Kapitel 10

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Jake pov.

Es war mittlerweile eine knappe Woche vergangen, seit ich das Labor entdeckt hatte, aber noch immer fehlte jede Spur von meinem Gefährten. Zwar hatte wir weitere Labore ausfindig gemacht, allerdings waren diese bereits geräumt worden, bevor wir eintrafen. Offenbar hatten sie schnell bemerkt, dass eines ihrer Labore aufgeflogen war. In den leeren Laboren konnten wir auch keine weiterführenden Spuren finden, ausserdem hatten sie dafür gesorgt, dass es uns nicht mehr möglich war auf ihre Server zuzugreifen.

Ich fühlte mich meinem Gefährten weiter entfernt als jemals zuvor, trotzdem verbrachte ich jede freie Sekunde mit der Suche nach ihm. Schlafen tat ich nur noch selten und wenn ich einschlief, war ich unruhig und erwachte ich nur kurze Zeit später wieder. Ich spürte wie es meinem Mate immer schlechter ging und das trieb mich in den Wahnsinn. 

Als ich gerade wieder an meinem Schreibtisch über alten Akten vom Labor eingeschlafen war, stürmte Mason in mein Zimmer. Die Tür knallte gegen die Wand, weshalb ich aufschrak. Schlitternd und völlig ausser Atem blieb er vor meinem Pult stehen. Er übergab mir eine Mappe mit einigen Bildern von Überwachungskameras. Verwirrt sah ich mir diese an und wunderte mich schon, warum er mir Leute zeigte, die in einem Supermarkt einkauften, als es mir wie Schuppen von den Augen fiel. Auch allen Fotos war immer der selbe Mann zu erkennen. Er war etwas untersetzt und leicht fettleibig, zudem machte er einen schmierigen Eindruck. Es war der Mann von dem Video, welches ich im Labor gesehen hatte. Damals hatte er so fies gegrinst und nichts unternommen, um meinem Gefährten zu helfen. Nur schon allein das liess mich vor lauter Wut kochen. 

Nun wussten wir zwar in welcher Stadt dieser Herr wohnte, allerdings hatten wir weder eine Ahnung wie er hiess, wo er arbeitete noch ob er überhaupt noch für das Labor arbeitete. Nichts desto trotz machten sich meine besten Leute und ich am nächsten Tag in jene Stadt auf. Während der Fahrt hackte sich Mason erneut in die Überwachungskameras der Stadt ein und versuchte genaueres über den aktuellen Standort des Mannes herauszufinden. Leider verlief dies erfolglos und wir waren immer noch nicht weiter, als Luke die Idee hatte anhand der Überwachungsbildern nach dem Namen der Adresse des Typen zu suchen. Sobald Mason sich dann in den Server des Einwohneramtes gehackt hatte, entdeckten wir etwas erstaunliches. Zwar fanden wir seinen Namen: Jean Pataud, allerdings war keine Adresse vorhanden, obwohl er in jener Stadt gemeldet war. Nur ein Lagerraum war auf ihn zugelassen. Entweder hatte er also eine Freundin bei der er immer übernachtete oder er schlief im Lagerraum, um Steuern zu sparen. Allerdings schien eine Idee irrwitziger zu sein als die andere und wir beschlossen keine voreiligen Schlüsse zu ziehen. 

Etwa eine Stunde darauf erreichten wir die Stadt und suchten und ein Hotel, da wir davon ausgingen länger zu bleiben. Wir stellten unser Auto beim Hotel ab und machten uns zu Fuss auf den Weg zum Lagerraum. So konnten wir leichter die Umgebung in Augenschein nehmen und falls wir entdeckt würden, könnten wir schnell die Flucht in verschiedene Richtungen ergreifen. Nach etwa 40 Minuten kamen wir in einem ärmeren Viertel an. Nur wenige Menschen waren draussen unterwegs, weshalb uns wohl kaum einer in Erinnerung behalten würde und wir uns nicht verstecken mussten. Als wir am Lagerraum ankamen waren weitere zehn Minuten vergangen. Der Lagerraum schien sehr klein zu sein und war nur mit einer schäbigen Holztür, sowie einem kleinen Schloss geschützt. Es war ein leichtes für uns dieses zu öffnen und Zutritt zum Raum zu erhalten.

Als die Tür aufschwang, konnte man einen modrigen Geruch erkennen. Der Raum war relativ leer gehalten. Nur einige Kisten mit Krimskrams waren darin und jene waren mit einer dicken Staubschicht versehen. Vermutlich kam in den letzten paar Wochen niemand hier her. Das Zeug in den Kisten schien aber auch nicht allzu wichtig zu sein. Es waren lediglich etwas Geschirr und einige Kleider, sowie ein paar Haushaltsgeräte. Auf jeden Fall schien hier aber niemand zu schlafen, geschwiege denn zu leben. Wir waren bei unserer Suche also immer noch nicht weiter und beschlossen zu dem Supermarkt zu fahren, wo er zuletzt gesichtet worden war und dort nach ihm zu fragen. Hier im Viertel schien ihn schonmal keiner zu kennen. 

Wir teilten uns in Schichten auf, um den Laden abwechselnd zu beobachten. Schliesslich machte es keine Sinn, dass wir alle zusammen dort warteten. Die Anderen sollten in der Zwischenzeit versuchen mehr über diesen Monsieur Pataud herauszufinden. Die erste Schicht übernahmen Luke und ich, während sich die Anderen in der Gegend etwas umsehen wollten. Wir warteten eine gefühlte Ewigkeit und waren froh endlich abgelöst zu werden, aber auch traurig nichts erreicht zu haben. Die folgenden vier Tage verliefen genauso. Es war am fünften Tag: Mason und Rayan hielten gerade ihre Schicht, als sie Monsieur Pataud entdeckten. Nichts von seinen Beobachtern ahnend kaufte er in Seelenruhe ein und begab sich danach zu seinem Wagen. Rayan und Mason verwandelten sich in Wölfe, um mit dem Auto Schritt halten zu können und verfolgten es aus der Stadt hinaus. 

Mason linkte mir schnell, dass sie den Mann gefunden hatten und ihn nun verfolgten und wo sie sich befanden, damit wir ihnen mit unserem Auto nachfahren konnten. Schnell sprangen wir ins Auto und gaben richtig Gas, um nur kurze Zeit darauf Mason und Rayan ausmachen zu können. Wir hielten bei ihnen an und nahmen die beiden mir ins Auto, dies war auch bitter nötig nach ihrem langen Sprint. Kaum waren sie eingestiegen, nahm Luke wieder die Verfolgung des anderen Autos auf. Wir führen lange Zeit durch unbewohnte Agrarflächen, bis wir am Horizont einen Wald ausmachen konnten. Als wir jenen erreicht hatten, verringerte Monsieur Pataud seine Geschwindigkeit und kam kurz darauf komplett zum Stehen. Wir versteckten unser Auto und sahen wie er auf ein scheinbar verlassenes Gebäude zuging. Er zog eine Schlüsselkarte hervor und betrat dieses daraufhin. Offenbar sollte das Gebäude einen alten und verlassenen Eindruck machen, damit keiner auf die Idee kam dort ein solches Labor zu vermuten. 

Nun waren wir ganz kurz vor unserem Ziel und niemand konnte mich jetzt noch davon abbringen das Labor zu betreten. 

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