Kapitel 6

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Wir betraten einen Nebenraum, an dessen Wand einige Bilder hingen

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Wir betraten einen Nebenraum, an dessen Wand einige Bilder hingen.
»Das ist Starks Vater«, sagte Natasha mit dem Blick auf einen Mann.
Steve nickte. »Howard ...«
Ich wusste, dass Steve ihn gekannt hatte, und ich wusste auch, dass Tony nicht gern über seinen Vater sprach. Ich wusste nicht, was damals geschehen war, doch schien es nicht gut geendet zu sein.
»Wer ist die Frau?«, fragte ich und deutete auf das Bild neben Howard. Darauf war eine braunhaarige Frau zu sehen.
Steve antwortete nicht, sondern ging weiter, und Natasha und ich tauschten stumme, aber viel sagende Blicke.
Der Captain blieb vor einem leer stehenden Regal stehen und musterte es nachdenklich. »Wenn man schon in einem geheimen Büro arbeitet«, er zog das Regal zur Seite und zum Vorschein kam ein Fahrstuhl, »warum versteckt man dann noch den Fahrstuhl?«
Natasha scannte mit ihrem Handy das Eingabefeld und konnte anhand der Fingerabdrücke herausfinden, welcher Code der richtige war. Dann fuhren wir hinunter in die unendliche Tiefe. Niemand sagte ein Wort.
Als wir unten angekommen waren, betraten wir angespannt den Raum, der zum Vorschein kam. Kaum hatten wir die Mitte des Raumes erreicht, ging das Licht an und wir erkannten uralte Maschinen, die ich noch nie zuvor gesehen hatte. Monitore, verstaubt und gelb, standen herum, und riesige Spulen, die ich nicht zuordnen konnte.
»Das ... kann nicht die Datenquelle sein ...«, meinte Natasha ungläubig. »Die Technik ist ja antik.«
Da fiel ihr Blick auf einen USB-Anschluss und vorsichtig steckte sie den Stick hinein. Sofort fuhren alle Geräte hoch, die verstaubten Bildschirme flackerten, Motore brummten.
»System initiieren?«, fragte auf einmal ein Computer mit Roboterstimme.
Natasha tippte »Ja« auf der Tastatur ein. Der PC fuhr hoch.
»Wollen wir ein Spiel spielen?«, fragte die Frau grinsend und wandte sich zu uns um. »Das ist aus'm bekannten Film, der -«
»Ich weiß«, unterbrach Steve sie, »hab ich gesehen.«
Der Bildschirm vor uns flimmerte und ein verzerrtes, grünes Gesicht erschien.
»Rogers«, sagte eine klare männliche Stimme, »Steven, geboren 1918. Romanoff, Natalia Alianova, geboren 1984. Und Stark, Enna, geboren viele, viele Jahrhunderte vor uns allen.«
»Das ist irgendeine Aufzeichnung«, meinte Natasha.
»Ich bin keine Aufzeichnung, Fräulein«, entgegnete die Stimme. »Ich bin vielleicht nicht mehr der, der ich war, als der Captain mich 1945 gefangengenommen hat, aber ich existiere.«
Auf einem anderen Bildschirm erschien ein Bild von einem Mann, und entsetzt starrte Steve es an.
»Kennst du ihn?«, fragte ich.
Steve begann herumlaufen. »Arnim Zola war ein deutscher Wissenschaftler, der für Red Skull gearbeitet hat. Er ist lange tot.«
»Erste Korrektur, ich bin Schweizer«, sagte die Stimme, »zweitens, sehen Sie sich hier um - ich bin noch nie lebendiger gewesen. 1972 bekam ich die Diagnose, dass ich sterben würde. Die Wissenschaft konnte meinen Körper nicht retten. Mein Verstand jedoch war es wert, gerettet zu werden; auf ingesamt 60.000 Metern Datenspulen. Sie stehen in meinem Gehirn.«
»Wie sind Sie hierhergekommen?«, fragte Steve, der wieder zu uns kam.
»Ich wurde eingeladen.«
»Das hieß Operation Paperclip«, erklärte Natasha. »Nach dem Zweiten Weltkrieg hat S.H.I.E.L.D. deutsche Wissenschaftler angeworben, die strategischen Wert für sie hatten.«
Zola lachte leise. »Sie dachten, ich könnte ihnen helfen, aber ich habe mir damit selbst geholfen.«
»Hydra ist mit Red Skull gestorben«, entgegnete Steve.
Und schon wieder - Hydra. Ich wusste immer noch nicht, was diese Organisation war.
»Wenn man einen Kopf abschneidet, werden zwei neue nachwachsen«, sagte Zola.
»Beweisen Sie's.«
»Zugriff auf das Archiv.« Ein Bild eines anderen Mannes erschien auf einem Bildschirm. »Hydra wurde in dem Glauben gegründet, dass die Menschheit mit ihrer eigenen Freiheit überfordert sei. Was uns nicht klar war, war, dass sie sich wehren, wenn man versucht, ihnen die Freiheit zu nehmen.« Videos von Soldaten erschienen, ein Mann mit einem knöchernden blutroten Gesicht ohne Haut, und Steve. Kämpfend. Doch nicht aus dieser Zeit. »Der Krieg hat uns viel gelehrt. Die Menschheit musste ihre Freiheit freiwillig aufgeben. Nachdem Krieg wurde S.H.I.E.L.D. gegründet und ich wurde rekrutiert. Die neue Hydra wuchs. Ein wunderschöner Parasit im Inneren von S.H.I.E.L.D. Siebzig Jahre lang hat Hydra heimlich Krisen genährt, Kriege angezettelt, und wenn die Geschichte nicht kooperierte, wurde sie umgeschrieben.«
»Das ist unmöglich«, sagte Natasha. »S.H.I.E.L.D. hätte sie sofort aufgehalten.«
Ein Zeitungsartikel von dem Autounfall von Howard und Susan Stark erschien.
»Unfälle passieren immer wieder.«
Auch Nick Furys Todesakte stand dort.
»Hydra hat eine so chaotische Welt erschaffen, dass die Menschheit nun endlich bereit ist, ihre Freiheit für ihre Sicherheit aufzugeben. Sobald der Säzberungsprozess abgeschlossen ist, wird Hydras neue Weltordnung entstehen. Wir haben gewonnen, Captain. Ihr Tod hat den selben Wert wie ihr Leben. Eine Nullsumme.«
Ohne zu zögern, zerschlug Steve mit seiner Faust den Bildschirm. Das Gesicht verschwand, tauchte jedoch in einem anderen wieder auf.
»Wie ich schon sagte«, meinte Zola.
»Was ist auf diesem Stick?«, verlangte Steve aufgebracht zu wissen.
»Project Insight verlangt nach Einblicken. Daher habe ich einen Algorithmus geschrieben.«
»Was für ein Algorithmus?«, fragte Natasha. »Was kann der?«
»Die Antwort auf Ihre Frage ist faszinierend. Unglücklicherweise werden Sie zu tot sein, um sie zu hören.«
Auf einmal schlossen sich hinter uns die Türen. Steve schmiss noch seinen Schild, um sie aufzuhalten, doch war es zu spät.
Natashas Handy piepte. »Leute, da kommt was auf uns zu. Kurzstreckenwaffe. Höchstens dreißig Sekunden entfernt.«
»Wer hat sie abgefeuert?«, verlangte Steve zu wissen.
»S.H.I.E.L.D. ...«
»Ich habe etwas Zeit geschunden, Captain«, sagte Zola. »Geben Sie es zu, es ist besser so. Denn für uns beide läuft die Zeit ab.«
Während der Mann sprach, nahm Natasha den Stick und Steve öffnete ein Gitter von einem Lüftungsschacht.
»Los, rein da!«, wies er uns an und sofort sprangen wir rein. Gerade noch rechtzeitig konnte er schützend sein Schild über uns halten, denn da traf die Rakete den Bunker. Eine Hitzewelle breitete sich über uns aus. Steine stürzten auf uns herab. Staub wollte in meine Lungen dringen.
Ich hatte die Augen geschlossen und presste die Lippen aufeinander. Mein Herz pochte so wild, dass ich befürchtete, es würde aus meinem Brustkorb springen.
Als der ohrenbetäubende Knall geendet hatte und nichts mehr herunterstürzte, öffnete ich vorsichtig die Augen. Es war heiß um uns herum. Überall brannte es. Staub und Dreck verklärte unsere Sicht und hustend versuchte ich mich aufzurichten.
Mit einem Stöhnen drückte Steve eine Steinplatte von uns. Ich rüttelte Natasha an den Schultern, doch nichts.
»Steve!«, rief ich und beugte mich kurz über ihren Mund. »Sie atmet nur noch schwach!«
Der Mann kam zu mir herüber und hob Natasha hoch. Da erklang das Geräusch von Turbinen und im nächsten Moment erschienen S.H.I.E.L.D.s Flugzeugträger. Wir versteckten uns hinter den Schuttbergen. Kurz darauf sah ich Rumlow und einige seiner Männer durch die Trümmer hindurchlaufen. Wir warteten den richtigen Moment ab, dann schlichen wir davon.

1099 Wörter

Mögt ihr Rumlow?

Es kommen übrigens noch ca. 5 Kapitel, dann ist das Buch zu Ende.

Wünsche euch einen schönen vierten Advent 🎄

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