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Tage verstrichen, in denen wir kaum ein Wort miteinander sprachen. Meine Gedanken drehten sich pausenlos um Peter, um Changbin. Andauernd schwebte mir die Frage im Kopf herum, warum er mir damals nicht mit Worten geantwortet hatte, sondern nur zwinkerte.
Vorsichtig stach ich in meinem essen herum und schien Changbin nicht richtig wahr zu nehmen.
,,Es schmeckt gut," räusperte er sich nun, beinahe wie jeden Abend.
,,Danke," erwiderte ich.
Weiterhin schwanken meine Gedanken nur um eine Erinnerung. Sein Zwinkern hatte mich damals nicht beruhigen können, sondern nur für Verwirrung gesorgt.
"Was wenn er mich damit nur irritieren wollte?" ging es mir im Kopf herum, doch anstatt Changbin nach einer Antwort zu bitten, suchte ich weiterhin selbst nach einer Lösung.
,,Du redest kaum mehr mit mir, habe ich damals etwas falsches gesagt?, " fragte er und ich hörte den Hauch von Trauer aus seiner Stimme heraus.
,,Nein," seufzte ich leise. Ich könnte ihn einfach fragen. Aber ich machte es nicht. Lieber saß ich da und schob ihm weiterhin die Schuld an meinem Schweigen zu.
,,Es ist eher, weil du nichts gesagt hast."
,,Tut mir leid. Hätte ich gewusst das es dir so wichtig ist....," er schien kurz zu überlegen, was er als nächstes sagen könnte,,,Aber du kannst mich jetzt alles fragen. Ich beantworte es dir."
,,Es ist nicht mehr relevant. Vergiss es."
Warum log ich ihn an? Warum log ich mich an? Ich wollte es wissen, mehr als alles andere.
,,Ich sehe doch, dass du es wissen willst."
Es machte mich wütend. Ich war wütend auf mich selbst. Warum konnte ich es nicht zugeben?
"Ja. Bitte sag es mir". Warum bekam ich es nicht über meine Lippen? Vielleicht weil mir diese Szene zu bekannt vorkam. Mehrere Tage lang hätte ich ihn fragen können, doch erst wo er die Schuld bei sich suchte verlangte ich eine Antwort. Und schon wieder kam mir dieses Warum in den Kopf. Warum fühle ich mich gerade, als hätte ich die selbe Rolle eingenommen wie Peter einst?
,,Felix.."
,,Verdammt! Ich habe doch gesagt es ist nicht mehr relevant," unterbrach ich ihn sofort, wobei ich ohne jegliche Kontrolle meinen Teller vom Tisch schmiss. Ich erschrak selbst, als ich das knallen des Porzellans auf dem Boden hörte. War das gerade wirklich passiert?
,,E Es tut mir leid."
Schnell bückte ich mich auf dem Boden hinunter, um die Scherben einzusammeln. Von Changbin wich kein Ton. Mein Herz schlug wie verrückt gegen meine Brust, als ich nach wenigen Sekunden aufstand um einen Kehrbesen für die Essensreste zu holen.
,,Ich hätte es dir einfach gleich sagen sollen. Peter arbeitet schon lange nicht mehr. Ihm wurde vor langer Zeit gekündigt."
Seine Stimme klang Hauch dünn, es war kein Stück der sonstigen Freude darin enthalten. Ich fühlte mich schlecht. Ich konnte mich nicht umdrehen, um ihm in die Augen zu schauen. Was war bloß mit mir los gewesen?

Accept me || Changlix Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt