(143 Tage) D A V O R
"Mia?", Jonah streicht mir über die Haare. "Wenn ich sterbe, dann-"
Ich drehe mich um und halte ihm den Mund zu. Ich will es nicht hören, ich kann es nicht hören.
Langsam hebe ich meine Hand wieder hoch und küsse ihn.
Jonah wischt sich eine Trände weg, die seine Wange runterläuft und spielt am Kettenanhänger herum.
Ich senke meinen Kopf und versuche den Kloß herunterzuschlucken, der sich schon wieder einen Weg in meinen Hals gebildet hat. Wenige Augenblicke später hebt Jonah meinen Kopf an."Mia ich mein's ernst. Wenn ich sterbe, bitte vergiss nicht, dass du der Grund bist warum ich jeden Morgen lächelnd aufgewacht bin okay?", Jonah setzt sich auf und nimmt mich in den Arm.
Ich kann den Kloß in meinem Hals nicht länger zurückhalten. Langsam läuft erste eine-, dann zwei- und dann immer mehr Tränen meine Wangen herunter. Jonah drückt mich noch fester an sich und streicht mir über den Rücken.
Ich spüre seinen Herzschlag an meiner Stirn und vergrabe meinen Kopf noch tiefer in seiner Brust."Kannst du mir die Haare abrasieren?"
Ich schaue Jonah in die Augen; die Augen in denen ich seit zwei Jahren Geborgenheit finde; die Augen, die jedesmal glitzern wenn Jonah glücklich ist. Sie glitzern nicht.
"Natürlich." Ich wische mir die Tränen weg und fahre mit meiner Hand durch seine Locken.Er steht auf und geht in mein Bad. Agber nicht ohne vorher noch einmal vor meiner Fotowand stehen zu bleiben und über das Bild ganz oben links zu lachen. Es ist ein trauriges Lachen.
Ich atme tief durch und versuche den Kloß, der sich immer dann in meinem Hals bildet, wenn Jonah vom sterben redet und sich nun schon zum zweiten Mal heute bildet , durch Schlucken verschwinden zu lassen. Ich atme tief durch und wische noch einmal meine Tränen weg.
Dann folge ich ihm schließlich ins Badezimmer.
Dort steht er, meine Schulter wenn es mir schlecht geht; mein Kissen wenn ich müde bin; mein Ohr wenn ich jemanden brauche, der mir zuhört.
Jonah steht vor dem Spiegel und seine Augen glitzern nicht, sie sind mit Tränen gefüllt.
Ich gehe auf ihn zu und nehme ihn in den Arm.Denn jetzt ist er derjenige, der eine Schulter braucht.
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million pieces
Teen Fiction"Diese millionen Einzelteile, die nun dort sind wo sonst mein Herz war, werden nie wieder eins werden (...)" - Erinnerungen an Jack Heathers.