Leben ohne Grenzen ✔️

Entweder... Oder...

„Da sind die" Basti knallt uns ne Stadtkarte vor die Nase. „Wo da?" frage ich nach. „Hier!" Er haut ne Stecknagel in ein Waldgebiet. „Super Basti. Ein Waldgebiet. Ist ja nicht so dass dieses Gebiet sich einfach mal über mehre Quadratkilometer streckt?" wirft Vince ein. „Hey ich hab kein Bock diesen ganzen scheiß Wald abzusuchen" meckere ich. Zu Recht. „Das ist unser kleinstes Problem" Kann Kartoffelbirne eigentlich EINMAL mal nicht in Rätseln sprechen? Oh man ey. „Was denn?" „Die sind da nicht alleine" Ich raste gleich aus. „Man jetzt rede doch mal Klartext!" schreie ich ihn fast an. Kein Bock mehr. „Schrei mich nicht an!" ruft er zurück.

„Die haben ihre Gang am Start. Da die 3 Spastis ja gemerkt haben, was du mitgenommen hast, haben sie die Jungs angeschrieben und die meinten dann dass sie nicht alleine sind. Die komplette Crew is da" meint er ernst. „Wie viele sind das?" frage ich nach, da ich kein Plan von dieser Crew hab. Komm mir grad vor wie inem schlechten Film... „8. Also einer mehr als wir" „und wie sind die so?" „Aggressiv triffts am besten" Ich werfe ihm den klassischen Fick-Dich-Blick zu bis er seufzt. „Naja. Die Jungs sind schon ziemlich lange in diesem Business drin. Sie sind gewalttätig und scheuen vor nichts zurück. Sie sind schnell und kennen im Gegensatz zu uns jeden Winkel des Waldes. Wenn wir dahin fahren, laufen wir den direkt in die Arme..." Scheiße! Und nun?

Nachdem mir die Jungs von den BlueJacks erzählt haben und mir beschrieben haben, was deren Stärken und Schwächen sind, wobei man sagen muss: Schwächen? Fast keine, macht das alles gerade ultra schwierig. Unsere Überlegungen werden durch Jonas Handy unterbrochen. Als er aufs Display sieht, wird er blass. „Baby was los?" er zeigt uns das Handy: Liam ruft an. Fuck! „Was soll ich tun? Die haben locker gecheckt, dass ich Lu geholfen habe."

„Geh ran und stell auf laut" fordert Kartoffelbirne. „Hey Liam" versucht Jonas selbstbewusst zu sagen. „Gib uns die Schlampe wieder!" brüllt er. Sofort legt Jonas einen Arm um meine Hüfte und streicht dort hin und her. Zur Beruhigung. Oder auch nicht. „Was meinst du?" „Ach jetzt tu nicht so! Wir wissen, dass du sie freigelassen hast!" „Liam. Wirklich. Ich habe keine Ahnung was du meinst" er lacht dreckig. „Wenn du uns sie nicht freiwillig bringst, sind wir gezwungen sie uns dann eben gewaltvoll wieder zu holen." Okay. Hallo Angst. „Lass sie in Ruhe!" brüllt Jonas. Liam lacht wieder. Er hat sich verraten... „Wussten wirs doch. Du weißt, dass man sich mit uns nicht anlegen sollte? Wir haben dich gewarnt. Entweder du schickst sie bis morgen 18 Uhr zu uns oder wir holen uns sie. Ob du sie dann wieder sehen wirst, liegt in den Sternen!" mit diesen Worten legt er auf.

„Baby ich werde nicht zulassen, dass die Jungs dich mitnehmen" flüstert mir Jonas am Abend in meinem Bett ins Ohr. Ich nicke nur. „Ich habe aber trotzdem Angst." Gebe ich ganz leise, auch wenn es total offensichtlich ist. „ja ich weiß und ich kann das total verstehen. Aber wir werden dich alle beschützen." Er gibt mir einen Kuss auf den Kopf. „Wie willst du das machen?! Morgen müssen wir wieder in die Schule. Wir haben unterschiedliche Stunden. Außerdem hab ich morgen Abend Training" Für die die es wissen wollen: Ich mache seit 2 Jahren Parcour.

„Dann lässt du das Training ausfallen" Hätt er sich so gedacht. „Nein! Ich habe in 2 Wochen einen wichtigen Wettkampf. Ich MUSS dahin" inzwischen habe ich mir aufgesetzt und sehe ich sauer an. „Vielleicht sollte ich doch freiwillig hingehen" murmle ich leise. „WAS!?" „Man Jonas. Ich hab Angst! Vielleicht tun sie mir nichts wenn ich da freiwillig hingehe" versuche ich ihn zu beruhigen. Nein. Klappt nicht. „Ich lasse dich da ganz bestimmt nicht hin. Ende!" „Du hast nicht das Recht das zu entscheiden!" mit diesen Worten schnappe ich mir meine Zigaretten und gehe raus auf die Terrasse.

Kurz darauf werde ich von zwei starken Armen umarmt. „Ich hab doch nur Angst um dich" murmelt er schuldbewusst. „Ich weiß" seufze ich und schnipse die Kippe weg und lehne mich gegen seine Brust. „die werden nicht nachgeben bis sie haben was die wollen. Und sie wollen mich. Versteh auch mich. Ich hab null Bock zu diesen Arschlöchern zu gehen, ich habe nur Angst, dass wenn ich da morgen nicht auftauche, sie mir mehr wehtun werden als wahrscheinlich so schon" „Ich will dich nicht gehen lassen" Ich drehe mich in seinen Armen um, um ihn ansehen zu können. „Sie es doch mal als Chance" „Hä?" „Vielleicht bringen die mich zu diesem Leo. Wir können ja wieder versuchen mich wieder mit Kameras und Mikrofonen auszustatten." Schlage ich vor, obwohl ich mir grade fast in die Hose scheiße, wenn ich daran denke, den Jungs so hilflos ausgeliefert zu sein. „Wir reden morgen mit den andern darüber. Und jetzt komm dir ist kalt und wir müssen morgen früh raus" ich nicke. Wir legen uns ins Bett. Doch leider habe ich derbe Probleme einzuschlafen, da ich die ganze Zeit an diese Idee denken muss...