6. Rivendell

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Ophelia PoV

Ich lief mit schnellen Schritten den anderen Zwergen hinterher und hielt ab und an nach Mephilia Ausschau. Wir hatten nun keine Ponys mehr, sie sind durchgegangen. Alles nur wegen den Wargs...diese elendigen Biester. Dieser Kampf war nichts für uns, wir hatten schließlich keine Waffen zur Verteidigung gehabt. Außerdem waren wir einfach nicht fürs kämpfen gemacht, das waren wir noch nie. Ohne die Zwerge wären wir verloren gewesen, Mephilia hatte Recht, ohne sie wären wir aufgeschmissen...wie die Blätter der Bäume, die zu Boden fielen und schließlich zu Laub zerfielen. Ich war einfach froh noch zu leben, zu leben hier...in Mittelerde.

"Uff...", im nächsten Moment wurde ich aus meinen Gedanken gerissen und lag augenblicklich auf dem harten Boden und prallte auf meiner linken Seite auf. Unfähig etwas zu tun, beobachtete ich die immer näher kommenden Wargs, die auf ihren Wölfen auf uns zugeritten kamen. Ich wusste mir blieb nicht mehr viel Zeit um aufzustehen und weiter zu rennen, dennoch gab ich nicht auf und versuchte über die Seite hochzukommen.

"Schnell! Nimm meine Hand!", es war Fili der sich jetzt meine Hand griff und mich schnell hochzog und mit sich nahm. Ich versuchte so schnell wie möglich hinter ihm herzukommen.

Als ich wieder aufgeholt habe, fiel mir auf, dass ich immer noch enttäuscht von ihm war und ihm deshalb keinen Dank aussprechen musste. Ich lief also weiter bis ich vor den stehenden Zwergen vor mir halt machte. Sie starrten in ein Felsloch, welches sich über dem Boden erstreckte. Ein Blick nach hinten versetzte mich immer mehr in Stress. Die Warge waren nicht mehr weit, wir hatten höchstens noch ein paar Sekunden bis sie uns einholen würden.

"Macht schon! Rein da!"

Es war der Zauberer. Aber natürlich Gandalf. Er muss während des Kampfes zu uns gestoßen sein. Wir kannten ihn inzwischen ziemlich gut. Er kam immer in der Seestadt vorbei und schaute nach dem Rechten. Ehrlich gesagt hatten wir immer das Gefühl, dass er sich vergewissern wollte, dass es uns gut gehe. Er sagte er kannte unsere Mutter, das ließ uns langsam ins Gespräch kommen und so machten wir Bekanntschaft mit Gandalf dem Grauen. 

Ich hechtete zum Felsloch, indem bereits alle Zwerge, samt Mephilia, schon verschwunden waren. Von unten hörte ich schon laute Stimmen die nach mir zu rufen schienen.

Gerade als ich nachkommen wollte rutschte ich aus, wie sollte es auch anders sein, und flog den glatten Felsen regelrecht hinab.

Ich machte mich schon auf einen harten Aufprall gefasst und schloss meine Augen.

Doch spürte ich nichts dergleichen und öffnete erleichtert meine Augen. 

Ich starrte in blau-graue Augen und verlor mich augenblicklich in ihnen. Ich fühlte mich plötzlich so geborgen...und sicher.

Ich lag direkt auf ihm. Meine Hände stützen sich auf seiner Brust ab und gruben sich tief in sein Hemd. Der Moment schien unendlich. Als würde die Zeit stehen, als wäre alles so wie es sein sollte...

Ich blickte zwischen seinen Augen hin und her, wie hypnotisiert. Ich sog den vertrauten Geruch ein und atmete ruhig aus, den alles war wieder okay. Alles war so, wie es sein sollte.

"Was macht ihr den da? Na los! Oder wollt ihr als Frischfutter für die Warge enden?"

Das war zweifellos Thorins bedrohliche Stimme die mich aufschrecken ließ. 

Augenblicklich grub ich meine Hände tiefer in sein Hemd und stützte mich an seiner Brust ab um aufstehen zu können. 

Als ich nun wieder aufrecht da stand, bereit weiter zu laufen und zu vergessen was eben passiert war, bemerkte ich Fili, wie er da lag und sich die Brust vor Schmerzen hielt.

Between  UsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt