𝟽. 𝚃𝚑𝚛𝚎𝚎 𝚌𝚑𝚒𝚕𝚍𝚛𝚎𝚗 𝚊𝚗𝚍 𝚊 𝚖𝚞𝚛𝚍𝚎𝚛𝚎𝚛

19 0 0
                                    

𝟟

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

𝟟. An den Seiten der Wände hängen Familienfotos. Zarah und Hesper bei ihrer Hochzeit, Alice und ihre Geschwister auf einem Spielplatz, Elijah bei seinem Schulabschluss, grinsend das Zertifikat in den Händen haltend, Porträts aller Kinder und- Grace.
Auf fast jedem Bild ist eine strahlende Grace zu sehen, manchmal mit Zahnlücke, manchmal mit Blumen in den Haaren.
Es zerbricht ihr das Herz das sie sich an keinen dieser Augenblicke erinnern kann.
Dann bleibt sie plötzlich wie angewurzelt stehen.
Walter dreht sich zu ihr um, sie nimmt ihn nur am Rande wahr.
Sie sieht auf ein Foto einer alten Frau.
Sie hat die langen, schlanken Finger auf die Schulter der jungen Grace gelegt und sieht mit versteinerter Miene in die Kamera.
Die Foto-Grace scheint in einer Art Trance zu sein, all ihre Fröhlichkeit, die sie auf den vorherigen Fotos zeigt, ist fortgeblasen, die sonst strahlenden Augen wirken stumpf.
Grace erinnert sich an dieses Foto.
Sie war damals gerade sieben geworden, Kristina hatte sie zuhause abgeholt. Zuerst hatte sie sich gefreut, doch irgendwann war ihr komisch gewesen. Sie bemerkte, dass Kristina etwas vor hatte. Etwas schreckliches.
„Wir machen ein schönes Geburtstagsfoto mit dir, ja, Grace?", hatte Kristina geflüstert und ihre leblosen Augen hatten seltsam aufgeblitzt.
Niemand sonst hätte sie damals Grace genannt, sie war immer nur Felicia.
Sie hatten sich hingestellt und Kristina hatte ihre Hand auf Grace' Schulter gelegt.
Danach war alles sehr verschwommen.
Sie erinnerte sich noch an das Licht das beim Fotografieren aufblitzte und daran, dass der Fotograf etwas sagte, dann wusste sie nichts mehr.
Es war, als hätte Kristina mit der Hand auf ihrer Schulter ein dickes, schweres Leichentuch über ihren Erinnerungen ausgebreitet.
Und zwar über jeder.
„Miss? Alles in Ordnung?", fragt Walter besorgt und berührt sie vorsichtig an der Schulter.
Grace zuckte erschrocken zusammen und sieht ihn aus leeren Augen an.
„Geht schon.", antwortet sie leise.
Walter nickt und geht dann weiter die Treppen hinauf.
Einen Wimpernschlag bleibt Grace nich stehen, dann folgt sie ihm.
Am Ende der Treppe folgt ein weiter Gang mit Porträtfotos der Familie Manson.
Der Boden ist gefliest und an ein paar stellen gesprungen, vom herumtrampeln vieler Kinder.
Dunkle Türen erstrecken sich mit vier Meter Abstand zueinander an den Wänden entlang.
Erschrocken sieht Grace eine der Türen zu ihrer linken an.
Ein Bild hängt daran.
Als erstes erkennt sie Alice in einem pinken Prinzessinenkleid und einer Tiara auf dem Kopf die überschwänglich lacht.
Dann erkennt sie Clark Sinners, der einen Arm um Alice und Grace gelegt hat. Er trägt ein Batman Kostüm.
Sie selbst ist als Pippi Langstumpf verkleidet und entblößt beim Lächeln eine große Zahnlücke.
Unwillkürlich muss Grace grinsen.
Es ist ein schönes Foto.
„Nimm es dir mit, Grace.", sagt Walter mit lauter, sanfter Stimme.
Sie sieht ihn verwundert an.
„Darf ich das denn?", fragt sie unsicher.
„Aber natürlich. Du bist doch darauf zu sehen.", entgegnet er und lächelt.
Grace nickt und zieht das Foto von der Tür.
Mit einem zaghaften Lächeln hält sie es sich an die Brust gedrückt.
Walter wartet kurz, bis Grace zu ihm aufgeschlossen hat, dann gehen sie Seite an Seite weiter durch den warm beleuchteten Gang.
Vor einer schlichten Tür bleiben sie stehen, Walter etwas verwundert, da Grace noch etwas früher als er vor ihr stehen geblieben ist, und Walter klopft dreimal an.
„Herein.", ertönt es gedämpft von innen.
Aufregung packt Grace. Sie ist nie aufgeregt, doch in diesem Moment zittert sie förmlich.
Das Foto immer noch an die Brust gepresst tritt sie durch die Tür, die Walter ihr aufhält.
Der Raum ist kunstvoll eingerichtet.
Ein vergoldeter Kronleuchter hängt von der Decke und taucht alles in warmes Licht.
Ein rubinroter Perserteppich mit azurblauen und strahlend goldenen Webereien liegt auf dem glänzenden Holzboden.
Die Wände sind von einem Teppich bedeckt, er ist nachtblau und mit gezielten Stichen sind Sterne und Planeten in ihn eingefädelt.
In der Mitte des Raums steht ein breiter, hölzerner Tisch mit einer Sekretärlampe und einem Stifthalter darauf. Dahinter sitzt eine blonde Frau mit dunkelroten Lippen und grünen, funkelnden Augen. Sie trägt einen weinroten Hosenanzug.
„Setzten Sie sich, Miss Anderson.", meint sie mit warmer Stimme und deutet auf die beiden Stühle, die vor dem großen Tisch stehen.
Zögerlich geht das Mädchen auf die Stühle zu und lässt sich auf das rote Polster fallen.
Hinter sich hört sie, wie Walter die Tür schließt und mit durch den Teppich gedämpften, großen Schritten auf die beiden Frauen zu kommt, ehe er sich neben Grace auf den Stuhl setzt.
Die blonde Frau nickt ihm kurz zu, dann widmet sie sich wieder Grace.
„Ich wünsche Ihnen einen guten Tag. Mein Name ist Celia Callahan, ich bin die Leiterin der CC Agency.", erklärt sie und sieht Grace in die Augen.
Diese nickt nur.
„Sie sind hier, weil Mister Sinners für Sie gebürgt hat. Er sagte, wenn Sie es nicht schaffen Adam Shaw zu stoppen, dann schafft es wohl keiner."
Grace sieht sie mit großen Augen.
Wieso sollte Clark so etwas sagen?
„Mit Ihrer Einwilligung werden wir Sie und Mister Sinners auf eine Mission schicken um den goldenen Mörder zu stoppen. Diese würde ein geschätztes Jahr dauern. Nach beenden dieser Mission werden wir, je nach Ihrem Wunsch, Ihnen einen dauerhaften Platz in den Reihen der CC Agency anbieten oder Ihnen ein unbeschwertes Leben ermöglichen."
Miss Callahan sieht das schwarzhaarige Mädchen vor sich an.
Sie hat die grünen Augen aufgerissen und sieht sehr traumatisierte aus. Trotzdem weiß Celia dass Grace Felicia Anderson innerhalb von Sekunden ihr Auftreten ändern könnte. Sie erscheint in diesem Moment klein und zerbrechlich, aber die Leiterin der CC Agency weiß, dass sie so nur wirkt, weil sie es so will.
„Ich habe es Clark heute schon gesagt. Ich mache mit. Ich will nur diesen Erinnerungen entfliehen.", sagt Grace mit fester Stimme.
Miss Callahan lächelt leicht.
Grace sieht sie jetzt ein wenig überlegen an.
„Wann startet das Ganze?", fragt sie.
„Wir haben die Mission in einem Monat anvisiert. Dann können Sie sich ein wenig einleben und Kräfte sammeln."
Grace nickt.
„Nun, dann erkläre ich das Gespräch hiermit für beendet. Es freut mich Sie dabei zu haben, Grace.", sagt Miss Callahan und schüttelt Grace die Hand.
Lächelnd verabschieden sich Grace und Walter von der blonden Leiterin und gehen aus dem Zimmer.
Grace hält immer noch das Foto in den Händen.
Sie hat es mitgenommen, weil sie sich dadurch zugehörig fühlt. Es löst etwas in ihr aus, ein schönes Gefühl, dass sie in letzter Zeit nicht oft hatte.
Liebe.

 Liebe

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.
Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 27, 2019 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Mad Murderer Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt