Kleiner Engel

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Kleiner Engel

Kleiner Engel hoch dort oben,
Der du wachst über mein Herz,
Der du erträgst meinen Schmerz,
Sahst die Sterne, die das Schicksal woben.

Engelchen, fragst du diese Sterne,
Wehmütig, denn du  wolltest es gerne,
Wie es wohl gewesen,
Wärst du zum Mensch erlesen?

Vermisst du nicht, was nie dein:
Ein treuer Weggefährte sein,
Liebe ausgelassen leben lassen
Und nur den Hass alleine hassen?

Verzehrst du dich nicht
Nach magischem Sternenlicht,
Das kein Schicksal kennt,
Nur hört, wie man dich 'Liebling' nennt?

Möchtest du nicht endlich lachen,
Anstatt die Freude anderer zu bewachen?
Sehnst du dich nicht nach Liebe,
Die deine Einsamkeit vertriebe?

Ist es das, was du willst wissen dein,
Das was jeher mein,
Das was ich leidend nur ertrag,
Unwissend, wie lang ich's noch vermag?

Denn ich stell' mir vor, wie ich
Licht leuchten lasse; für dich,
Meine Flügel um deine Seele lege
Und mit Träumen nur dein Herz bewege.

Denn ich träum' davon zu sehen,
Wie andere glorreich Wege gehen,
Wie andere kämpfen, überleben
Und manchmal tapfer sich ergeben.

Denn ich möcht' so gerne
Wissen, was sie flüstern, die Sterne,
Möcht' im Mondschein liegen,
Dir helfen über deine Ängste zu siegen.

Denn jede meiner Sternschnuppen nimmt,
Das weißt du bestimmt,
Die Gestalt eines Schützenden an,
Wächst zu meinen Gegenteil, dir, heran.

Kleiner Engel, fragst du dich,
Ob vielleicht unsere Leben
Nur andersrum 'nen Sinn ergeben?
Denn, kleiner Engel, ich frag's mich.

Flügel der NachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt