solltest mal nach draußen. Drei Tage drinnen zu sein tun dir wohl nicht so gut", lachte er leicht und zog sie die Treppe mit nach unten. Rae wurde durch mehrere Räume geschliffen bis die beiden draußen ankamen.

"Wo willst du mit mir hin?", fragte Rae ängstlich und versuchte, sich aus Darkos Griff zu lösen. Doch dieser ließ sich nicht beirren und hielt das zierliche Handgelenk fest umklammert.

"Zu den Weiden, dann kannst du sehen, wie gut es deinem Pferd geht", grinste Darko. Nach ein paar weiteren Metern hatte er aber genug von Rachels Gezerre und er nahm sie kurzerhand über die Schulter. Rae wehrte sich mit Händen und Füßen, doch Darko lief unbekümmert weiter, er lachte sogar zwischendurch.

Als er endlich stehen blieb und Rachel runter ließ, starrte diese auf die Wiese. Ravenclaw spielte gerade mit einem dunkelgrauen Pferd und hielt einen Pferdeball im Maul. Mit hoch erhobenem Schweif galoppierte sie vor dem Wallach davon. Dieser wieherte und wurde noch schneller.

"Aber- aber-", murmelte Rachel ungläubig und legte die Hände auf den Holzzaun. "Raven!"

Die Stute sah auf und verlangsamte ihr Tempo, bis sie den Ball fallen ließ und an den Zaun getrabt kam. Sie schnaubte und schmiegte sich an das Mädchen.

"Raven fühlt sich hier wohl", grinste Darko, der seine Hände rechts und links von Rae abstützte. Rae drehte sich zu ihm herum und sah ihn mit aufgerissenen Augen an. "Und das wirst du auch noch, das verspreche ich dir."

"Wie kannst du dir da so sicher sein?", fragte Rachel und drückte sich an den Zaun, während Darko  ihr immer näher kam. "Du hast mich entführt, um mich zu benutzen. Ich bin eine Seelenreiterin, keine Nachtreiterin."

"Das stimmt nicht", flüsterte Darko und engte sie immer weiter ein. "Aber das erkläre ich dir noch."

Darko sah Rachel tief in die Augen, grinste dann und fuhr ihr mit der einen Hand durch die Haare.

"Die Farbe steht dir ausgesprochen gut, wenn ich das mal so sagen darf. Und deine Augen sind auch nicht ohne", grinste Darko. "Sie erinnern mich irgendwie an mich selbst."

"Du hast eher rote Augen", bemerkte Rachel verständislos. "Wenn ich das mal so sagen darf."

Darko grinste noch breiter. War sie nicht niedlich?

"Ja, ja da magst du wohl recht haben."