Pain

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Tränen rollten der jungen Frau über die Wangen, als sie dort in ihrem Bett lag.

Ein dumpfes Gefühl umhüllte ihren Körper und es fiel ihr schwer ihre Gliedmaßen zu bewegen.

"St...sterbe ich?", murmelte sie leise und die sonst so leuchtenden dunkelblauen Augen suchten ziellos nach einem Punkt, den sie fixieren und ansehen konnten.

Die Trauer saß tief in ihr und das Einzige was sie spürte, war der stechende Schmerz in ihrer Brust.

"Psscht. Liebes, du wirst nicht sterben...", die Madame saß neben Fawn an ihrem Bett und hielt ihre Hand.
Zwar spürte die Blondine es in keinster Weise, doch sie wusste es einfach.
Die Madame war da.

Und sie würde ihr diesen Schmerz abnehmen.

Nicht wahr?

"Wie kann ich mich freikaufen?", fragte Fawn energisch und blickte die Madame mit ernstem Blick an.
Die Rothaarige blinzelte ihr Mädchen mit verwirrtem Blick an und musste dann schmunzeln.

"Also weißt du jetzt endlich, was du tun willst, Liebes?", fragte sie und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück.
Die Arme verschränkte sie vor der Brust und ihre dunkelrot geschminkten Lippen verzogen sich zu einem wissenden Grinsen. 
Die Madame des Palace hatte gewusst, dass Fawn früher oder später zu ihr kommen würde, um diese Frage zu stellen. Aber dass es so früh sein würde, hätte sie nicht gedacht.

Eustass Captain Kid war erst heute früh aus ihrer Stadt verschwunden und Fawn soeben erst wieder gekommen.
Eigentlich hatte die Besitzerin des Palace damit gerechnet, ihr Mädchen gar nicht mehr wieder zu sehen.

Doch nun stand sie hier.

Und wollte wissen, wie sie sich aus dem Sklavendasein, dem Dasein als Prostituierte freikaufen konnte.

"Ein bisschen blöd bist du ja schon, Schätzchen.", seufzte sie dann und lachte leicht auf, als sie den ertappten Blick von Fawn erkannte. "Hättest du ihn heute früh bezahlen lassen, könntest du jetzt schon frei sein und deines Weges gehen.", schmunzelte sie und zog die Schultern nach oben.
"Tja. Das ist Pech würde ich sagen."

"Das stimmt. Aber es war meine Entscheidung.

Also... Wie kann ich mich freikaufen. Wie viel willst du haben?", murmelte die junge Frau und die Madame lachte wieder auf.

"Oh~, habe ich da etwa einen wunden Nerv getroffen?", schmunzelte sie und legte leicht den Kopf schief. Dann wandelte sich ihr Grinsen in ein sanftes Lächeln ab. "Ich kann verstehen, wieso du mein Angebot nicht angenommen hast. Und warum du nicht mit ihm mitgegangen bist.
Du willst unabhängig sein.
Besonders von einem Mann, wie ihm.
Du willst deine eigenen Entscheidungen treffen.", erklärte sie und Fawn presste die Lippen leicht aufeinander.

"Hör bitte auf mich aufzuziehen, Madame.", murmelte die Blondine bedrückt und mit einem Lächlen nickte die Besitzerin von Fawn.

"Nun gut. Ich möchte 150.000 Berry von dir. Aber du weißt, dass ich deine normalen Preise haben will. Also meine ich damit dein Trinkgeld, was du bekommst.", sagte sie und kurz schluckte Fawn schwer. Dann nickte sie energisch.

An manchen Tagen behielt die Madame ihr Trinkgeld, da sie zu lange keinen Freier mehr verführt hatte. Das konnte Fawn verstehen.

Aber dennoch war das eine hohe Summe für sie.
Kaum jemand gab Trinkgeld und sie hatte auch nicht viel an Erspartem. Dennoch nahm sie diese Herausforderung an.

Bittersweet Melody || One PieceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt