9 • Glückwunsch, Lunita•

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,,Wo warst du gestern? Ich hab dich angerufen, aber es ging nur die Mailbox dran." Sagte die Blondine vor mir und schaute mich besorgt an. ,,Beim Grab meiner Eltern. Ich hatte mein Handy nicht dabei."-,,Um 22 Uhr nachts?" Ich nickte. ,,Wieso hast du angerufen?" Ich hebte meinen Kopf und schaute Emilia an. ,,Ich wollte nur fragen wann wir uns heute hier treffen. Aber das hat sich ja geklärt" Grinsend schaute sie mich an. ,,Übrigens. Jazmin und Simón haben sich getrennt." Platzte es aus ihr heraus. ,,Was?" Sofort wurde ich hellhörig. ,,Sie hatten voher einen kleinen Streit als du noch nicht da warst. Ein paar denken das du der Grund bist." Antwortete sie darauf und trank ihren Shake weiter. Kurz musste ich an gestern denken. Wollte er es gut machen? ,,DU!" Ich schreckte auf und schaute zu Jazmin. ,,WEGEN DIR HAT SIMÓN MIT MIR SCHLUSS GEMACHT", entsetzt starrte sie mich an. ,,Spinnst du?" Ratlos schaute ich sie an. ,,Tu nicht so unschuldig. Wieso sollte er mich sonst verlassen."-,, Weil du dumm wie Stroh bist?" Lächelnd schaute ich sie an und drehte mich dann wieder zu Emilia. ,,Verlogene Kuh. Er gehört mir. Er war zuerst mein Freund." Wut staute sich in mir auf. ,,Schätzlein, er war mein bester Freund seit dem Kindergarten. Er kannte dich damals noch nichtmal. Also komm mir nicht mit 》Wer zu erst jemanden beansprucht hat gewonnen.《" Ich stand vom Tisch auf und lief richtung Ausgang, Jazmin mir hinterher. ,,Na und? Er gehört dennoch mir."-,,Er ist kein Gegenstand. Sondern ein Mensch. Er gehört niemanden. Er hat Gefühle wie du oder wie ich." Sagte ich und versuchte ruhig zu bleiben. ,,Du und Gefühle? Kennst du das Wort überhaupt?" Antwortete Jazmin zickig. Delfi, die neben ihr stand fühlte sich sichtlich unwohl. ,,Jazmin...sei nicht so", hörte ich sie flüstern und sie schaute mich entschuldigend an. ,,Oh doch ich bin jetzt so! Ámbar Smith kennt keine Gefühle! Sonst würde sie uns so nicht behandeln." Spöttisch lachte ich auf und schubste sie einmal nach hinten. ,,Wie behandel ich euch denn? Nicht so schlimm wie ihr damals!", mittlerweile schauten mehrere Leute uns an. Auch Simón. ,,Ihr habt damals mein Leben schwer gemacht! Und das wurde auch nicht nach Simóns verdammten Verschwinden gut. Ihr habt mich gemobbt, geschlagen und beleidigt. Wegen euch wollte ich nichtmehr leben!" Mein Blick wanderte von Jazmin zu Nico und meinen anderen Schul Kameraden die uns anschauten. ,,Wegen euch hab ich mich selbst fertig gemacht. Wisst ihr verdammt nochmal wie es ist wenn ihr alleine an eurem Geburtsag aus dem Fenster schaut weil jeder einen hasst? Wisst ihr wie es sich anfühlt kein Lebenszeichen von seiner großen Liebe zu bekommen ? Wisst ihr wie es sich anfühlt wenn an eurem Geburtstag die Polizei vor der Haustür steht und sagt das deine Eltern verstorben sind bei einem Unfall der nichtmal ein paar Stunden her ist? Und ihr dann wisst. Ihr seht sie niemals wieder. Ihr könnt sie niewieder umarmen. Ihr könnt nie wieder mit ihnen reden. Ihr könnt eure verdammten Probleme euren Eltern nichtmehr erklären. Ich hatte niemanden. Ich war allein. Aber klar. Ich hab keine Gefühle." Beendete ich meine Rede und wischte mir die Tränen weg. Zum ersten mal hatte ich laut ausgesprochen das meine Eltern verstorben waren. Und das erste mal brach ich deswegen nicht zusammen. Mein Blick huschte über die anderen. Einige schauten mich geschockt und andere mitleidig an. ,,Und dann wundert ihr euch ernsthaft noch weshalb ich mich so verändere, nachdem ihr alle mir auch noch die letzten Dinge die ich hatte wegnehmt? Der Titel als Königin der Bahn oder die Liebe von Matteo waren die einzigen Dinge die mir noch Kraft gegeben haben. Und du Delfi. Ich dachte du wärst meine Freundin. Du wusstest als einzige die ganze Zeit Bescheid. Und dennoch gehst du auf Lunitas Seite." Danach schaute ich zu Luna. ,,Herzlichen Glückwunsch. Ich hoffe du wirst mit Matteo glücklich. Ich hoffe du schätzt seine Liebe, den Titel als Königin der Bahn, deine wundervollen Eltern, deine Freunde und besonders die Freunschaft von Simón. Anscheinend verdientst du das alles mehr als ich." Mit diesen letzten Worten verließ ich schweigend, mit Tränen in den Augen, das Roller.

Hold on • SimbarWo Geschichten leben. Entdecke jetzt