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~POV Ardy~

"Also, der Plan ist, dass ihr ab jetzt nicht mehr mit mir redet, mich nur ab und an mal anschaut oder gar nicht mehr. Taddl muss denken, dass ihr nichts mehr mit mir zu tun haben wollt.", erklärte ich Luna, Mila und Julian. Ich hatte Mila alles erzählt. Auch, dass Taddl und ich zusammen waren. Schließlich musste sie irgendwie in den Plan eingeweiht werden. "Okay, dann sehen wir uns nach der Schule.", sagte Luna und die drei gingen in den Klassenraum. Ich kam ein wenig später nach. Wir hatten die erste Stunde frei und die zweite bei Taddl. Ich setzte ein trauriges Gesicht auf und betrat dann den Klassenraum, ohne etwas zu sagen. Ich setzte mich einfach hin und tat so, als wäre ich total deprimiert und traurig. Ich sah, dass Taddl mich kurz fragend ansah, jedoch weiter mit dem Unterricht machte. 
Nach dem Unterricht gingen alle schnell raus. Nur ich beeilte mich dieses mal nicht und packte langsam meine Sachen zusammen. Dabei setzte ich immer noch mein deprimierendes Gesicht auf. "Was ist los?", fragte Taddl mich. "Nichts..." "Ardy, ich bin dein Lehrer. Wenn du Probleme hast, kannst du sie mir ruhig erklären. Ich sehe doch, dass es dir nicht gut geht." "Schon okay.", sagte ich nur und ging aus dem Klassenraum zum Lehrerzimmer. Taddl mir hinterher. "Ardy, ist so ein Verräter.", hörte ich Luna sagen. "Psst, er kommt da.", flüsterte Julian. Ich musste mir das Grinsen verkneifen. Sie spielten ihre Rolle perfekt. Ich setzte mich in den Raum beim Lehrerzimmer hin und nach nicht mal zwei Minuten kam Taddl zu mir und setzte mir Blätter vor. Ich wollte sie gerade zu mir schieben, als er sie mir wieder wegnahm und mich eindringlich anschaute. "Was ist los?" "Nichts..." "Ardy, ich weiß, dass wir nicht das beste Verhältnis zueinander haben, aber du musst mit jemanden darüber reden. Ich sehe doch, dass es dir nicht gut geht. Und ohne einen Grund hätten Luna und Julian sich doch auch nicht von dir abgewendet." Ich seufzte nur und ließ die Tränen in meinen Augen aufsteigen. "Luciel hat herausgefunden, dass wir zusammen waren. Er ist total ausgerastet und hat mir gedroht. Ich konnte nicht anders und bin aus der Gang ausgetreten. Aber Luciel lässt sowas nicht einfach auf sich sitzen. Er bedroht mich immer noch und will mich töten. Zumindest hat er das gesagt. Und dich auch. Deswegen haben sich Julian und Luna auch von mir abgewandt. Weil ich der Gang in den Rücken gefallen bin. Aber ich will nicht, dass er dir etwas tut..." "Ardy..." Ich merkte, dass er sprachlos war. Er setzte sich neben mich und schlang einen Arm um mich. "Taddl, ich wollte nie mit dir Schluss machen. Aber ich musste. Wegen der Gang und vor allem wegen Luciel..." "Schon gut, ich kann das verstehen." Er strich mir meine Tränen mit seinem Daumen weg. "Ich liebe dich.", flüsterte ich. Taddl zögerte keinen Moment und gab mir einen Kuss. "Wie wäre es, wenn du erstmal zu mir ziehst? Dann brauchst du keine Angst haben, dass Luciel ganz plötzlich zu dir kommt." "Danke. Du bist der Beste." Er gab mir ein Kuss auf die Stirn und gab mir dann wieder die Blätter. "Jetzt mach deine Aufgaben."
Schneller als gedacht klingelte es wieder zum Unterricht. Ich packte meine Sachen ein, drückte Taddl noch einen letzten Kuss auf und verschwand dann. Im Flur sah ich Julian und Luna, welche mich auch kurz ansahen. Während ich weiterhin den Blickkontakt hielt verschwand ich in der Jungstoilette und hoffte, dass die beiden verstanden, dass sie zu mir kommen sollen. Tatsächlich kam Julian zu mir. "Und?" "Es läuft perfekt. Taddl und ich sind zusammen. Also, zumindest denkt er, dass wir zusammen sind. Ich habe ihm gesagt, dass Luciel mich bedroht und mich töten will. Ich kann erstmal bei ihm einziehen, damit Luciel mich nicht kriegt." "Das läuft ja fast zu perfekt." "Aber echt. Das Problem wird jetzt nur Marley sein. Was ist, wenn er mir nicht glaubt?" "Dann krieg ihn dazu. Das packst du wohl. Wenn Taddl dir traut und du ein auf kleinen, verletzlichen Ardy tust, dann glaubt er dir mit Sicherheit auch irgendwann." "Ja, hast vermutlich Recht. Ich halt dich und Luna auf dem Laufenden. Sag Luna bitte auch Bescheid." "Mach ich." Ich schlug bei ihm ein und ging aus der Toilette, weiter ins Klassenzimmer. Frau Voigt saß bereits da und bereitete den Unterricht vor. Ich nutzte die Gelegenheit um auch Luciel schnell Bescheid zu sagen, dass soweit alles klappt. "Gut, machen wir weiter mit dem Unterricht.", fing Frau Voigt an, doch ich hörte ihr nicht zu. Eigentlich war ich nur auf den Chat zwischen Luciel und mir konzentriert.

Luciel: Taddl bedroht uns immer weiter. Du musst dich beeilen.
Ardy: Werde ich. Aber ich muss erstmal das Vertrauen von beiden wieder gewinnen.
Luciel: Ich warne dich. Lass deine wahren Gefühle nicht die Oberhand gewinnen.

Und genau da war das Problem. Ich merkte, dass ich immer noch Gefühle für Taddl hatte. Doch ich musste jetzt meine Gefühle ignorieren und verbergen.

Nur ein Lehrer?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt