Toleranz könnt ihr nich'

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Du streichst mir dies,
du streichst mir das,
Um zu zeigen, du hast die Macht!

Und ich komm nicht mehr auf mein Leben klar,
'Ne kurze Zeit war alles wunderbar,
Und nun habt ihr es geschafft, habt etwas in mir kaputt gemacht,
Ich erwarte keine Liebe, nicht mal Akzeptanz,
nur ein bisschen tolerieren sollt ihr mich,
Aber das könnt ihr nicht gut, egal wie ihr auf menschlich tut.

Hab jahrelang versucht, das Gute zu sehen,
euch zu verstehen,
bin empathisch geblieben und hab noch keinen Menschen vertrieben.

Aber hey, ich darf nicht klagen,
immerhin werd ich nicht geschlagen,
immerhin bin ich nicht mehr daheim,
bei diesem Typen,
Sollte mich also hüten, überhaupt Kritik zu üben.

Ihr nennt mich verantwortungslos und selbstgefällig,
Den Egoismus kann ich nicht abstreiten,
jedoch muss ich nicht auf eurem herumreiten,
denn die größten Egoisten seid ihr,
Vor Fremden verschließt ihr die Tür,
vor Andersdenkenden das Herz und
verdammt noch mal,
mir bereitet ihr Schmerz.   
 
'Ne Hure hat mich davor keiner genannt,
Und ich ertrags nicht mehr, jeden unbequemen Teil von mir muss ich runterschlucken,
doch nie, nie käme ich auf die Idee euch diesen Hass vor die Füße zu spucken.

Diese Oberflächlichkeit kotzt mich an und nur weil wir im gleichen Haus wohnen,
heißt das nicht, dass ihr mich kennt.
Ihr kennt mich nicht und ihr wollt mich auch nicht verstehen,
denn das Wort Verständnis habt ihr höchstens mal im Deutschunterricht gesehen.

Und ich kann nicht mehr,
ich ertrags nicht mehr,
ich würde gerne schreien weil es mich innerlich zerreißt,
doch wenn ihr ehrlich seid, interessiere ich euch doch einen Scheiß.

Oh dear, wenn du wüsstest was ich letzten Sommer getrieben habe,
würden deine Worte noch härter einschlagen, vermutlich würdest du dich fragen,
was deine Erziehung so versaut hat,
wieso ich so 'ne Schlampe geworden bin,
ich war doch so ein süßes Kind,
vermutlich weil ich nicht deins war,
das muss es gewesen sein,
oder nicht?
Willst keine Spießerin sein, doch letztendlich bist du eine, lupenrein, und ohne Transzendenz wirst du das auch bleiben.

Aber ich hör schon auf,
denn Kritik am Weltbild hast du nicht gerne,
Ich bin schon still,
ich halt mein Maul,
bin schon wieder höflich,
Weil ich weiß, ihr könnt nicht anders,
Gefangen unter'm Tellerrand, das hatt' ich schon mit elf erkannt.

Das Drama in unsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt