Kapitel 2 - der Tag, an dem sich alles geändert hat

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Ich wachte erfreut auf, nachdem der Wecker geklingelt hatte. Ich konnte es immer noch nicht glauben. Heute werde ich 14 Jahre alt!

Ich rieb mir die Augen und richtete mich auf, ging zum Kleiderschrank und suchte mir ein feierliches Kleid aus, machte meine Haare zu einem prachtvollen Dutt und tat halt das, was viele Leute am Morgen machten. Der Unterschied ist nur, dass ich Geburtstag habe und mich viel mehr freue, als sonst an anderen Tagen, beziehungsweise Schultagen. Denn an diesem einem Tag im Jahr ist dir mehr erlaubt, als sonst und du kannst mehrere Freunde auf einmal treffen und mit ihnen feiern. Der Haken daran war, dass ich außer Sarah keine andere Person zum Feiern hatte. Geschweige denn meine Eltern und Flip.

In meinem Zimmer waren einige pastellfarbene Ballons und bunte Girlanden aufgehängt und in der Küche war ein riesiges "Alles Gute" - Plakat. Doch zu meinem Wunder waren meine Eltern nicht da und Flip fehlte auch.

Ich hörte keine Schritte, keine Stimmen, nichtmal ein einziges Geräusch schallte durch die Zweizimmer-Wohnung.

Ich versicherte mir, dass meine Familie mir eine Überraschungsparty veranstalten wollte und ging ahnungsvoll in die Küche zum Frühstücken.

Da entdeckte ich einen Zettel, den ich davor übersehen habe, auf dem Küchentisch, als ich meine Cornflakes verzehrte. Als ich ihn öffnete stand dort in der schönen Handschrift meiner Mutter: "Schau mal ins Waschbecken ;) ." Mit einem Smilie dahinter. Ja gut. Wenn meine Eltern mir was sagen, dann tu ich das doch, oder nicht? Vielleicht ist dort ein Geschenk oder meine Familie versteckt? Ich schumzelte bei der Vorstellung meiner Familie im Waschbecken und aß genussvoll fertig. Schließlich ging ich in das Badezimmer. Doch im Waschbecken war nichts. Ich dachte nach und errinerte mich, dass ich einen unauffälligen Zettel beim Zähne putzen weggeworfen hab. Vorsichtig wühlte ich im Papierkorb und fand anschließend den Zettel auf dem stand, dass ich unter meinem Kopfkissen nachschauen sollte. Dort waren dennoch nur weitere Hinweiszettel, die mich durch das ganze Haus führten und endlich, als ich dem Zettel in der Dusche gefolgt bin, den ich vom Waschbecken aus nicht beachtet hab und dadurch eine Abkürzung vergeigt hab, sah ich hinter dem Wohnzimmersofa etwas kleines und rotes. Es war ein Päckchen, verziert mit einer großen, pinken Schleife. Aus Neugier öffnete ich das Päckchen, das gerade mal so groß war, wie meine Hand und konnte meinen Augen nicht trauen. Einige Geldscheine, ungefähr im Wert von 500€ und dazu noch ein Brief von meinen Eltern.

Liebe July,

wir gratulieren dich mit ganzem Herzen zu deinem vierzehnten Geburtstag und wünschen dir alles wirklich Wichtige und Gute im Leben. Wie du schon bemerkt hast, sind wir mit Flip weggefahren. Mach dir keine Sorgen, wir wollen nur unseren Tag in der Stadt verbringen und Flip ist bei deiner Tante. Wir wollen dir für heute nämlich das Haus überlassen, damit du dich mit deinen Freunden austoben kannst und lernst, Verantwortung zu übernehmen.

Einen schönen Tag noch,
deine Eltern

Ich war zwar mit vollem Herzen dankbar, dass das Haus heute nur uns gehört, fand es aber fies, dass meine Eltern mich nicht persönlich gratuliert haben und mich einfach im Stich gelassen haben. Verstört schaute ich auf das Blatt. Davor dachte ich, dass solche Sachen nur in klischeehaften Fan-Fictions vorkommen aber naja, Leben ist Leben und das Haus ist heute eine Partybude also lass das abfeiern. Ich reagierte lockerer als ich sollte. Nichtmal meine Eltern hatte ich angerufen, so nervös war ich. So etwas ist mir zum ersten Mal in meinem Leben passiert. Plötzlich klingelte es an der Tür, obwohl es erst elf Uhr morgens war. 'War Sarah etwa viel früher da?', schoss mir durch den Kopf und ich rannte schleunigst zur Tür und öffnete sie. Aber es war nicht Sarah, sondern zu meiner Überraschung...

"Alles Gute zum Geburtstag, July!" rief Rob und drückte mir einen großen Strauß roter Rosen entgegen.

Rob war eigentlich ein netter und hübscher Junge, aber er hat nie wirklich sein Interesse an mir gezeigt. Außerdem gehörte er zu der Gruppe beliebter Jungs, die ich vorhin an der Haltestelle gesehen habe.

Away from home....Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt