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~POV Ardy~

"Wie kann Luciel das alles so gelassen nehmen?", fragte Luna. "Ich meine, als wir ihm erzählt haben, dass wir Richard getötet haben, war seine Reaktion als hätten wir irgendwas ganz normales gesagt." Ich zuckte mit den Schultern. "Luciel ist kalt. Aber ihr wisst, dass ich euch nicht zu viel erzählen darf." "Ja... ist vermutlich besser so. Aber anderes Thema. Was werden wir heute Abend noch machen?" "Auf jeden Fall eine Bar absuchen." Ich schaute Julian stirnrunzelnd an. "Heute schon? Ich bin dafür, dass wir Alkohol in die Jugendherberge schmuggeln und in meinem Zimmer trinken." "Auch eine gute Idee.", sagte Luna. "Bin dabei.", stimmte Julian uns zu. 
Gesagt, getan. Wir kauften noch schnell etwas Alkohol ein und schmuggelten es in mein Zimmer. Dort versteckten wir die Flaschen unter dem Bett und gingen dann nach unten um etwas zu Abend zu Essen. Wir waren total in unser Gespräch vertieft bis mein Handy dieses unterbrach. "Luciel.", antwortete ich auf Luna und Julians fragende Gesichter.

Ardy: "Hey."
Luciel: "Hi. Alice und Christian werden morgen auf die Insel kommen und das Geld, genau wie die Kreditkarte abholen."
Ardy: "Okay, wie spät ungefähr?" 
Luciel: "Keine Ahnung. Sie werden euch Bescheid geben."
Ardy: "Gut, bis dann."
Luciel: "Viel Spaß."

Luna und Julian hatten das Gespräch mitgehört und stellten keine weiteren Fragen dazu. "Um 20 Uhr bei dir im Zimmer?", fragte Luna und ich nickte. Ich lief die Treppe hoch zu meinem Zimmer und traf im Treppenhaus auf Taddl. "Und? Gefällt es dir?", fragte er. "Würden wir nicht in den Tierpark gehen, dann noch mehr." Er lachte und wuschelte mir durch die Haare. "Was will Frau Voigt eigentlich von dir?" "Warum?" "Als ob du das nicht merkst. Sie macht sich voll an dich ran." "Ist da jemand eifersüchtig?" Er kam näher auf mich zu und ich trat einen Schritt zurück bis ich gegen die Wand traf. Er beugte sich ein Stück zu mir runter. "Das ist heiß", hauchte er gegen meine Lippen und küsste mich. Ich erwiderte den Kuss. "Seid froh, dass nur ich es bin.", unterbrach uns plötzlich jemand. Wir schreckten sofort auseinander und ich sah, dass Luna im Treppenhaus stand. "Taddl... Luna weiß von uns." "Du hast es ihm noch nicht gesagt?", fragte Luna verwundert. "Warum hast du es mir nicht gesagt?", fragte Taddl. "Ich... Ich hab es verdrängt. Aber sie wird nichts sagen." "Ich wäre die Letzte die etwas sagen würde. Kleiner Finger Schwur." "Weiß sonst noch jemand von uns?" Ich biss mir auf die Lippe, weil es mir irgendwie schwer fiel es ihm zu sagen. "Julian." Taddl schaute mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. "Sie sind meine besten Freunde. Und sie werden nichts sagen. Ich schwöre es dir." Taddl schaute Luna an, welche nur nickte. "Na schön. Ich vertraue euch. Wir sehen uns." Er gab mir noch einen Kuss auf die Wange und verschwand dann. "Ihr müsst das echt heimlicher machen." Ich antwortete ihr nicht, sondern schaute sie nur von oben bis unten an. Sie hatte irgendeinen pinken Onesie an und nasse Haare. "Und warum bist du so angezogen und läufst hier so rum?" "Weil Mila meine Schminke ausgeliehen hat und ich sie mir gerade zurückholen wollte." "Okay... bis gleich.", sagte ich belustigt und ging in mein Zimmer. Dort saßen auch Magnus, Felix und zwei andere Kinder aus der sechsten Klasse. Ich ignorierte sie und zählte das Geld durch, welches wir heute gestohlen hatten. 400€. Naja, wenigstens ein Anfang. "Woher hast du soviel Geld?", fragte einer der Sechstklässer. "Deine Mutter hat es mir bezahlt, für eine Nacht mit mir." Gott, wie ich diese kleinen Kinder hasste. Es geht die einen Scheiß an, woher ich das habe. Nach ein paar Minuten kamen dann auch Luna und Julian zu uns. "Nach dem ganzen Stress brauche ich den Alkohol wirklich wieder.", sagte Julian und holte die Flaschen unter meinem Bett weg. "Er weiß jetzt übrigens, dass ihr es wisst.", sagte ich zu Julian. "Er?" Luna verdrehte die Augen und flüsterte es Julian zu, da Magnus und die anderen immer noch im Zimmer waren. "Ahhh! Jetzt bin ich auf dem neusten Stand." "Und? Geht da nachher noch was?" Ich zuckte mit den Schultern und zog meine Augenbrauen hoch. "Das ist ein eindeutiges Ja.", lachte Julian. "Ich hab eine Idee! Lasst uns Flaschendrehen spielen.", schlug Luna vor und Julian und ich stimmten ihr zu. "Spielt ihr mit?", fragte sie Magnus, Felix und die beiden zwei. Sie zögerten kurz nickten dann aber. Und dann fingen wir an die Flasche zu drehen. Und umso mehr Luna, Julian und ich tranken, desto mehr gingen wir ins Detail. "Wie ist er so im Bett?", fragte Luna mich irgendwann. "Ich hatte noch nie so guten Sex." Ich drehte die Flasche und sie zeigte auf Magnus. "Und bei dir? Wer war die beste im Bett?" Er zuckte schüchternd mit den Schultern. "Ohh, wie süß. Eine Jungfrau.", sagte Luna. "Das kannst du doch ändern.", meinte Julian. Luna zwinkerte Magnus zu. "Das könnten wir tun." "Luna, da hast du aber jemand besseren verdient.", sagte ich lachend. Magnus drehte und die Flasche zeigte auf Luna. "Ähm...." "Mit wem aus der Schule würdest du am Liebsten etwas haben?", fragte ich, bevor Magnus irgendeine langweilige Frage stellen konnte. "Mit Mike." "Hattest du nicht schon mal was mit ihm?", fragte ich verwirrt. "Ja und ich würde es wieder tun." Luna drehte die Flasche wieder und dieses mal zeigte sie auf Julian. "Gibt mir eine Pflichtaufgabe." Luna lächelte und ich sah, dass sie eine Idee hatte. "Bis zum Ende der Klassenfahrt musst du Frau Voigt rumgekriegt haben." "Pfff, wie einfach. Ich habe sie doch schon am Haken." "Das glaubst auch nur du.", lachte ich und schaute auf die Uhr. "Lasst uns aufhören für heute. Ich bin noch verabredet." "Uhhhh.", sagte Luna lachend. Ich zwinkerte ihr zu und verließ mit Julian und Luna das Zimmer, weiter zu Taddls Zimmer. Dort klopfte ich einmal kurz an, bis ich ein "Herein" hörte und eintrat. "Hey.", begrüßte er mich grinsend. Ich krabbelte zu ihm auf das Bett und weiter auf seinen Schoss. "Ich hab dich vermisst." "Du hast getrunken.", sagte er aber mit einem Lächeln. "Vielleicht hätte ich davor ein Kaugummi nehmen sollen." "Ich könnte es für mich behalten." "Aber?" "Aber dafür will ich etwas." Ich grinste und wusste worauf er hinauswollte. Okay, wenn er es wollte, sollte er es bekommen.

Nur ein Lehrer?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt