6. Kapitel

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Die Tage zogen sich dahin und angetrieben von ihrer Wut, ihrem Gerechtigkeitssinn und ihrem Wunsch Maul endlich das Handwerk zu legen befanden sie sich bald in den Bergen. Diese mussten sie durchqueren, um bis zur Hauptstadt vordringen zu können. Die Pferde waren erschöpft genauso wie ihre Reiter. Denn die Berge Mandalores zu durchqueren war kein Kinderspiel. Sie mussten sich durch Massen von Schnee kämpfen, um auf den Pfaden zu bleiben und nicht die Orientierung zu verlieren. Kleine Gespräche, doch meistens Stille waren zwischen ihnen. Sabine ritt nach wie vor direkt hinter Ezra und Zeb her, die kein Wort sprachen und vollkommen in Alarmbereitschaft zu sein schienen. Sabine tätschelte Phoenix Hals und hoffte, dass sie bald einen Ort finden würde, wo sie rasten konnten. Ihr Freund tat ihr Leid und sie selbst spürte die Anstrengungen der Reise ebenfalls. Seufzend bewegte sie etwas den Kopf und besah sich die Umgebung. Schnee. Weißer, düsterer Schnee. Sie hatte Schnee mal gemocht, aber nach gefühlten 30 Stunden auf dem Rücken ihres Pferdes in dieser Kälte war sie sich nicht mehr so sicher. Für einen Moment stellte sie sich vor, dass der Schnee gefärbt wäre. Das es in der Landschaft nach Farbe und Leben aussehen würde und nicht nach...Schnee.

Ich vermisse zu sehr meine Farben. Gott was würde ich für eine Stunde Malerei jetzt geben..

Sie wollte den Blick gefrustet schon wieder abwenden, als sie etwas aus dem Augenwinkel schimmern sah. Sabine versteifte sich sofort und sah genauer hin. War das nur der Schnee gewesen? Nein, nein das war...

"Sie sind hier!", rief Ezra, der ebenfalls das Blitzen gesehen hatte und er stoppte abrupt. Die ganze Truppe folgte seinem Beispiel und es dauerte nicht lange, da sahen sie schwarze Gestalten. Bei ihnen war jemand. Eine rote Gestalt. Der Hauptmann biss die Zähne zusammen und seine Nackenhaare stellten sich auf. Er wusste genau, wer das war. Und darauf...wartete er schon seit Ewigkeiten. 

"Maul."

Doch...er musste seine Truppe führen. Sie mussten von diesem Pfad runterkommen!

"Wir brauchen einen besseren Untergrund!"

Die Pferde setzten sich in Bewegung. Sabine trieb ihr Pferd an und ritt den Anderen nach. Sie mussten nicht lange warten und Schüsse prasselten wortwörtlich auf sie nieder. Immer mehr Leute von Mauls Armee zeigten sich.

"Bleibt zusammen!"

Ezras Stimme war nach wie vor in dem Gewirr unverkennbar. Sie erreichten mit Verlusten einen sicheren Untergrund, sprangen von ihren Pferden und hatten nur einen Augenblick um die Lage zu analysieren. Viele zückten bereits ihre Waffen und wollten bereits losstürmen, andere nahmen ihre Schilde und versuchten sich von den Schüssen zu schützen. Sabine hatte ihren Blick nicht auf die drohende Armee gerichtet, sondern auf ihre Umgebung. Zeb verteilte bereits Laserkanonen an die Anderen, da kam ihr ein Geistesblitz. Es würde nichts nützen sie auf die Armee zu richten, es sei denn..

"Sa-...Tristan, was machst du da?!"

Sabine leitete im letzten Moment Zebs Kanone, die Stärkste und Größte von allen um und richtete sich auf den Berg, der über der Armee verharrte. Die Kanone schoss und traf direkt das anvisierte Ziel. Daraufhin begann die Masse an Schnee sich zu bewegen. Ezra sah zu Sabine.

"Tristan, du bist genial!"

Mit Sabines Eingriff wurde eine Lawine ausgelöst, die sofort die Armee erreichte. 

"RÜCKZUG!"

Sie rannten zurück zu ihren Pferden, was sich in dem Schnee nur schwierig gestaltete. Sabine schrie auf, als ein Schuss sie in ihre Hüfte traf. Sie sank halb zusammen und wäre zu Boden gestürzt, wenn Ezra sie nicht gestützt hätte, der auf einmal an ihrer Seite war.

"Komm!"

Er half ihr auf sein Pferd und Sabine tat ihr Bestes, um nicht bei seiner Berührung rot zu werden.

Sabine - Die Heldin MandaloresWo Geschichten leben. Entdecke jetzt