Kapitel 4

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Jake pov.

Als ich an nächsten Morgen erwachte, fühlte ich mich schon viel besser. Ausgeruht frühstückte ich und lief danach unsere Grenze ab, um zu kontrollieren ob unser Lager noch sicher war. Offenbar war aber alles in bester Ordnung und ich machte mich wieder auf zum Rudelhaus, um dort noch einige administrative Dinge zu erledigen. Diese Arbeit war zwar mühselig, musste aber hin und wieder sein. 

Nach zwei Stunden, als ich gerade meine Arbeit beendet hatte, kam Mason in mein Zimmer gestürmt. Er war mein Beta und meine rechte Hand auf die ich mich immer verlassen konnte. Ausserdem war er mein bester Freund und der einzige, der einfach so in mein Zimmer stürmen durfte. 

Er erzählte mir, dass ein befreundetes Rudel von den Menschen entdeckt worden war. Nun waren diese dort und versuchten die Mitglieder einzufangen. Alarmiert erhob ich mich und wies über den Link alle an sich vor dem Rudelhaus zu versammeln. Lange dauerte es nicht und wir waren beinahe vollständig. Ich erklärte kurz die Lage und schon rannten wir in die Richtung des anderen Rudels. Dort angekommen sahen wir, dass der Kampf in vollem Gange war. Man hörte Wölfe knurren und Menschen schreien. Ein paar Wölfe waren bereits gefangen worden und wurden gerade gefesselt in einen Transporter geschleppt. Sofort befahl ich meinen Leuten einzugreifen und sich darum zu kümmern. Danach stürzte ich mich ebenfalls in den Kampf. 

Lange kämpften wir und beide Seiten erlitten Verluste, obwohl man sagen konnte, dass wir uns um einiges besser schlugen, als es die Menschen taten. Schlussendlich hatten wir sie besiegt und nur noch einige wenige Menschen waren übrig, die sich mit dem Rücken zueinander in Richtung der Transporter bewegten. Die Wölfe wollten gerade einen erneuten Angriff starten, als ich ihnen befahl inne zu halten. Sofort blieben sie stehen und funkelten die Menschen nur noch feindselig an. Ich verwandelte mich wieder in einen Menschen und befahl den anderen es mir gleichzutun und die Menschen gefangen zu nehmen. Grummelnd leisteten sie meinem Befehl folge und entwaffneten diese mickrigen Menschen. Danach wurden sie gefesselt und ich gab den Befehl sie einzusperren. 

Wir kümmerten uns um unsere Verletzten und berieten dann unsere nächsten Schritte. Schlussendlich stand fest, dass das andere Rudel vorerst bei uns im Rudel aufgenommen wurde, da ihr Lager den Menschen bekannt war und sie einen erneuten Angriff verhindern wollten. Sie würden sich zwar so schnell wie möglich ein neues Territorium suchen, allerdings mussten sie bis dahin von uns geschützt werden. Die Menschen wollten wir aushorchen, um herauszufinden wo sich ihre Labore befanden, um eventuell andere in Gefangenschaft geratene Wölfe befreien zu können. 

Allerdings gestaltete sich das Verhör schwieriger als gedacht, da sich die Menschen vehement weigerten dem Standort ihres Labors preiszugeben. Das einzige, das sie immer wieder wiederholten war, dass dies "alles zum Wohl der Menschheit geschehenen würde". Aber was sollte bitte daran menschlich sein andere Lebewesen bis in den Tod zu quälen? Die meisten Rudelmitglieder waren der Ansicht, dass das Verhören keinen Sinn mehr hatte und dass man die Menschen einfach töten hätte sollen, aber ich war da einer anderen Meinung. Erstens widerstrebte es mir zutiefst eine wehrlose Person zu töten und zweitens hatte ich einen Plan um das Labor dennoch zu finden. 

So kam es, dass ich abends die Zellentür zu einem der Menschen absichtlich nicht verschloss und ihm danach folgte, als er sich aus dem Staub machte. Er widerte mich an, so hatte er die erstbeste Möglichkeit zur Flucht ergriffen und nicht mal einen Gedanken an seine Kameraden verschwendet, die er einfach zurückliess ohne auch nur zu versuchen sie zu befreien. 

Ich schlich ihm nach und beobachtete wie er sich auf den Weg in die nächste Stadt machte. Immer wieder drehte er sich um, um sicherzugehen, dass ihm niemand gefolgt war. Glücklicherweise entdeckte er mich nicht und war auch noch so dumm kein Verdacht zu schöpfen, als ich die Tür unverriegelt gelassen hatte.  Ich folgte ihn immer weiter und merkte, dass er sich wieder aus der Stadt hinaus bewegt hatte. 

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