Kapitel 4

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Ich beobachtete durch die riesige Glasscheibe, wie die Ärzte versuchten, Fury am Leben zu halten

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Ich beobachtete durch die riesige Glasscheibe, wie die Ärzte versuchten, Fury am Leben zu halten. Steve stand neben mir. Schweigend und angespannt. Er hatte es nicht geschafft, den Täter zu fassen. Was wirklich auf dem Dach vorgefallen war, hatte er mir jedoch verschwiegen.
Auf einmal wurde die Tür aufgestoßen und Natasha eilte herein.
Sie schnappte nach Luft, als sie den Mann sah. »Kommt er durch?«
»Ich weiß es nicht«, sagte Steve.
»Erzähl mir von dem Schützen«, wechselte sie sofort das Thema.
»Er ist schnell und stark. Und er hat einen Metallarm.«
Agent Maria Hill trat neben mich.
»Was sagt die Balistik?«, wollte Natasha von ihr wissen.
»Drei Kugeln und keinerlei Riesen erkennbar.«
»Sowjetisch.«
Auf einmal rannten die Ärzte und Helfer umher, schoben Tische beiseite, holten den Defibrillator.
»Bitte, Nick, tu mir das nicht an«, hörte ich Natasha flüstern. Ihre Gefühle überraschten mich. Sie schien sonst immer sehr kalt.
Mit klopfendem Herzen beobachtete ich, wie die Ärzte Fury mit dem Defibrillator schockten. Immer und immer wieder. Doch dann erklang das monotone Piepen - der Mann war tot.
Hill weinte, wie ich bemerkte. Steve wandte sich ab und ging davon.
Später standen wir bei Furys Leiche. Natasha blickte schweigend auf den Toten herab, während Steve und ich ein paar Meter entfernt warteten.
»Ich muss ihn mitnehmen«, sagte Maria Hill leise, die zu uns gekommen war. Steve antwortete nicht, sondern ging zu Natasha. Diese wandte sich ab und stürmte aus dem Raum, Cap und ich folgten ihr.
»Wieso war Fury in deiner Wohnung?«, verlangte die Rothaarige von Steve im Korridor zu wissen.
Dieser zuckte mit den Achseln. »Keine Ahnung.«
»Cap?«, rief Rumlow auf einmal, der ebenfalls hier war. »Sie sollen zu S.H.I.E.L.D. kommen.«
»Ja, einen Moment noch.« Steve wollte sich wieder abwenden.
»Sie sollen sofort kommen.«
»Okay«, sagte Steve genervt.
»Du bist ein furchtbarer Lügner«, sagte Natasha und ging.
Steve wandte sich an mich.
»Was ist mit dem -«, begann ich, doch unterbrach er mich sofort.
»Nicht hier, Enna. Du weißt, was Fury gesagt hat.« Er umarmte mich, und ich merkte wie er mir unauffällig den Stick in die Jackentasche schob. »Wir sehen uns nachher.« Mit einem vielsagenden Blick löste er sich von mir und ging ebenfalls.
Ich sah mich um und erfasste einen Snackautomaten. Als niemand hinsah, versteckte ich den Stick hinter einem Schokoriegel. Eine Weile wartete ich im Krankenhaus. Es war das Beste, in der Nähe des Sticks zu bleiben.
Irgendwann verschwand ich auf der Toilette des Krankenhauses und spritzte mir etwas Wasser ins Gesicht. Tief atmete ich durch und betrachtete mein Spiegelbild. Dunkle Ränder zeichneten sich mittlerweile unter meinen Augen. Meine Haut war blass. Was war nur aus mir geworden?
Obwohl ich Fury nie gemocht hatte, war sein Tod überraschend und versetzte mir einen schweren Schlag. Es war seltsam, zu wissen, dass er auf einmal nicht mehr unter uns weilte. Ich dachte, Nick Fury wäre einer der wenigen, der uns überleben würde.
Als ich die Toilette wieder verließ, sah ich einige S.H.I.E.L.D.-Soldaten vom S.T.R.I.K.E.-Team in den Korridoren stehen, die verdächtig auf und ab gingen. Fury war tot, Steve im Hauptgebäude - wieso also waren sie noch hier? Als sie mich sahen, sprach einer von ihnen in sein Funkgerät und kam kurz darauf mit einigen Männern auf mich zu.
Sofort wandte ich mich ab und lief in die entgegengesetzte Richtung. Irgendetwas stimmte hier nicht.
Ich beschleunigte mein Tempo. Im Kopf ging ich bereits alle möglichen Fluchtwege durch oder auch, wie ich die Männer überwältigen konnte.
Als ich um die Ecke bog, wurde ich auf einmal zur Seite gerissen und in einen Raum gezerrt. Mir wurde der Mund zugehalten, und aus Reflex schlug ich um mich.
»Enna, ich bin's«, vernahm ich kurz darauf Steves leise Stimme und augenblicklich beruhigte ich mich. Der Captain trug Joggingsachen und ein Basecap, welches sein Gesicht verdeckte.
»Was ist hier los, Steve? S.H.I.E.L.D. -«
»- macht Jagd auf uns«, unterbrach der Mann mich. »Wir müssen von hier verschwinden. Hast du den Stick?«
»Ist im Snackautomat.«
Als wir uns sicher waren, dass uns niemand sah, gingen wir herüber zu den Snacks, doch der Stick war verschwunden.
»Enna, wo ist er?«, verlangte Steve aufgebracht zu wissen.
Es knallte leise, als eine Kaugummiblase zerplatzte, und als wir uns umwandten, stand dort Natasha. Ohne zu zögern, packte Steve sie und zerrte sie in einen anderen Raum. Ich folgte ihnen.
»Wo ist er?«
»In Sicherheit«, gab Natasha ruhig zurück. »Wo habt ihr ihn her?«
»Warum sollten wir dir das sagen?«
»Steve ...«, sagte ich. »Es ist Natasha. Sie wird uns doch nicht verraten. Oder?« Auffordernd sah ich die Frau an.
»Hängt davon ab, auf wessen Seite ihr steht.«
»Was ist da drauf?«, fragte Steve unbeirrt weiter.
»Keine Ahnung.«
»Hör auf, zu lügen.«
»Ich tue nur so, als wüsste ich alles, Rogers.«
»Aber du wusstest, dass Fury die Piraten anheuerte.« Das war eine Feststellung.
Fassungslos sah ich die beiden an. »Was?«
»Alles war inziniert«, sagte Steve und verstärkte den Druck auf Natashas Armen, »also, ich werde dich nicht noch mal fragen.«
»Ich weiß, wer Fury getötet hat«, sagte sie auf einmal.
Langsam ließ Steve sie los.
»In Geheimdienstkreisen glauben die meisten nicht, dass es ihn wirklich gibt. Die, die es doch glauben, nennen ihn Winter Soldier. Es werden ihn über zwei Dutzend Attentate in den letzten 50 Jahren zugesagt.«
»Er ist also ein Geist«, meinte Steve.
»Vor fünf Jahren hab ich einen Atomingenieur aus dem Iran rausgeholt. Jemand hat mir die Reifen zerschossen. Wir verloren die Kontrolle und fuhren über eine Klippe. Ich hab uns rausgezogen. Aber der Winter Soldier war da. Ich hab versucht meinem Ingenieur Deckung zu geben, aber er hat ihn durch mich durch erschossen.« Natasha hob ihr Oberteil ein Stück hoch und zum Vorschein kam eine Narbe. »Sowjetische Kugel, keine Riefen - bye, bye, Bikinis.«
»Ja, ich wette, das sieht jetzt ganz furchtbar aus«, meinte Steve sarkastisch.
Ich hörte schwere Schritte im Korridor und wirres Gemurmel. »Leute, wir sollten machen, dass wir hier verschwinden - und zwar schnell.«
»Ihn zu verfolgen bringt nichts«, sagte Natasha noch an Steve gewandt. »Wie du sagtest, er ist ein Geist.« Sie hielt ihm den Stick hoch und er ergriff ihn.
»Los, finden wir heraus, was der Geist will«, sagte der Captain und wandte sich ab.
Langsam straffte Natasha ihre Haltung. Ich musterte sie prüfend.
»Ich vertraue dir, Natasha«, sagte ich, »und ich hoffe, dass ich damit nicht falsch liege.« Und mit diesen Worten ging auch ich.

1057 Wörter

Welchen Captain America Teil findet ihr am besten? 🤔

Würde mich übrigens über eure Kommentare freuen ❤

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Gestern hat es bei uns zum ersten Mal in diesem Jahr geschneit. Natürlich bleibt der Schnee wieder nicht liegen -.-

Und bei euch so? 🙊

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