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Ich grub tief in meinen Erinnerungen, setzte jeden Fetzen zusammen der mir in die Hände fiel und letztlich hatte ich die volle Adresse vor meinen Augen. Da es schon spät gewesen war, hatte ich es mir auf der Bank bequem gemacht. Ich kannte noch das Gefühl im Dunkeln auf dem kalten Holz zu schlafen, doch der Gedanke meine Eltern treffen zu können spendete mir Wärme. Vor meinem Auge spiegelte sich sämtliche Scenarien ab. Ich sah meine Eltern. Ich sah wie ich mich bei ihnen entschuldigte und mein Leben mit ihnen wieder in die richtige Bahn geriet. Weiter wollte ich noch nicht denken, dennoch schlich sich der Traum, auf eine Versöhnung mit Changbin ein. Am Morgen begab ich mich dann auf die Suche nach der Straße. Ich hatte viele Passanten nach dem Weg gefragt, da ich mich weiterhin in einem mir unbekannten Viertel befand, doch letztlich stand ich vor dem Hochhaus. Ich sah hinauf und atmete noch einmal tief ein und aus.
,,Es sind deine Eltern. Es wird schon nichts schief gehen. Was können Sie schon machen?, " ich lachte kühl auf.
Sie könnten mir die Tür vor der Nase zu schlagen.
Sie könnten mich anschrein.

Sie könnten mich nicht mehr erkennen.....
Z

ittrig ging ich nun auf den Eingang zu. Ich ließ meinen Blick langsam über die Klingeln schweifen bis ich die Aufschrift "Lee" fand.
,,Ich mache es wirklich."
Vorsichtig drückte ich drauf. Ich musste eine Weile warten, doch nach mehreren Minuten dröhnte eine dünne Frauen Stimme aus der Sprechanlage.
,,Hallo."
Ich schluckte schwer. Ich hatte sie ewig nicht mehr gesehen.
,,Hallo, hier ist Lee Felix," antworte ich. Ich hörte nur noch ein schnell genuscheltes "Moment", bevor leises klappern und getuschel ertönte.
,,Lee? Der Sohn der Vorbesitzer?, " tauchte ihre Stimme nun wieder auf, doch dieses Mal konnte ich ihr nicht gleich antworten. Meine ganze Aufmerksamkeit war an dem Wort "Vorbesitzer" hängen geblieben.
,,W Wohnen meine Eltern etwa nicht mehr hier?"
Wieder Ruhe, wieder dieses klappern, wieder dieses getuschel.
,,Liebes, deine Eltern...," die Stimme brach ab, um all ihre Kraft zu sammeln. Mein Herz schlug immer schneller.
,,Sie Leben schon lange nicht mehr."
Und mit einem mal blieb es stehen. Meine Muskeln verkrampfen sich.
,,Sie meinen...S Sie sind...," weiter kam ich nicht. Jahrelang wollte ich mich bei Ihnen entschuldigen. Jahrelang habe ich die Last mit mir herum geschleppt, ihnen Kummer bereitete zu haben und nun würde ich jahrelang damit leben müssen, mich nie bei ihnen entschuldigt zu haben.

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Tut mir leid das die letzten paar Tage nichts kam, aber die Worte Urlaub, Internet und Zeit passen nicht wirklich zusammen 😅

Accept me || Changlix Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt