𝟺. 𝚃𝚑𝚎 𝚜𝚝𝚛𝚊𝚗𝚐𝚎 𝚜𝚢𝚖𝚋𝚘𝚕

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𝟜

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𝟜. Die Autotüren des roten Audis schlagen mit lautem knallen zu. Grace springt aus dem Wagen und sieht sich den kleinen Gartenschuppen vor ihr an. Er ist petrolfarben gestrichen und hat weiße Fenster und Türen. Doch unter beiden Farben erkennt man schon das Holz und die weiße Farbe ist fast schon gar nicht mehr zu sehen. Der Schuppen ist umgeben von Unkraut, hohen Bäumen und Gras. Um das Grundstück steht ein alter, morscher Zaun, eine rote Holztür die den Eingang freigibt fällt fast schon aus den Angeln, auch hier ist die rote Farbe abgeblättert und brüchig.
Das Grundstück sieht heruntergekommen aus, als wäre hier seit Jahren keiner mehr gewesen. Rundherum ist nichts, nur ein schmaler Landweg und weite Felder.
Verwirrt dreht Grace sich um.
Clark grinst sie amüsiert an, die Hände in den Taschen seines schicken Anzugs. Walter schaut sich interessiert seinen Autoschlüssel an.
„Was soll das hier sein?" fragt Grace.
„Kannst du das nicht in unseren Gedanken lesen?" antwortet Clark spöttisch.
Grace verdreht die Augen.
„Komm schon. Heute war ein anstrengender Tag. Könnt ihr zwei mir nicht einfach sagen was wir hier wollen, dann können wir wieder weg." entgegnet sie genervt.
Clark seufzt einmal kurz auf, dann geht er vor, bis zu der roten Holztür.
Er packt den alten mit Moos überzogenen Türknauf und schiebt sie auf. Langsam und bedächtig aber mit seinem überlegenen grinsen schreitet er durch das Unkraut und die wilden Blumen. Seine Schuhe zerdrücken Grasbüschel und Ranken. Vorsichtig folgt ihm Grace durch den zugewachsenen Weg, Walter läuft knapp zwei Meter hinter ihr. Er laut gelangweilt auf seinem Kaugummi herum während er wartet das Grace weiterläuft.
Dann steht die seltsame Gruppe vor der abgeblätterten weißen Eingangstür.
Etwas fällt Grace sofort auf. So morsch und zerstört das Haus auch ist, dieser Türknauf ist makellos und poliert.
Ein seltsames Zeichen ist dort eingraviert, zwei gekreuzte Linien, in der Kreuzung eine Rose. In jedem der Viertel die die gekreuzten Linien bilden ist ein anderes Symbol.
Rechts oben steht ein verschnörkeltes F, links daneben ein Baby. Direkt unter dem Baby ist ein Auge abgebildet und rechts daneben ein S in alter Schrift.
Grade will Grace den Mund öffnen um danach zu fragen, da greift Clark nach dem goldenen Türknauf und dreht ihn noch rechts. Ein leises klicken ertönt und die Tür öffnet sich knarrend.
Als Grace sich den Türknauf nochmal ansehen will, stutzt sie. Die Symbole sind verschwunden und der Türknauf alt und zerkratzt. Verwirrt starrt sie ihn für eine Weile an. Dann spürt wir Walters Hand im Rücken, die die sanft ins Innere des Schuppens schiebt.
„Nicht einschlafen." sagt er grinsend.
Grace ringt sich ein Lächeln ab, dann sieht sie sich in dem heruntergekommenen Schuppen um.
Efeu wächst durch ein paar eingebrochene Fensterscheiben, Grasbüschel und Unkraut aus dem Boden. Seltsamerweise sieht der Schuppen von innen nicht aus wie ein Schuppen, sondern eher wie eine Wohnung. Ein alter, morscher, mit Moos überwachsener Tisch steht in der rechten Ecke, drei Stühle daneben. Bei zwei davon fehlt ein Bein, bei dem anderen ist die Lehne nicht vollständig. Eine kleine Küche ist zu ihrer linken zu sehen, auch sie ist von der Zeit eingeholt worden. Ansonsten ist es im Raum leer, ein paar Scherben und Blechdosen von Cliquen die hier waren liegen auf dem gefliesten Boden, aber sie sind schon fast durch das Gestrüpp überwachsen.
Clark öffnet eine Tür des Wandschranks über der Küchentheke. Er holt drei blitzblanke Gläser heraus. Diese stellt er auf dem Tisch ab. Er wendet sich ab und scheint nach etwas zu suchen. Grace beobachtet ihn. Ja, er hat viel Ähnlichkeit mit dem Junge ihrer Erinnerung. Er hat sich eigentlich nicht verändert. Der gleiche Haarschnitt, die gleichen Augen, das gleiche Lächeln. Außer der Zahnlücke. Die ist weg.
„Aha!" ruft Clark plötzlich und er bückt sich nach etwas das unter dem Efeu versteckt liegt. Es ist eine alte Weinflasche, Staub bedeckt sie von oben bis unten. Er stellt sie mit einem zufriedenen Lächeln auf dem Tisch neben den sauberen Gläsern ab und dreht sich zum Wandschrank um nach einem Korkenzieher zu suchen. Walter läuft zu ihm hin und hilft ihm beim suchen. Grace steht immer noch in der Mitte des Raumes und fühlt sich furchtbar nutzlos.
Sie ist aus dem Gefängnis raus, aus dem Schöpfer ihrer Alpträume. Naja eigentlich nicht dem Schöpfer, dort war sie nur mit ihrer Angst alleine.
Aber was bringt es ihr, dass sie da weg ist? Hier draußen ist sie auch alleine mit ihren Träumen, und auch wenn sie weiß, dass Clark sie kennt und etwas mit ihr in Verbindung bringt, kann sie ihn nicht so einfach lesen, wie zum Beispiel Walter Mc Guffin oder Samuel Miller, den blonden Gefängniswärter, der ihr immer zu Essen brachte.
Er hat etwas zu verbergen. Eindeutig.
Endlich haben die zwei jungen Männer einen Korkenzieher gefunden und drehen ihn in den Korken der Weinflasche. Mit einem zischen löst sich der Korken aus dem Flaschenhals und Clark legt ihn beiseite. Dann schüttet er in jedes der drei Gläser etwas der Blutroten Flüssigkeit und reicht sie Walter und Grace.
„Auf die Freiheit. Und uns." sagt Clark und hebt sein Glas an. Dabei sieht er Grace geradewegs in die funkelnden Augen. Zur gleichen Zeit heben die beiden das Glas an die Lippen, zur gleichen Zeit trinken und schlucken sie.
Ein heftiger Schmerz schießt durch Grace' Kopf und ihr Glas zerbricht auf dem verwilderten Boden in Scherben. Grace presst beide Hände an ihre Kopfseiten und schreit. Sie kneift die Augen zusammen und sieht plötzlich Bilder. Eine alte Frau mit alten Augen flickert hinter ihren Lidern. Sie hört ein Lachen, ein grausames Lachen. Der kleine Junge, Clark, aus ihrer Erinnerung mit seiner Zahnlücke. Doch als er lächelt verwandelt er sich in ein Skelett. Die Sonnenblumen werden zu Fledermäusen die um ihren Kopf herumschwirren, kreischen und auf sie einhacken. Grace spürt wie sie auf den Boden zusammensinkt und sie rollt sich zusammen. Sie sieht einen dunklen Raum mit einer Liege in der Mitte, wie beim Zahnarzt. Eine Frau in Kittel steht neben der Zahnarztliege und lächelt sie an. Dann packt sie die kleine Grace, presst sie auf die Liege und rammt die Nadel einer Spritze in ihren Unterarm. Grace schreit so laut wie noch nie und schlägt die Augen wieder auf. Sie wimmert vor sich hin, Tränen der Angst vernebeln ihre Sicht. Sie zittert am ganzen Leib und will einfach nur hier unten liegen bleiben. Allein.
Doch da klärt sich ihre Sicht wieder. Vor ihr liegt das zerbrochene Glas, der Wein sickert durch die Fliesen. Doch die Fliesen sind jetzt nicht mehr von Unkraut überwachsen. Sie glänzen und sind frisch gebohnert. Grace hebt den Blick. Auch die Möbel sehen aus, als wären sie gerade erst gekauft worden, nichts deutet mehr darauf hin, dass hier Unkraut und Efeu wuchs. Doch das seltsamste ist der Rotwein. Er fliest nicht exakt in die Rillen der Fliesen. Er bildet das Symbol auf dem Türknauf nach. Ein Kreuz, mit einer Rose in der Mitte, ein verschnörkeltes F links davon ein Baby, unter dem Baby ein Auge und rechts neben dem Auge ein altes S. Verwundert hebt Grace den Kopf, das Gesicht noch immer Tränenverschmiert und rötlich vor Angst.
„Willkommen bei der CC Agency, Grace Felicia Anderson." ertönt eine Stimme aus der Ecke des neuen Schuppens.

" ertönt eine Stimme aus der Ecke des neuen Schuppens

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