Ich ging gerade zurück in mein Zimmer mit einer Pizza,
Yummy!
Ich hatte so einen Kohldampf, dass könnt ihr euch gar nicht vorstellen. Ich kuschelte mich in mein Bett und wollte dieses unglaubliche Kunstwerk verschlingen als es an der Tür klopfte. "Herrein", sagte ich etwas genervt, ich hasse es, wenn man mich vom Essen abhält. Als sich die Tür öffnete, kam kein geringerer als mein Bruderherz in mein Zimmer. "Pelziii", das ist eine Art Spitzname, rief er und schmiss sich neben mich auf mein Bett. "Hey, hey, hey jetzt nicht anfangen zu schleimen, du bekommt sowieso nichts ab", sagte ich streng, doch so als hätte er mich nicht gehört, schnappte er sich ein Stück Pizza und schob es sich in den Mund. "NEEEIIIIN", schrie ich und schlug ihm dabei auf die Schulter, was ihn jedoch nur zum Lachen brachte. Ich drehte mich schmollend von ihm weg. "Hey, nicht schmollen, du bist die beste Schwester der Welt", sagte er während er mich von der Seite umarmte "aber weisst du, du bist ganz schön verfressen". "Hey", rief ich empört, "Ich wachse noch!!!" "Jaja bestimmt", sagte er mit einem breiten Grinsen im Gesicht. "Aber ich bin schließlich nicht nur gekommen, um dir dein Essen zu klauen, sondern auch, um dir zu sagen, dass du die nächsten Tage nicht zur Schule gehen wirst." "Wie bitte?!", fragte ich empört. "Du hast schon verstanden", sagte er streng. "Das kannst du nicht bringen!". "Oh doch, und wie ich das kann!" "Kann ich nicht ein mal wie ein normaler Mensch einfach zur Schule gehen?" "Wir SIND aber nicht normal", rief er verzweifelt aus. "Bitte", flehte ich ihn an. Nach einigen Momenten gab er schließlich nach. "Okaaay." Dankeeee, du bist der Beste", rief ich und riss ihn in eine fette Umarmung. "Das weiß ich doch", sagte er grinsend.
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Als ich wieder alleine in meinem Zimmer war, dachte ich nach. Ich hatte noch so viele Fragen.
Wer oder was war das im Wald?
Was wollten sie von uns?
Und was hat es jetzt eigentich mit der Kriminalität der Jungs auf sich?
Doch diese Fragen mussten wohl erstmal aufgeschoben werden denn ich musste jetzt wirklich schlafen.------
Ich schlief so schön tief und fest als ich das Killergeräusch meines Weckers hörte und ihn kaputt machte, ja ihr habt richtig gehört, ich hab ihn kapput gemacht, dass heißt einmal mit der flachen Hand drauf und das Ding ist Schrott. Ich wollte wieder in meinem friedlichen Schaf versinken, als jemand auf mein Bett sprang. Auf und ab und auf und ab und immer so weiter. "Verschwindeee", rief ich verzweifelt. "Nein, du musst jetzt aufstehen", rief Luke energiegeladen. "Luke, spring nicht so auf meinem Bett rum, du bist doch nicht mehr sieben", mauelte ich müde, "Doch!" "Äh, nein, du bist fünfzehn", sagte ich etwas irritiert. "Ou stimmt", sagte er nur, schenkte mir ein schiefes Grinsen und verschwand.
Okaaaaay diese Familie hat definitiv einen an der Klatsche.
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In der Schule angekommen war ich zu spät. Ich beeielte mich nicht sonderlich, denn ich war ja sowieso zu spät, da würden die paar Minuten mehr oder weniger nichts verändern. Ich hatte gerade an die Tür geklopft, als sich zwei warme Hände auf meine Taille legten. Ruckartig drehte ich mich um und sah in das Gesicht keines Geringeren als Niko. "Gut geschafen?", hauchte er mir zu. Als mir einfiel, wie er mich gestern gesehen hatte, stieg mir die Röte ins Gesicht. Er wusste anscheinend, woran ich dachte, denn er grinste mich provokant an und zog mich noch ein wenig näher an sich ran. Ich bekam kaum noch Luft und als ich gerade dachte, ich müsste jetzt wegen einer Fehlfunktion meiner Lunge verrecken, öffnete sich die Tür, von der ich ganz vergessen hatte, dass ich an sie geklopft hatte. "Bis später", flüsterte er und rannte in Supergeschwindigkeit davon. Immer noch total durch den Wind betrat ich die Klasse.
Verdammt, ich wollte nach der Sache mit Ben doch nie wieder Gefühle für jemanden haben.------
Ich hatte die ersten beiden Stunden fast überstanden, als ich plötzlich anfing zu schwitzen, es wurde immer schlimmer. Ich krallte mich an meinem Tisch fest, weil ich am liebsten aufgeschrien hätte, es war, als würden die Leute um mich herrum doppelt so laut wie normal reden. Als ich dann auch noch merkte, dass ich meine Krallen unkontrolliert ausgefahren hatte, sprang ich auf und rannte aus dem Klassenzimmer. Ich hielt verzweifelt meine Hand fest, an der sich die Krallen immer wieder ein und ausfuhren. Mein Herz schlug unnormal schnell und ich fing an, unscharf zu sehen. Verzweifelt rutschte mir ein kleiner Schrei raus. Als ich plötzich jemanden durch die Gänge rennen hörte, wollte ich so schnell wie möglich in die entgegen gesetzte Richtung. Aber Pustekuchen, ich wurde am Arm fest gehalten. "Helen, warte, ich bins, Niko", er packte mich an der Hüfte und zog mich an sich ran um mich zu beruhigen. Was aber gar nicht half und mein Herz nur noch schneller schlagen ließ. Als er das merkte, fing er an zu Grinsen und ließ mich los. Es ging mir wirklich nicht gut, ich hatte Schnappatmung und der Schweiß lief immer weiter, er bemerkte, dass es mir wirklich nicht gut ging und sein Lächeln verschwand. Er nahm mein Gesicht vorsichtig zwischen seine Hände und legte seine Stirn an meine, diese Berührung war sehr beruhigend, also schloss ich die Augen. "Helen, du bist mir sehr wichtig, okay?! Ich würde niemals zulassen, dass dir etwas passiert." Sagte er und nahm meine Hand. "Warum tust du das?", fragte ich, die Augen immer noch geschlossen. "Ich weiß nicht", flüsterte er und klang plötzlich ganz verletzlich, "aber es fühlt sich richtig an, oder?" Ja, das tut es. Ohne das ich es bemerkt hatte war mein Schweiß verschwunden und mein Herz hatte sein normales Tempo wieder erreicht. Langsam löste er sich von mir und sah mir fest in die Augen. Er lächelte mich warmherzig an, es war keins dieser erzwungenen Lächeln. Nein, er lächelte mit seinen Lippen, seinen Augen, seiner Seele und mit seinem Herzen. "Hey alles in Ordnung? ich hab einen Schrei gehört", fragte Logan, der auf der anderen Seite des Flurs aufgetaucht war. Niko löste sich langsam von mir und sagte "ja alles gut, sie hat sich wieder unter Kontrolle."
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Wolfsgeheul
AventuraIn dieser Geschichte geht es um Liebe, Familie, Wehrwölfe, Gefahr und natürlich Helen.