«16» Die Kompassnadel
»I'm no sweet dream,
but I'm a hell of a night«
Nightmare - HalseyPARIS, Heute, Oktober
Ladybug's/Marinette's POV:
Ziemlich verwirrt und angespannt drehte ich den Kompass in meiner Hand. Ein leichtes rotes Leuchten, das von meiner Ladybugenergie stammte, umhüllte den Kompass. Was zur Hölle sollte ich mit einem verdammten Kompass. Wo sich die Himmelsrichtungen momentan befanden, ging mir ziemlich am Allerwertesten vorbei.
Emilie trat nicht neben mich. „Ein Kompass?", fragte sie ebenfalls verwirrt.
Es war doch zum Haare ausreißen. Jetzt, genau jetzt, wo ich den Lucky Charm am dringendsten brauchte, bekam ich so ein Schwachsinn. Ich ballte eine Hand zur Faust und biss die Zähne zusammen, um die Wut zu unterdrücken. Was soll der Quatsch, Tikki?!
Emilie nahm mir den Kompass aus der Hand und nahm ihn nochmal genauer unter die Lupe. Dann sah sie kurz in den Himmel und wieder auf den Kompass. „Norden ist dort.", meinte sie und zeigte nach links. Ich sah auf den Kompass, dessen Nadel aber in die Richtung des Gebäudes, das Nicolas uns genannt hatte, zeigte.„Toll, jetzt ist das Dumme Ding auch noch kaputt.", fluchte ich und fuhr mir gestresst durch die Haare.
Ich wollte jetzt sofort meinen Caden wieder haben und Cole gehörig in den Arsch treten.
Emilie inspizierte das Ding nochmal genauer. „Warte eine Sekunde.", meinte sie dann und hielt mir den Kompass hin. Ich sah mir den Kompass an, doch entdeckte nichts.
Ratlos sah ich Emilie an, welche daraufhin antwortete: „Da ist was eingraviert. In die Nadel."
Wir hatten doch jetzt keine Zeit, uns Gravierungen anzuschauen.Trotzdem tat ich es und tatsächlich stand dort etwas. In die Nadelspitze war etwas eingraviert. Ein C.
„C...das steht bestimmt für Caden!", stieß ich hervor. „Tikki, ich liebe dich!" Ein Hoffnungsschimmer.„Das C könnte auch für Cole stehen!", erinnerte mich Emilie, doch ich machte eine Handbewegung. Es würde bestimmt Caden sein!
„Folgen wir dem Kompass!", meinte ich entschlossen und ging ein paar Schritte nach vorne. Die Nadel zitterte ein wenig und drehte sich ein Stückchen nach rechts. Ich drehte mich mit und nun zeigte die Nadel auf eine der weißen Haustüren. Sofort lief ich hin und sah mir die Klingelschilder an. Natürlich stand auf keinem der Klingelschilder Hanson. Das wäre echt zu einfach gewesen.Kurz sah ich zu Emilie und wollte die Tür aufbrechen, doch sie hielt mich zurück. „Wir sollten auf die Polizei warten.", sagte sie sanft, doch ich schüttelte energisch den Kopf. „Was ist, wenn Cole Caden wehtut?!", antwortete ich aufgebracht und Emilie erwiderte nichts mehr.
Doch anstatt die Tür aufzubrechen, drückte sie einfach alle Klingelknöpfe kurz hintereinander, wie man es früher an Halloween gemacht hat. Es fand sich eigentlich immer jemand, der die Tür einfach so öffnete.
So auch diesmal. Mit einem Surren öffnete sich die Verriegelung und als ich gegen die schwere, ausgeblichene Tür drückte, schwang sie auf.
Dahinter erstreckte sich ein weiß-grau gefliester Hausflur und an den langweilig weißen Wänden hingen Landschaftsfotografien.
Wenn man den Flur entlang ging, kam man an braunen Haustüren vorbei, vor denen Schuhabtreter lagen und daneben standen in kleinen Schuhregalen diverse Schuhe. Fast am Ende des Flurs befand sich eine alte Holztreppe, welche ins nächste Stockwerk führte. Emilie und ich tauschten einen kurzen Blick, sagten aber nichts. Ich sah auf den Kompass hinunter, welcher auf die Treppe zeigte und wir gingen mit schnellen Schritten zur Treppe und erklommen die Stufen. Im nächsten Stockwerk sah es genauso aus wie in dem unteren. Weiße Wände mit Landschaftsfotografien, braune Türen mit Schuhabtretern und Schuhregalen und neben uns befand sich die braune Treppe ins nächste Stockwerk.
Wieder sah ich auf den Kompass, der nun auf den Flur vor uns befand. Wir gingen den Flur entlang und auf einmal erzitterte die Nadel. Sie drehte sich etwas und zeigte dann direkt auf eine der Türen. Wir liefen hin und als wir davor standen, erzitterte der gesamte Kompass einmal und dann erlosch das Leuchten um den Kompass. Vermutlich war das so etwas ähnliches, wie wenn ein Navi »Sie haben Ihr Ziel erreicht.« sagte.
Emilie drückte den Klingelknopf neben dem der Name 'Anders' stand, anstatt die Tür aufzubrechen, da wir, obwohl dort drinnen Cole mit meinem Caden sein könnte, nicht sofort mit der Tür ins Haus fallen wollten. Entschuldigt den Wortwitz.
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❧✵❦Because we are made for each other❦✵❧ #3
FanfictionMarinette Agreste ist am Ende. Seit der Explosion, die vielen Parisern ihr Leben gekostet hat, wurde Adrien Agreste für tot erklärt. Als wäre das noch nicht genug, tauchen alte Feinde auf, die nicht nur auf sie abgesehen haben, sondern auch auf ihre...