Aus Höflichkeit setzte Yoongi, so gut er konnte, ein gefälschtes Lächeln auf und überflog die herzförmigen Karten, deren Inhalt bei allen siebzehn Karten mehr oder weniger Oberflächlich war.
Entweder sie waren von der Sorte, aufdringliche Leute, die nicht verstanden hatten dass er mit jemand anderem zusammen war,Hey Yoongi,
Ich weiß.... du sollst anscheinend mit dieser Jessi zusammen sein- aber vertrau mir, nur ich kann dich so lieben, wie du es verdienst. Und wenn wir mal ehrlich sind- ich bin viel besser als die da. Allerdings bin ich sehr sehr schüchtern. Wenn du deine zukünftige Freundin kennenlernen willst, dann gib mir ein Zeichen.„Schüchtern- wer's glaubt. Außerdem, wie sollte man ihr denn rein theoretisch ein Zeichen geben, wenn sie noch nicht mal sagte wer sie war?
Verblödete die Menschheit jetzt vollkommen?", schoss es durch seinen Kopf.Entweder das hier war ein ganz schlechter Witz
-Oder, sie war eine von etlichen die er abserviert hatte, und ihm immer noch hinterherliefen.Du denkst wohl, du bist was Besseres- was ganz Besonderes, nicht wahr? Aber leider bin ich keines dieser blinden Mädchen, die diese Gelegenheit nutzt um dir einen „Liebesbrief" zu schreiben- tut mir echt leid du arrogantes Arsch, aber ich hoffe mal du bist nicht allzu enttäuscht.
Weißt du nicht wie sehr es weh tut euch zwei halb am rummachen zu sehen? Wie schlecht allen um euch herum wird? Wie du ihnen vor Augen führst, dass du vergeben bist und sie für immer alleine bleiben werden? -Natürlich weißt du das...... Ich hoffe du fühlst dich jetzt schlecht.
Dein/e x x x x xBeim Überfliegen fand er ein ganz besonderes Beispiel, dessen Autor geistig anscheinend nie die Grundschule gemeistert hatte.
Komm nach Schule zum Hintereingang dann klären wir die ganze Sache wie echte Männer du Schwuchtel
„Ich meine wenn er schon so nett frägt, steht dem Ganzen ja nichts im Weg.. Oder was für eine Reaktion erwartet der Typ denn vom mir?" Genervt rollte Yoongi mit den Augen. Oder war es das Wort „Schwuchtel", dass ihm so einen Hieb verpasste..? Nein, er konnte davon nichts wissen, dieser Typ war einfach nur ein vollkommener Idiot. Er sollte diesen Worten weder Beachtung noch Glauben schenken.
Dankbar, dass die letzte Stunde endlich vorbei war, verlies er das Klassenzimmer. Die Karten in seinen Händen, die nur auf das Schwarz der nächstbesten Mülltonne warteten. Ob er danach wieder zum Park gehen würde? Oder doch lieber zu dem kleinen Wohnwagen, den er stolz sein eigen nennen konnte?
Dort könnte er auf dem schmalen Klavier auch an seinem Stück weiterschreiben. So groß wie der Flügel zuhause war es nicht, aber jetzt schon nach Hause zu gehen lag fern ab von dem, was er unter einem entspannten Nachmittag verstand.
Grübelnd näherte er sich der Empfangshalle, wo ein paar Schüler bereits dabei waren den Stand für diese dämliche Valentinstag's Aktion abzubauen.
Da meldete sich knurrend sein Magen zu Wort, wollte ihn daran erinnern dass er heute nichts gefrühstückt hatte- ein Mittagessen also auf jeden Fall drin sein sollte. Nur wo?
Zeitlich würde er es kaum schaffen zur Stadt zu laufen und dann noch rechtzeitig zum Waldstück, wo er seinen Wohnwagen abgestellt hatte. Nicht wenn er pünktlich zuhause sein wollte.
Rechtzeitig dafür sich nicht noch eine Standpauke anhören zu müssen. Und ehrlich gesagt hatte er heute weder die Nerven, noch die Lust, um das Geschwafel seines arroganten Vaters über sich ergehen zu lassen.
Gedankenversunken wie er war, passte er nicht auf wo er hin trat und rutschte fast auf etwas aus. Doch bevor das passieren konnte fing er sich und schaffte es sein Gleichgewicht zu halten.
Als er vor sich auf den Boden blickte entpuppte sich das ‚Etwas' als eine der herzförmigen Papierstücke. Ob irgendjemand ihn hier verloren hatte? Oder war es doch nur ein unbenutztes welches vom Stand aus auf den Boden gerutscht ist?
Im ersten Moment widerstrebte es Yoongi den abgewetzten Zettel aufzuheben, doch die Neugier gewann die Oberhand.
Das Papier war an manchen Stellen leicht gewellt, man erkannte den Abdruck einer aufgeregten, schwitzenden Hand. Fein säuberlich hatte der Schreiber die Buchstaben aneinander gereiht, welche Wörter bildeten die so zaghaft waren, so unsicher, dass Yoongi schmunzeln musste.
Hi Yoongi,
Ich bin mir sicher du bekommst viele dieser Briefe und bist auch relativ beschäftigt...
Trotzdem wollte ich dich fragen, ob du nicht Lust hättest dich mit mir im Café am Fuß der Dongho Brücke zu treffen.
Nach der Schule, vielleicht so um vieEr hatte sich so auf die Einzelheiten konzentriert, dass ihm entgangen war an wen sich der unvollendete Brief gerichtet hatte. An...ihn? Für einen Moment gerat er ins Stocken, musste daran denken, was für Menschen bisher immer hinter diesen Briefen an ihn gesteckt haben.
Doch dieser Brief war anders, verlegen und schüchtern, dazu wahrscheinlich nicht von einem dieser hysterischen Mädchen verfasst. Der Handschrift zufolge war es ein ‚er' der diesen Brief verfasst hatte. Und noch dazu die Einladung. Was es wohl damit auf sich hatte?
Wie der Brief wohl weitergegangen wäre? Und vom wem er wohl war.. Ob er die Person wohl kannte?
Mit einem neuen Ausflugsziel und nur noch einem an ihn adressierten Zettel verlies er das Schulgebäude
-denn schaden würde dieser kleine Abstecher doch niemandem.
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Fine // yoonseok
FanfictionWie tief man fallen kann merkt man erst wenn man anfängt zu fallen, anfängt an sich selbst kaputt zu gehen... Höchstes Ranking: #39 sope #205 sad