Der Stolz der Familie Grimborn

Prolog

Eines späten Abends saß ein Vater mit seinen beiden Söhnen am Feuer und erzählte ihnen eine der ältesten und längst vergessenen Geschichten. Im Schein der Flammen glänzten die Augen der beiden Söhne vor Aufregung, als der Vater zu erzählen begann.

"Einst gab es einen König, der drei Söhne hatte. Diese drei Söhne sollten sein Reich in drei Bereiche teilen, als der König starb. Sie sollten es gerecht teilen, sodass es niemals Streit unter den drei Brüdern geben sollte, denn der König hatte sie alle sehr geliebt.

So zogen die drei Brüder durch das Land um die beste Aufteilung für ihr zukünftiges Herrschaftsgebiet zu finden. Der älteste Bruder drittelte das Reich zur Mitte hin, sodass man es am besten nach außen ausweiten konnte. Der zweite Bruder aber sah keinen Grund darin, das Land weiter auszudehnen. Er hatte sich die Landschaft des Reiches angesehen und war zu den Entschluss gekommen, dass sie das Land längsteilen sollten, damit sich jeder auf seine Vegation einstellen und den wirtschaftlich vorteilhaftesten Ertrag erziehlen konnte.

Doch der dritte Bruder, er war der klügste unter ihnen. Er hatte sich mit dem Volk beschäftigt und erkannt, dass jene Menschen, die bald unter ihrer Herrschaft leben würden von schrecklichen, feuerspeienden und gnadenlosen Kreaturen geplagt wurden. Er verband die Ideen seiner Brüder und teilte das Land. Aber nicht wie seine Geschwister es taten in Grenzen und Gebiete, sondern in Aufgabenbereiche.

Er teilte seinem ältesten Bruder die Kooperation und den Handel mit den anderen Reichen zu, seinem zweiten Bruder übertrug er die Aufsicht für Wirtschaft und Volk. Er selbst machte es sich zur Aufgabe, das Land von jenen bestialischen Wesen zu befreien und sie sich zu nutzen zu machen." Der Vater machte eine Pause und die beiden Söhne rutschten nervös auf ihren Sitzplätzen herum, während sie ihn aus flehenden Augen ansahen.

"Erzähl weiter Vater!" - "Oh bitte!" jammerten die Beiden und der Vater lächelte amüsiert.
"So lebte das Reich für sehr lange Zeit im Einklang. Die Drachen, die der jüngste Bruder mit seiner Gefolgschaft einfing, verkaufte der Älteste und breitete ihre Handelskontakte damit bald in alle Reiche aus. Der zweite Bruder führte das Volk währenddessen in nie dagewesenen Wohlstand. Für eine Zeit lang schien Frieden zu herrschen.

Doch dann kam die Zeit, in der die beiden jüngsten Brüder ihren ältesten Söhnen das Geschäft überließen. Der dritte und älteste Bruder allerdings, der sich nie mit dem Konzept seiner Brüders abfinden konnte und sich immer missverstanden gefühlt hatte, er nutzte die Schwäche der beiden anderen. Er zwang den mächtigsten Drachen von allen in die Knie und bald war er unaufhaltsam.

Die beiden verbliebenen Brüder stellten sich ihm, gewillt den Frieden zu bewahren, doch er zeigte keine Gnade. In ihrem letzten Atemzug flehten sie die Götter an, welche vor Zorn das gesamte Reich zerspringen ließen. Den dritten Bruder verfluchten sie, seine Nachkommen sollten auf ewig von dem Frieden der beiden anderen Brüder ausgeschlossen sein, doch sollten sie nie etwas gegen die aufrichtigen Herzen der jüngeren Brüder ausrichten können. Und es sollte nie wieder einem Wikinger erlaubt sein einen Drachen zu bezwingen. Nie wieder sollte ein Mensch die alleinige Macht über jene Geschöpfe erlangen. Es würde immer einen Krieger mit starkem Herzen geben, der den Frieden zurück erlangen würde."

Wieder verstummte der Vater, für einen Moment war nur das Knachsen des Feuers zu hören, während seine Worte nachwirkten.

"Was wurde aus dem verstoßenen Bruder und was aus den Kindern der beiden kleinen Brüdern?" fragte der jüngere Sohn mit großen Augen und der Vater lachte.

"Im selbem Zug hatten die Götter sie gesegnet, ihre Nachkommen würden immer in Frieden leben und auch immer zu jenem Frieden zurückkehren können. Der älteste Bruder zog nach Norden, doch wurde weder er noch einer seiner Erben je wieder gesehen.

So teilten die verblieben Brüder die zersplitterten Stücke des Reiches erneut in ihre beiden Zuständigkeitsbereiche. Und obwohl sie sich nicht wieder als Herrscher einsetzten konnten, stehen sie dem Volk so gut wie möglich bei und reisen von Insel zu Insel. Der zweite Bruder ist erneut Händler für alle Art von wirtschaftlichen und menschlichen Produkte. Der jüngste Bruder allerdings gab seine und die Aufgabe seines ältesten Bruders an seine eigenen Nachkommen weiter. Noch heute fängt und verkauft die Familie Grimborn Drachen. - Und eines Tages werdet ihr diese Familie führen."