Kapitel 6

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Durch das klingeln meines Handys wurde ich aus meinem traumlosen Schlaf gerissen. Müde fuhr ich mir über die Augen und wagte einen kurzen Blick auf meinen Wecker, dieser zeigte mir 7:40am an.

Hab ich wirklich so lang geschlafen? Verdammt, es ist Montag, ich muss zur schule! Schnell griff ich nach meinem Handy, das am Nachtisch lag und drückte auf den grünen Hörer. "Hey, geht's dir gut?" ohne irgendwas sagen zu können hörte ich die Stimme von Liam und ich lächle leicht.

"Ja mir geht's gut." während ich das sagte, stand ich schon vor dem Kleiderschrank und suchte mir passende Klamotten zusammen-was schlussendlich aus einer schwarzen Hose und einem einfachen grauen Strickpullover bestand- und versuchte diese mit einer Hand anzuziehen.

"Sicher? Du hast dich nicht mehr gemeldet." hackte er nach und stellte mir grad seinen besorgten Blick vor. "Es ist alles okay." versuchte ich ihn zu überzeugen,  wovon ich aber nicht dachte das er mir glauben würde, da ich mir selbst kaum glaubte. Nach einer längeren Pause, in der ich ins Bad gehuscht bin und mir meine Haare gekämmt hatte, hörte ich ihn endlich reden.

"hm okay. Ich hohl dich in 5 Minuten ab, ich nehm dich mit zur Schule." ohne das ich irgendetwas erwidern konnte,  hatte er schon aufgelegt. Schnell putze ich mir noch die Zähne,  sah noch einmal in den Spiegel -ich muss schon zugeben, diesmal sah ich echt verheult aus-  und schnappte mir meine Tasche vom Schreibtischstuhl.

Ich schlüpfte schnell in meine Vans und machte die Haustüre auf. Hunger hatte ich keinen und meiner Mutter wollte ich so schnell eh nicht mehr begegnen.

Ich sah Liam lässig am Auto stehen gelehnt und mein Herz schlug ein wenig schneller. Er sah von seinem Schlüssel hoch, mit dem er gespielt hat, und lächelte mich a, dieses erwiderte ich.

"Hey.' sagte ich und er umarmte mich zur Begrüßung. Wir lösten uns voneinander und Liam musterte mich, was mir ziemlich unangenehm war.

"Hast du geweint?" Er zog eine Augenbraue nach oben. "Nein." murmelte ich und lächelte schwach. "Lüg mich nicht an." Ertappt biss ich auf meine Unterlippe. "Ich erzähls dir später, ja?"

Ich hoffte, das das thema somit beendet wäre,  was sich auch bestätigte indem der Junge vor mir nickte. Er hielt mir die Tür zu seinem Wagen auf und mit etwas geröteten Wangen stieg ich ein.

Er nahm auf dem Fahrersitz platz und startete den Motor. Die Fahrt verlief schweigend, bis ich die Stille unterbrach. "Liam? Bleibst du in der Schule bei mir?"

Innerlich könnte ich mir gerade die Handfläche auf die Stirn klatschen und sah peinlich berührt zu Boden.

Liam neben mir schmunzelte und bejahte meine absolut dämliche Frage. Wieso ich das fragte? Angst vor Riley und den anderen. Angst davor alleine zu sein. Ich wusste das Liam mich beschützen würde und ich war ihm sehr dankbar deswegen.

Liam parkte den Wagen und ich stieg aus. Die Blicke der Mädchen landeten auf uns und ich konnte mir jetzt schon denken das sie wieder anfangen würden zu lästern. Mit Liam an meiner Seite ging ich ins Schulgebäude und um Punkt 8 Uhr saßen wir auf unseren Plätzen.

Ich war froh darüber heute noch keine Beleidigung hören zu müssen. Es wurde still in der Klasse als unser Mathelehrer hereinkam und mit dem Unterricht begann. Er begrüßte die Klasse, bekam aber nur einzelne Antworten zurück.

Er schrieb das neue Thema an die Tafel, doch meine Aufmerksamkeit gilt -so wie eigentlich die letzten Tage auch schon- dem braunhaarigen Jungen neben mir. Seine wunderschönen braunen Augen galten unserem Mathelehrer. Er teilte uns Arbeitsblätter aus und als ich einen Blick darauf warf, wusste ich das ich die Aufgaben nicht verstehen würde.

Help me, Liam!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt