Journalistin mit Aussicht auf One Direction

Etwas im Glas?

Etwas im Glas?

Als ich am nächsten Morgen geweckt wurde, man betone das GEWECKT, war ich erstmal erstaunt, dass jemand vor mir (oder Zayn) wach war, aber vielleicht hatte ich ja ausnahmsweise mal länger geschlafen?

Eigentlich unmöglich.

"Partytime!" rief Louis, als er auch schon auf die Schlafcouch sprang und Konfetti über Harry und mich warf, der auch noch geschlafen hatte und jetzt vor sich hin grummelte.

Und urplötzlich war ich wach, sprang ebenfalls auf und warf mich auf Louis, der mich jetzt wie ein verschrecktes Rehkitz ansah.

"Wo ist die Gummibärenbande und wie viel Gummibeerensaft hast du von ihnen bekommen, dass du hier wie ein Verrückter rumhüpfst?", fragte ich tot ernst, als ich über ihm kniete und seine Handgelenke festhielt.

Ich meine einen kurzen Augenblick Verwirrung in seinem Blick gesehen zu haben, doch der verflog, als er mir ebenfalls in ernstem Tonfall antwortete.

"Ich hab mir von Grammi eine ganze Flasche geklaut und sie heute morgen getrunken."

Und jetzt schaute ich verwirrt. Und diesen Moment nutzte er aus, befreite sich aus meinem Klammergriff und rannte zu den anderen. Die hatten jetzt schon mein Beileid, wenn sie genauso geweckt werden würden.

Aber warum war Louis jetzt so aufgedreht gewesen? Hatte er Geburtstag?

Und plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen! 

Heute war das Konzert. Das erste Konzert der Where We Are - Tour.

"Harry! Aufstehn! Heute ist das Konzert!", rief ich, als ich Harry wach rüttelte und dieser nur murmelte: "Verarsch mich nicht."

Als dann auch Harry in der nächsten Sekunde bemerkt hatte, dass ich Recht hatte und auch die Anderen schon ganz aufgeregt waren, hatten wir schliesslich noch gefrühstückt und waren dann zum Stadion gefahren.

Und jetzt war erstmal Soundcheck, bei dem die Jungs ihre Songs so veränderten, dass diese glatt als Neue durchgehen konnten.

Da wurde dann nämlich Taken gerappt, Best Song Ever zu einem richtigen Schnulzenlied und bei Rock me wimmelte es nur so von versauten Lyricchanges.

Die meisten kamen natürlich von Harry.

Nach dem Soundcheck, bei dem mein Team mal wieder kräftig mitgefilmt hatte, sollte ich wieder ein Interview führen. Mit Harry.

Wir saßen dann alleine in irgendeiner Umkleide und mein Aufnahmegerät lief.

"Wie findest du die Soundchecks? Magst du sie oder findest du sie überflüssig?", war meine erste Frage.

"Notwendig find ich sie nicht, da die Mikros ja eh tausendmal vorher überprüft werden, aber es ist echt immer witzig."

"Hab ich gemerkt. Bist du vor den Auftritten eigentlich aufgeregt? Oder ist das inzwischen schon Routine?"

"Normal ist es auf keinen Fall, aber ich hab mich etwas daran gewöhnt. Ich komme inzwischen besser mit dem Adrenalin und der Aufregung klar und weis was ich zu machen habe."

"Und jetzt zu den Konzerten. Welches Lied performst du am liebsten?"

"Little Things", antwortete er postwendend.

"Little Things?", fragte ich verwirrt. Ich hätte eher auf Midnight Memories oder Best Song Ever getippt, aber nicht auf eins der Langsamen.

"Warum, wenn ich fragen darf?"

"Weil ich da merke, wie sehr die Fans uns lieben und dass sie uns immer unterstützen werden. Bei jedem einzelnen Solo flippen sie erneut aus und das zeigt mir, was wir mit unserer Musik erreichen und dass wir sie wirklich berühren. Das was ich schon immer mit unserer Musik erreichen wollte. Menschen berühren."