39. Kapitel

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Sollte ich ihm vertrauen? Konnte ich das überhaupt?
-Okay. Und weshalb? Was hat Lisa mit Joel zu tun?
- Ehh...ich weiß nicht, ob ich das sagen darf.
- Ja gut. Dann beantworte ich dir deine Fragen auch nicht. Kein Problem.
Er schaute weg. Er schien zu überlegen. Dann stand er auf und setzte sich aufs Bett. Nach einem Zeichen, dass ich mich ihm gegenüber aufs Bett setzen sollte (also er rechts, ich links), tat ich das. Jetzt war ich gespannt, was mir dieser junge Mann zu erzählen hatte.
- Und?
- Du erzählst es niemanden. Auch nicht Lisa. Schwör!
- Ja. Ich schwöre. Ich behalt es für mich.
- Okay. Also...wie fang ich am besten an?
- Hat das was mit seinem Verhalten gestern was zu tun?
- Ja. Genau. Gestern. Also du weißt ja, er hat drei Brüder...
- Was das mit gestern zu tun hat, weiß ich zwar nicht aber okay. Ja. Emanuel der ist älter und Gabriel und Israel die sind Jünger.
- Genau. Gestern. Da hatte Joel ein komisches Gefühl, bezogen auf Lisa. Und zwar eines, das er noch nie hatte. Es war kein Verliebtsein oder so. Es war was anderes. Und als ich oben war, erinnerst du dich?
- Ja.
- Genau. Da hab ich nachgedacht, woher das kommen könnte, weil ich nach dem Tod seines Opas mal durch seine Lebensgeschichte durch bin. Weil er meinte, da wäre was gewesen.
Langsam wurde die Sache interessant. Und zugleich unheimlich. Was hatten Joel und Lisa gemeinsam?
- Okayyy...und dabei ist anscheinend was bei rum gekommen?
- Ja. Israel, der ältere von den zwei kleinen Geschwistern, hatte eine Zwillingsschwester.
- Und was ist mit der?
- Keine Ahnung. Wegadoptiert. Sie hieß jedenfalls auch Lisa. Wenn du weißt, was ich mein?
- Ohhh! Aber...nein das glaub ich nicht. Lisa ist deutsche.
- Wieviel weißt du?
- Oh Mann! Ich kenn sie gut aber ich hab sie nie nach Familie gefragt. Du weißt weshalb.
- Oh. Ja. Kann ich verstehn. Aber weißt du ihr Geburtsdatum?
- Klar! 23. Juni.
- Okay. Danke. Mehr denk ich brauch ich dafür erstmal nicht.
- Das heißt du brauchst mehr für was anderes? Wo bin ich hier? Auf einem Polizeiverhör?
Er fing an zu lachen. Unwillkürlich musste ich auch anfangen zu lachen.
- Nein. Ich brauch dich für mich.
- Nein. Nicht jetzt.
Ich schubste ihn leicht zurück und ohne Absicht fiel er trotzdem rückwärts vom Bett runter. Das sah so urwitzig aus! Er sollte Clown werden! Natürlich bekam ich einen krassen Lachflash. Dieser wurde noch härter, als Chris Kopf wieder an der Bettkante auftauchte und er sich mit beleidigtem Blick den Hinterkopf hielt.
- Sorry Chris...
Aber mehr konnte ich nicht sagen, da ich zu stark lachen musste. Selbst als ich bemerkte, dass er Tränen in den Augen hatte, musste ich noch lachen. Das war einfach eine zu witzige Situation! Mit Lachflash ging ich zum Kühlschrank, ignorierte die fragenden, verdutzten und ahnungslosen Blicke der anderen und holte für den armen kleinen verletzten 2jährigen Chris ein Kühlpad. Dankend nahm er es an und ich konnte mich langsam beruhigen während sich seine Stimmung auch langsam wieder normalisierte. Als wir das dann ganz überstanden hatte, gingen wir zu den Anderen und er legte das Kühlpad wieder zurück in den Kühlschrank.
C: Wo ist Erick?
Z: Mit Lisa.
Er machte andeutende Bewegungen. Natürlich. Das Pärchen musste ja seine Sachen machen.
I: Wo ist Joel?
R: Wollte heute nicht kommen.
I: Schade...
Z: Ja. Aber es ist okay.
I: Ja. Es ist euch ja freigestellt, ob ihr kommt oder nicht. Das hier ist ja privat und keine Promo oder so.
C: True.
Z: Was machen wir jetzt?
I: Essen?
C: Verfressenes Ding!
I: Jaja. Aber du!
R: Uhhh! Bitchfight!
C: Oh Gott! Nein!
Z: Willst du hier essen oder wo?
I: McDonald's. Lisa neidisch machen.

DIENSTAGWo Geschichten leben. Entdecke jetzt