~Kapitel15~

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Pov Baekhyun:

„HAtschII!"
Gott, wie sehr ich Schnupfen hasse. Ich hab ja schon geahnt, dass ich mir eine Erkältung eingefangen habe, aber DAS was ich habe ist nicht mehr nur eine Erkältung...nein!
Ich fühle mich todkrank. Das schlimmste daran ist ja, dass Kai neben mir auf der Couch sitzt und nicht mehr aufhört mich auszulachen.

Arsch.
Ich hasse ihn.

Mürrisch und verdammt angepisst starre ich vor mich hin. Hoffentlich verschwindet ER bald. Ich weiß, ich weiß. Wenn er weg ist, heul ich wieder rum, dass ich ihn vermisse und wenn er da ist nervt er mich, schon klar. Aber ich wünsche mir diese fünfjährige Seite, die sich so unglaublich rührend um mich gekümmert hat, zurück.

„HATSCHI!!" diabolisch grinsend reicht mir Kai eine Packung Taschentücher. Hoffentlich stecke ich ihn an. Bitte lieber Gott, lass mich ihn anstecken.
Obwohl, das kann ich auch selbst erledigen. Ich lächle ihn süß an, lehne mich zu ihm rüber und will ihn gerade küssen, als er seinen Finger vor meine Lippen hält.

„Na na na. Deine behinderte Erkältung kannst du behalten, danke." Da ist es wieder. Das Grinsen, dass ihn aussehen lässt, als wäre er gerade eben aus der Hölle aufgestiegen. Ich hasse es.

Meine Laune hebt sich schon seit circa einem Tag nicht mehr. Seit Kai mich gestern nach Hause gebracht hat, ging es mir, sagen wir mal nicht ganz so toll, aber seit heute morgen ersticke ich an Husten und dem Fakt, dass meine Nase nicht länger zum atmen fähig ist. Bis jetzt hab ich von niemandem Mitleid erhalten... selbst meine Mutter hat mir nur den Kopf getätschelt und gemeint, dass ich selbst schuld bin, wenn ich die ganze Nacht draußen rumlaufe.

Sie weiß ja nicht mal was passiert ist, nicht das ich dagegen etwas einzuwenden hätte. Es ist gut so wie es ist, zumindest für den Moment. Mir ist klar, dass es so nicht ewig bleiben kann. Ich kann nicht ewig hinter dem Rücken meiner Mutter mit ihrem Freund rummachen. Will ich auch garnicht. Ich hab keine Lust irgendwelche Beziehungen geheim zu halten, diese ganzen „tragischen" Filme darüber sind schon zum kotzen, wie ist es dann erst im echten Leben?Ew.

„Schalt den Fernseher an." sage ich und höre mich genauso angepisst an, wie ich bin.

„Wie heißt das Zauberwort?" grinst er mich zuckersüß an. Arschloch.

„Daddy. Und jetzt mach den Fernseher an."

Er starrt mich an, als wäre ich ein pinkes Regenbogen kotzendes Einhorn.
„Das war zwar nicht was ich meinte, aber das lass ich durchgehen." sagt er, als er leider Gottes seine Sprache wiederfindet. Diesen perversen Blick kann er gleich wieder verschwinden lassen. Pah.

Ohne auf seine Proteste zu achten, rutsche ich auf seinem Schoß und mache es mir darauf gemütlich. Alles seine Schuld, also wird er das jetzt wohl aushalten müssen. Grinsend lehne ich mich an seine Brust und starre ohne wirklich zu wissen um was es geht, auf den Fernseher. Gott sei dank ist meine Mutter in der Arbeit.

Ich erschrecke mich halb zu Tode, als jemand an meine Schulter rüttelt und versucht mich aufzuwecken.

„Hey! HEY!! BAEKHYUN! Alter, mach deine Augen auf!" schreit mich Chanyeol an. Was macht der den hier? Und seit wann ist er überhaupt da?
Verwirrt öffne ich ein Auge und starre ihn daraus an.

„Ey, steh doch einfach auf. So scheiße geht es dir sicher nicht mehr."

Was weiß er schon? Mir tut alles weh und ich wundere mich gerade, wie ich überhaupt während dem Schlafen Luft bekommen habe... faszinierend.

„Lass mich." murre ich und drehe mich einfach auf die andere Seite, innerlich schon längst wieder eingeschlafen.

„Hier. Ich hab die halbe Apotheke leer gekauft. Weißt du überhaupt noch, was heute ist?" nervt er mich immer weiter und schmeißt irgendwas gegen meinen Kopf.

„Alter! Lass mich schlafen!" fahre ich ihn an, dann fallen mir die fünftausend Medikamente ins Auge, die auf meinem Bett liegen. Ich sehe wahrscheinlich gerade eben aus, als wäre ich ein verdammter Drogenjunkie.
Ausdruckslos schaue ich Chanyeol an und ziehe eine Augenbraue hoch.

„Wir sind zwar beste Freunde und so, aber wenn du mit dem ganzen Zeug andeuten wolltest, dass ich mich umbringen soll, dann ist es besser du gehst jetzt bevor ich genug Medikamente eingenommen habe um dich zu töten."

Chanyeol grinst mich breit an, als wäre gerade ein Wunder geschehen und ich persönlich hab echt keine Ahnung was eigentlich mit ihm nicht stimmt.

„Sehr schön. Der echte Baekhyun, den wir alle kennen und lieben, kommt also langsam wieder hervor." Mehr Ironie geht nicht.

Ich hasse langsam jeden hier. Warte... wie bin ich überhaupt in mein Bett gekommen? ... NEIN?! Ich bin nicht ernsthaft auf Kais Schoß eingeschlafen, oder? Ich hab das Gefühl, dass ich im Moment das „süße" fünfjährige Kind bin, nicht er.
Moment...das bedeutet ja, dass ER mich in mein Zimmer getragen hat, wie in diesen 50000000 romantischen Filmen, die meine Mutter jeden Abend anschaut. Ich bin kurz davor Glitzer kotzend von einer pinken Brücke im Wunderland in den Tod zu springen.

„Jetzt schluck endlich dieses Zeug und dann mach dich fertig! Beweg diiiich!!" Wie ein Gummiball hüpft Chanyeol quer durch mein Zimmer, was keinen Zweifel daran lässt, dass er sich auf irgendwas freut. Aber auf was? Irgendwas vergesse ich doch? Ich suche in meinem Gehirn nach irgendwelchen nützlichen Informationen, aber alles was ich finde ist Leere.

„Für was fertig? Ist heute irgendwas?" frage ich schließlich leicht genervt.

Chanyeol starrt mich an, als hätte ich seinen Geburtstag vergessen.
Oh... hab ich.
FUCK!

„AAHHH! FUCK!!" entsetzt springe ich auf, schnappe mir irgendwelche Medikamente von dem ganzen Haufen auf meinem Bett und schlucke einfach ein paar trocken. Das muss reichen.
ICH
HABE
SEINEN
GEBURTSTAG
VERGESSEN!!
Mich selbst gedanklich fünftausend mal ohrfeigend hole ich mir irgendwelche Klamotten und sprinte ins Bad. Den fassungslosen Chanyeol lasse ich einfach in meinem Zimmer stehen.

Ihr müsst wissen, dass er schon vor drei Monaten mit der Planung seines Geburtstag angefangen hat, weil er eine riesige Party bei sich zuhause schmeißen wollte. Und ich, sein bester Freund, habe es vergessen. Wenigstens habe ich sein Geschenk schon seit einem Monat bei mir Zuhause rumliegen. Bei allem was im Moment bei mir passiert, ist sein Geburtstag wohl irgendwie untergegangen.

Mir schnell irgendwelches Make-up ins Gesicht klatschend, versuche ich so schnell wie möglich fertig zu sein. Ich schminke meine Augen noch ein bisschen, so dass ich am Ende zugeben muss, dass ich echt verdammt gut aussehe. Immerhin. Zufrieden mustere ich mein Spiegelbild. Schwarze, eng anliegende Lederhose plus ein rotes T-Shirt machen meinen Look regelrecht perfekt. Meine Haare sind zum ersten Mal in meinem Leben relativ ok.

Kai sollte sich schonmal einen Sabber-Eimer holen. Warum denke ich schon wieder an ihn? 

Ich reiße die Badtüre auf und renne zurück in mein Zimmer, wobei ich halb ersticke. Wann fangen die scheiß Medikamente an zu wirken?!

Chanyeol steht immer noch da, wo ich ihn zurück gelassen habe.

„Okay... wie können los." sage ich und bekomme fast keine Luft. Schnell hole ich noch sein nicht wirklich eingepacktes Geschenk, aber dafür ist jetzt keine Zeit.

Chanyeol grinst mich an, packt mich an meinem Arm und zieht mich die Treppe nach unten.

„Baekhyun? Was... oha." Kai starrt mich an und in sein Blick macht mir unmissverständlich klar, was er jetzt am liebsten alles mit mir tun würde. Ich bereue es schon fast, dass ich auf Chanyeols Geburtstagsfeier gehe. Aber irgendwie auch seine Schuld. Er hat mich ja heute Nachmittag nicht rangelassen.

„Vielleicht bis später." grinse ich, dabei lecke ich mir extra nochmal über die Lippen und fahre mir mit meiner freien Hand durch die Haare. Innerlich grinsend, weil jetzt jeder Idiot sehen sollte, dass ER mich will, gehe ich an ihm vorbei. Zeit für die spektakulärste Party des Jahres.

In diesem Moment wusste ich ja noch nicht, wie alles ausarten wird und das ich den größten Fehler meines Lebens machen würde.

Losing my mind [EXO Ff/boyxboy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt