Kapitel 25 (- ER)

140 5 18
                                    

Es war eine kalte stürmische Nacht, der Vollmond war hinter den sturmgrauen Wolken verborgen. Bis auf eine kleine Siedlung, die sich an einen Hang schmiegte, war es beinahe vollkommen dunkel. Einige Lichter brannten noch, die sich verschwommen im Hafenwasser spiegelten.

Ebenso im höchstgelegenen Haus, einem riesigen, prunkvollen Gebäude. Die Seidenvorhänge flatterten im Wind und ließen die Meeresbriese in den Raum wehen. In einigen Feuerschalen brannten niedrige Feuer, die den Raum flackernden erhellten. Der Regen prasselte auf das Dach, das Feuer knistert und der Wind draußen pfiff leise.

-

Für einen Moment schloss ich die Augen und lehnte mich auf dem Stuhl nach hinten. Auf dem großen Eichenholztische vor mir lagen Stapel voller Papiere. Rechnungen, Käuferlisten, Jägerberichte und duzende Drachenzeichnungen.

Draußen war er bereits lange dunkel geworden und meine Kräfte neigten sich ebenfalls dem Ende. Es war ein langer Tag gewesen, doch die Arbeit hier würde noch viel Zeit kosten. Gedankenverloren ließ ich meinen Blick über die Gemälde an den Wänden und all die teuren Teppichen auf dem Boden gleiten. Vor gut zwei Jahren hatten Laila und ich dieses Haus eingerichtet, auf einer der Nebeninseln ihrer Heimatinsel, um dem Trubel unserer beiden Familien ein Stück weit zu entfliehen. Ich konnte mich noch gut erinnern wie sie auf all die Bilder, Teppiche, Felle, Kerzen und vieles mehr bestanden hatte, da sie seit dem Vorfall mit Lars eine große Abneigung gegenüber leeren Räumen hatte.

Mein Gesichtsausdruck verdüsterte sich angesichts dieser Erinnerung. Selbst nach all den Jahren waren diese Ereignisse alles andere als spurlos an uns vorbeigegangen. Zwar banden sie uns fester zusammen, doch gerade vor einigen Monden hatte Laila einen schlimmen Rückschlag bezüglich dieses Giftes erlitten. Zumindest hatten wir das alle gedacht, allerdings -

Hinter mir raschelte es und mein sorgenvoller Blick wanderte zur Tür. Eilig erhob ich mich und lief zum anderen Ende des Raumes, wo bereits die Tür aufschwang und Laila mir entgegen kam. Trotz der Tatsache, dass ihre Harre wirr und verstrubelt waren und sie ihre Schlafsachen trug, war sie so wunderschön wie immer.

Deutlich zeichnete sich die fortgeschrittene Schwangerschaft ab und ich legte ihr die Hände auf den Rücken, um sie zu stützen. Zwar hatten die Heiler gesagt, das Kind würde keinerlei Schäden durch die Vergiftung tragen, so setzte es Laila sehr zu.

"Du wolltest dich doch schonen", murmelte ich tadelnd und stich sanft eine Haarsträhne hinter ihr Ohr. "Mach dir doch nicht immer solche Sorgen, mir geht es gut", antwortete sie lächelnd und legte mir eine Hand auf die Brust. "Wirklich." Ihre Augen funkelten, während sie meine Hand auf ihren Bauch legte und ich lächelte ebenfalls. Sie aber sah sie müde aus, auch wenn sie vor Glück strahlte, merkte ich ihr das an.

"Ich weiß, dass du eine Kämpferin bist, aber du musst dich bei Kräften halten, versuch es. Mir und unserem Kind zuliebe", redete ich auf sie ein und sie lächelte geschlagen. "Okay", sie nickte, "aber nur wenn du ebenfalls zur Ruhe kommst, es ist spät." Bei diesen Worten nickte sie zu den Papierstapeln auf dem Schreibtisch und ich legte meine Stirn an ihre. "Für dich, meine schöne Prinzessin." Meine freie Hand legte ich an ihre Wange, doch zog sie sich ein Stück zurück und grinste herausfordernd.

"Wer sagt eigentlich, dass Prinzessinnen immer hübsch sind?" - "Habe ich das denn?" konterte ich grinsend, "Ich erinnere mich gesagt zu haben-" - "Aber es könnte ja auch sein -" "Du machst es schon wieder!" - "Hast du denn schon mal eine getroffen?" fragte sie trotzig, allerdings ebenso grinsend. "Nein, aber von ihnen gelesen. Und das wirst du so akzeptieren müssen, ich lüge immerhin nicht!" - "Ah! Und was war das vor zwei Wochen-" "Das ist nicht meine Schuld! Rykers Sohn ist gerade einmal drei Jahre alt, woher-"

Nun redet wir beide lachend durcheinander, bis Laila mir ihren erhobenen Finger auf die Lippen legte und ich grinsend verstummte. "Und was war mir dem Drachen, den dein Vater ausgesucht hat?!" Sie grinste frech während ich lachend den Kopf schüttelte. "Damit lässt du mich nie mehr in Ruhe, oder?!" - "Nein, vermutlich nicht." Sie gab mir einen sachten Kuss, bevor wir zusammen die Lichter löschten und kurze Zeit darauf in unser gemeinsames Bett stiegen.

Kritisch musterte ich Laila, auch wenn sie es nicht zeigen wollte, erkannte ich, dass sie mit jedem Tag an Kraft verlor. Und ich zweifelte mit jedem Tag mehr an der Entscheidung eines Kindes. Sie selbst allerdings war so voller Freude und Zuversicht, sie liebte das Kind schon seit dem ersten Tag mehr als alles andere, ohne dass es überhaupt auf der Welt war.

Stumm lächelte ich an die dunkle Decke bei dem Gedanken, wie ähnlich sie ihrer Mutter war.

"Viggo?" - "Ja, Sternchen?" Ich drehte meinen Kopf zu ihr und auch wenn ich sie in der Dunkelheit nicht erkannte, konnte ich ihre Augen förmlich funkeln sehen. "Ich liebe dich." - "Ich dich auch."

Letzte Wahrung an dieser Stelle, das Unheil bahnt sich schon an, ihr habt's gesehen

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Letzte Wahrung an dieser Stelle, das Unheil bahnt sich schon an, ihr habt's gesehen... aaaa es tut mir so leid, ich komm selber nicht drauf klar...

Übrigens! Kennt jemand die Szene :) Das war Mailas Traum in der ersten Version von School of Dragons - den werde ich rausnehmen, aber hier hat er seine wahre Bestimmung gefunden.

Ich wünsch euch jedenfalls einen Tag (:(

LG Honigmuesli

Der Stolz der Familie Grimborn  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt